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Mario Brell und Lutz U. Flöth in „Pariser Leben“ am MiR.

Mario Brell und Dietrich Hilsdorf zum Jubiläum

60 Jahre Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Gelsenkirchen. Zum sechzigjährigen Bestehen des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier hat Intendant Michael Schulz mit dem Tenor Mario Brell und dem Regisseur Dietrich Hilsdorf zwei Urgesteine „seines“ Hauses gewinnen können für die Produktion der Oper „Die Sache Makropulos“ von Leos Janacek, die am 7. Dezember 2019 im Großen Haus Premiere feiert und im Rahmen eines mehrtägigen Jubiläumsprogramms am Sonntag, 15. Dezember, um 15 Uhr in einer Festaufführung zu erleben sein wird. Bereits am Mittwoch, 27. November 2019, beginnt um 18 Uhr im Foyer des Großen Hauses das „Premierenfieber“ zu einer der spannendsten Geschichten, die je für das Theater komponiert wurden.

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Mario Brell, ein inzwischen im nordwestlichen Umfeld Berlins lebender gebürtiger Hamburger, der zum Mediengespräch mit der klassischen maritimen Kopfbedeckung „Elbsegler“ erschien, ist in seiner nunmehr 83-jährigen Karriere, die in Gelsenkirchen begann, ein Tausendsassa der musikalischen Sparten. Für das MiR, dessen Ensemble er gut 24 Jahre angehörte, als jugendlicher und vom weiblichen Publikum entsprechend umschwärmter Operetten-Held verpflichtet, eroberte sich der Tenor rasch das Charakter- und vor allem – zunächst als Lohengrin - das Wagner-Fach. Große Erfolge sammelte er nach seiner Zeit in Gelsenkirchen an der Deutschen Oper am Rhein, in Wiesbaden, Karlsruhe, Basel und Zürich, kehrte aber auch immer wieder in unsere Region zurück, so nach Münster und Dortmund.

Bei der Lektüre des Jubiläumsprogramms: Dietrich Hilsdorf.

Der stets hoch ambitionierte Tenor mit ursprünglich lyrischer Anlage hat sich schon immer schwierige Aufgaben gesetzt, so in Henzes „Elegie für junge Liebende“, Dessaus „Einstein“ und „Lukullus“, Zemlinskys „Geburtstag der Infantin“ und Weills „Mahagonny“, mit der er durch halb Europa gastierte. Unter der musikalischen Leitung des Janacek-Spezialisten Helmut Baumann, dessen Vertrag als Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen rechtzeitzig zum MiR-Jubiläum für weitere fünf Jahre verlängert wurde, übernimmt Mario Brell die Partie des Operettentenors Graf Hauk-Schendorf – an der Seite u.a. von Petra Schmidt als Opernsängerin Emilia Marty.

Mario Brell mit „Elbsegler“ und Rasmus Baumann.

Den spannungeladenen Krimi rund um die Unsterblichkeit inszeniert Dietrich W. Hilsdorf zwischen der Komödie voller absirder Situationen und der Tragödie eines grausamen Schicksals der Protagonistin Elina Makropulos alias Emilia Marty. Vor fast 40 Jahren hat er mit Tschaikowskys „Eugen Onegin“ seine Karriere als international gefragter Opernregisseur in Gelsenkirchen begonnen. Zum 60. Jubiläum des Hauses schenkt er dem MiR mit „Die Sache Makropulos“ seine inzwischen 17. Inszenierung am Kennedyplatz.

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„Spielraum der Demokratie: Das Musiktheater im Revier als Ort demokratischer Repräsentation“: Der Reigen der Jubiläumsveranstaltungen beginnt am Dienstag, 3. Dezember 2019, um 19:30 Uhr mit einem Podiumsgespräch, an dem Dr. Frank Schmitz (Berlin), Dr. Alexander Apfelbaum (Dortmund) sowie die Gelsenkirchener Dr. Daniel Schmidt und Clemens Arens teilnehmen. Der offizielle Festakt steigt am Samstag, 14. Dezember 2019, um 18 Uhr. In einer Filmnacht, die am gleichen Tag um 20 Uhr beginnt, werden mit „Das neue Theater Gelsenkirchen“ von 1963 und „Schuss ins Blau“ von 2005 zunächst zwei Dokumentationen u.a. mit dem Architekten Werner Ruhnau und dem Schauspieler Peter Lohmeyer gezeigt, bevor der Spielfilm „Das Wunder des Malachias“ von Bernhard Wicki aus dem Jahr 1961 läuft – in der großartigen Besetzung mit Günther Pfitzmann, Horst Bollmann, Pinkas Braun, Brigitte Grothum, Senta Berger, Günter Strack und Vicco von Bülow alias Loriot. Michael Schulz lädt am Sonntag, 15. Dezember 2019, um 11 Uhr zur Jubiläumsführung, bevor sich am gleichen Tag um 15 Uhr der Vorhang hebt zur Jubiläumsaufführung der Janacek-Oper „Die Sache Makropulos“.

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  • Dienstag, 3. Dezember 2019, um 19:30 Uhr
  • Samstag, 14. Dezember 2019, um 18 Uhr
  • Sonntag, 15. Dezember 2019, um 11 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann