Kulturelle Vielfalt als Normalität
O - Großer Bahnhof für die Kultur
Was dem einen sein U, ist dem anderen sein O. Und Herne hat jetzt ein O. Einen Ort für Kulturen. Am Samstag (18.6.2016) wurde das Kulturzentrum an der Overwegstraße offiziell seiner Bestimmung übergeben. Unter dem Dach der ehemaligen städtischen Grundschule arbeiten nun verschiedene Einrichtungen, Musiker und Künstler in kreativer Nachbarschaft und präsentierten sich am Samstag den Besuchern.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem die Schüler der städtischen Grundschule hier auszogen. Fast genauso lange brauchte es, um mit den neuen Mietern das Eröffnungs-Fest im O zu feiern. Aber, wie sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda in seiner Festrede: "Das 'O' steht nicht nur für den Ausruf O, wie lang hat das gedauert, sondern auch für O, wie ist das schön." Und weiter lobte Dudda: "Denn jetzt hat die bunte und großartige Kulturszene in Herne einen neuen und innovativen Standort, der vor allem auch den interkulturellen Facetten der Kunst und Musikszene in Herne gerecht wird."
In enger Nachbarschaft kooperieren und arbeiten im 'O' unter anderem: Die Gesellschaft zur Förderung der Integrationsarbeit (gfi) z. B. mit der internationalen Frauengruppe oder den verschiedensten Kochgruppen. Die hatten zur Eröffnung ein Buffet aufgebaut, das so bunt war, wie das Treiben im Haus. Die städtische Musikschule - die am Eröffnungstag ihre Marching Band durchs Haus schickte und mit Hancocks Jazz vom Feinsten bot - hat hier ebenfalls weitere Räume angemietet.
Im 1. Obergeschoss ist das theaterkohlenpott beheimatet. Mit Arbeits- und Probenräumen - Büro und Teamraum inklusive. In direkter Nachbarschaft trifft sich der Stammtisch Hin & Herbert. Hier haben Interessierte die Möglichkeit sich über das Herbert! - Wochenende hinaus auszutauschen. Zu den Kreativen, die im O eine Heimat gefunden haben, gehören auch Sebastian Meier mit seinem eigenen Plattenlabel Z-Music, und Chris Wawrzyniak ist mit seinen Agenturen Der Goldene Raum - Roomservice - und WortLautRuhr - PoetrySlam.
Im 2. Obergeschoss sitzt unter anderem ein Verein, der seinesgleichen sucht: Insert Coins. Hier gehen so manch einem Spiel-Kind die 'Augen über'. 25 blinkende und blitzende Arcade-Automaten und Konsolen der letzten 40 Jahre konnten am Eröffnungstag kostenfrei bespielt werden. Der Startpunkt dieser nostalgischen Sammlung stammt von Ingo Behlau, der in seiner Wohnung Platz schaffen und einige Spielgeräte outsourcen musste. Pierre Cournoyer, 1. Vorsitzender: "Mittwochs treffen wir hier zum Werkeln, Philosophieren, und wir basteln an den Arcaden rum." Ach ja, und gespielt wird natürlich auch. Alle zwei Monate öffnen die Spiel-Kinder ihre gute Stube der Öffentlichkeit. Der nächster Termin ist am Samstag, 25. Juni, 17 - 22 Uhr, dann feiert der Verein seinen 2. Geburtstag. Für 5 Euro Eintritt heißt es dann wieder: Spielen bis der Arzt kommt.
Das Herner O - eine Kunst- und Kultureinrichtung, die Anziehungspunkt für Interessierte aus gesamt Herne werden kann - ein kultureller Leuchttum in unsere Stadt.