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v.l. Sigi Domke, Michael Hüter.

Mondpalast-Erfolgsautor erzählt Grimms Märchen nach

Druckfrisch: Domkes Daumesdick

Sigi Domke, der erfolgreiche Komödienautor des Wanne-Eickeler Mondpalastes, begibt sich mit dem 96-seitigen Büchlein Geißlein, Prinzen und ein kross gegrilltes Schaf in die eigene Erfolgsspur. Nach Wie sieht denn die Omma aus präsentiert der 62-Jährige bei Henselowsky Boschmann zwölf Märchen der Gebrüder Grimm, die er auf ruhrpöttisch munter und locker, komisch und unterhaltsam nacherzählt.

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Wie der Autor berichtet, inspiriere ihn das Werk der Grimms auf eine ganz besondere Art und Weise: „Bei ihrer Lektüre hab ich ständig eigene Ideen dazu, die ich loswerden muß. Die zünden praktisch bei mir im Kopp en Feuerwerk, diese Märchen. Und zwar vornehmlich, wenn ich denen son kleinen Ruhrgebietstouch verpassen kann.“ Und dass funktioniert über Sprache, über einen Dialekt, der auszusterben droht. Das Meisterhafte bei Domke besteht darin, wie er Ruhrgebietsumgangssprache und aktuelle Jetztzeitredewendungen mischt. Man und frau spüren den Spaß des Nacherzählers am Sujet, und das Vergnügen überträgt sich auf den Lesenden. Und es ist der revierarteigene Humor aus Lakonischem und Absurdem. Mit sprachlichen Bildern und gelegentlich auch Lautmalerischem. Die Bremer Stadtmusikanten, König Drosselbart, aber eher auch Unbekanntes wie Daumesdick und Goldene Gans sind von Domke auf Ruhrdeutsch getuned worden. Das druckfrische Erzeugnis (ISBN 978-3-942094-97-9, 14,90 Euro) wird am Dienstag, 3. September 2019, um 19:30 Uhr in der Gelsenkirchener Buchhandlung Junius Buchpremiere haben.

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Verleger Werner Boschmann freut sich nun wieder mit Domke und dessen Zeichner Michael Hüter zusammengearbeitet zu haben. Nach dem tollen Erfolg mit der „Omma“. „In Arbeit“ ist beim Schriftsteller mit Bochumer Wohnsitz auch ein neues Stück für den Mondpalast. Domke umreißt den Plot als einen Nachbarschaftsstreit, der sich an einem Tierchen, einem Frosch entzündet. Seine Hauptfiguren, ein Ehepaar mit Eigenheim und Garten, wohlhabend dazu und Mietshausnachbarn, vertragen sich zunächst, doch es wird immer chaotischer: Zuspitzungen bis zum veritablen Kleinkrieg, der zu eskalieren droht. Da das Ende noch offen ist, kann es an dieser Stelle auch nicht verraten werden. Ob es das Palast-übliche Happy End gibt, müssen Domke und Regisseur Thomas Rech noch sehen. Wie dann auch das geneigte Publikum Ende Januar.

| Autor: Sabine Herrmann