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Ein Ferrari 250 GT SWB Berlinetta Competizione aus dem Jahr 1061.

P.S. - Ich liebe dich

Chrome-Juwelen im Museum Kunstpalast

Im Museum Kunstpalast, Ehrenhof in Düsseldorf wurde am Donnerstag (27. 9. 2018) mit PS: Ich liebe Dich - Sportwagen-Design der 1950er bis 1970er Jahre die erste Automobile-Ausstellung in einem europäischen Kunstmuseum eröffnet. Kuratiert wurde die Ausstellung von Barbara Til und Dieter Castenow. Die 29 Exponate lassen die Herzen nicht nur technikaffiner Motorsport-Enthusiasten höher schlagen: Jedes Fahrzeug, die meisten stammen aus Privatbesitz, ist als „rollende Skulptur“ ein ästhetischer Genuss, der beinahe alle Sinne anregt. Dem optischen und, in den Medienstationen per Video, akustischen Sinn darf hemmungslos nachgegangen werden, dem haptischen dagegen nicht: jede Berührung der wahren Schätze ist strengstens untersagt.

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Ein Porsche 356 aus dem Jahr 1952.

So auch die der beiden abgebildeten Oldtimer: Der von Erwin Komenda designte und konstruierte Porsche 356 stammt aus dem Jahr 1952 und ist eine Leihgabe der Autostadt Wolfsburg, während Battista Pinin Farina und Sergio Scaglietti im Jahr 1961 den Ferrari 250 GT SWB Berlinetta Competizione gestaltet haben, den ein ungenannt bleiben wollender Privatsammler zur Verfügung gestellt hat. Für zwei voluminöse Lamborghinis, im neuen Detlev-Buck-Film „Asphaltgorillas“, der gerade in unseren Kinos läuft, schlicht „Lambos“ genannt, musste sogar der Lastenaufzug des Museums vergrößert werden.

Ausgewählt wurden Sportwagen, die in ihrer Gestaltung Maßstäbe für das Automobildesign gesetzt haben und über die Pferdestärken hinaus Emotionen beim Betrachter freisetzen. Etwa wenn bei geöffneten Flügeltüren ein Blick ins Cockpit möglich ist oder wie beim Lamborghini Miura S von 1970 ein Blick unter gleich zwei Motorhauben. Alle gezeigten Automobile gehören heute zu den Ikonen der Design- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts. „In unserer Ausstellung steht der ästhetische Blick auf die Fahrzeuge im Mittelpunkt“, bemerkt Kunstpalast-Generaldirektor Felix Krämer und kündigt weitere Design-Projekte seines Hauses in den nächsten Jahren an.

Die Ausstellung konzentriert sich auf drei bedeutende Jahrzehnte innerhalb der Sportwagenentwicklung und behandelt Themen wie Rennsport, Prototypen und Luxusfahrzeuge. „Als Gestaltungsprinzipien galten oft die künstlerischen Maßstäbe des Goldenen Schnitts“, betont die Kuratorin Barbara Til, Leiterin Skulptur und Angewandte Kunst im Kunstpalast. „So zum Beispiel beim Porsche 356 und 911 oder in den harmonischen Proportionen der von Battista Pinin Farina entworfenen Sportwagen. Damit wird eine Gestaltungsebene erreicht, die das rein Handwerkliche deutlich überschreitet und die fließenden Übergänge von Kunsthandwerk zur Kunst miteinschließt. Jedes der ausgestellten Autos ist mit seiner Einheit von Form, Technik, Design und Emotionen als synästhetische Skulptur wahrnehmbar.“

Das Spektrum der wie Skulpturen auf 20 bis 40 Zentimeter hohen Sockeln sehr puristisch präsentierten Sportwagen reicht vom erstmals 1946 hergestellten Cisitalia bis hin zu dem von 1974 bis 1990 produzierten Lamborghini Countach. Zu den Highlights zählen der in zwei farblichen Variationen präsentierte Mercedes-Benz 300 SL mit seinen Flügeltüren sowie der mit Flügelhauben und einem hinter der Fahrerkabine befindlichen Motorraum ausgestattete De Tomaso Mangusta. Doch neben den vielen mit Kultstatus versehenen Fahrzeugen wie der außergewöhnliche italienische Straßen-Renn-Sportwagen Bizzarrini GT Strada 5300 und der Werksprototyp BMW 507 werden auch unbekanntere Modelle kleinerer handwerklicher Design-Manufakturen vorgestellt, darunter der elegante französische Facel Vega II.

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  • Donnerstag, 27. September 2018, um 11 Uhr
Mittwoch, 26. September 2018 | Autor: Pitt Herrmann