
Der Frühling schreit nach Radeln
Der ADFC Fahrrad-Check
Kaum zu glauben, noch vor einigen Wochen mussten wir Schnee schippen, dann verwöhnte uns die Frühlingssonne mit ihren warmen Strahlen, momentan hält es sich in etwa die Waage. Wer an vergangenen Wochenenden unterwegs war, der sah sie zuhauf: Die Fahrradfahrer. Aber sind die Zweiräder nach der langen Zeit im Keller, der Garage oder dem Stall auch wirklich fit und haben die Ruhezeit gut überstanden? Der ADAC hat einige Tipps parat, damit die erste Frühlingsfahrt nicht zum Fiasko wird.
ADFC-Technikexperte René Filippek sagt: „Wer rastet, der rostet, das gilt auch für Fahrräder. Daher ist ein ordentlicher Check vor der ersten Ausfahrt zwingend notwendig, um sicherzustellen, dass das Rad einwandfrei funktioniert. Denn wer will schon mitten auf einer Tour feststellen, dass die Reifen platt sind oder der Pedelec-Akku nicht vollständig geladen ist? Mit unseren fünf Tipps kann jede und jeder das Rad auf Vordermann bringen.“
Tipp Nummer 1 - Augen auf - Sichtkontrolle ist der erste Schritt
Die meisten Defekte lassen sich leicht erkennen. Meist reicht es, das Rad von Winterschmutz zu befreien und einmal gut anzuschauen. Frisch geputzt lassen sich Risse oder Verformungen am Rahmen, an der Gabel und den Felgenflanken gut erkennen. Auch Lenker samt Halterung - die sogenannte Vorbauklemme - und Sattel sollten kontrolliert werden. Bei Auffälligkeiten steht ein Besuch in der Fahrradwerkstatt an.
Tipp Nummer 2 - Bremsen und Kette - die größten Troublemaker

Besonderes Augenmerk beim Frühjahrscheck sollte auf Bremsen und Kette gelegt werden - denn hier kann es schnell gefährlich werden. Bremsklötze müssen getauscht werden, wenn die Querrillen nicht mehr deutlich zu erkennen sind oder sich eine Kante eingebremst hat. Die Bremsseile sollten Kappen an den Enden haben und nicht ausgefranst sein. „Generell sollte sich die Bremse leicht bewegen, sonst muss nachgefettet werden. Bei hydraulischen Bremsen muss entlüftet werden, wenn bei maximaler Handkraft weniger als ein Finger zwischen Bremshebel und Griff passt“, erklärt Filippek. Die Fahrradkette sollte mit einem Tuch von grobem Schmutz befreit und dann von innen geölt werden. Nicht vergessen den Überschuss an Kettenöl oder Kettenfließfett danach abzuwischen, sonst ist die frischgewaschene Hose schnell dahin.
Tipp Nummer 3 - Beleuchtung - nicht nur im Winter ein Thema

Auch wenn die Tage länger werden, nach der Arbeit oder am Ende eines Ausflugs ist es immer noch recht schnell dunkel. Deswegen sollten Scheinwerfer, Rücklicht und Reflektoren gesäubert werden. Die Stecker des Lichtkabels an den Leuchten und dem Dynamo müssen festsitzen. Zudem lohnt es sich, die Einstellung des Scheinwerfers zu überprüfen, damit andere nicht geblendet werden. Dafür muss das vordere Ende des Lichtkegels auf einer dunklen Fahrbahn klar zu erkennen sein. Das gilt auch bei batterie- und akkubetriebenen Lichtern, die vor jeder Fahrt im Dunklen angebracht werden.
Tipp Nummer 4 - Reifen - Motivationshilfe zum Saisonstart

Das Radeln fühlt sich mühsam an? Vielleicht liegt es am zu niedrigen Reifendruck! Dann fährt sich das Rad nicht nur schwerer, sondern die Reifen gehen auch schneller kaputt. Der Mindest- und Maximalluftdruck ist auf den Reifenflanken vermerkt und sollte je nach Fahrbahnbelag und eigenen Gewicht angepasst werden. Aber vielleicht ist auch ein schleichender Platten schuld - daher sollten Reifen nach einer längeren Fahrradpause immer auf Scherben, Dornen oder andere Fremdkörper untersucht werden. Und sind größere Risse zu sehen, müssen ein paar neue Reifen her.
Tipp Nummer 5 - Pedelecs - Zusatzcheck des Akkus
„Bei der Überprüfung eines Pedelecs sollte zusätzlich der Akku betrachtet werden“, so Filippek. „Die Kontakte der Akkuaufnahme am Rahmen müssen auf Korrosion geprüft werden und bei Bedarf mit einem Tuch gesäubert werden. Wichtig ist, dass der Akku über den Winter mit einem vom jeweiligen Hersteller beschriebenen Ladestand eingelagert worden ist. Dann kann er in der Regel einfach benutzt werden. Sollte sich der Akku nicht mehr rühren, dann heißt es: Finger weg und auf keinen Fall selber daran herumprobieren, sondern das Pedelec in die Werkstatt bringen.“
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.