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Die Zahlen der abgeschlossenen Azubiverträge im Handwerk sind in Herne im Jahr 2022 um 25 auf 228 gestiegen (Symbolbild).

Herne trotzt im Jahr 2022 damit dem Trend der Handwerkskammer

Zahl der Handwerk-Azubiverträge gestiegen

Das ist ein positives Signal: In Herne sind im Jahr 2022 228 Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen worden. Das sind 25 mehr als im Vorjahr (203), die Steigerung entspricht somit einem Plus von 12,3 Prozent. Das geht aus Zahlen hervor, die die Handwerkskammer Dortmund (HWK) kürzlich veröffentlichte.

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Daher ist auch ersichtlich, dass Herne dem Trend im Kammerbezirk trotzt. Insgesamt wurden dort 3.563 Verträge für Azubis unterzeichnet, das sind 149 weniger (3712) als noch im Jahr 2021. Prozentual ist das ein Minus von vier Prozent. Bei der Gesamtzahl der neuen Ausbildungspapiere entfielen 588 auf Frauen. Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2022 in Kammerbezirk Dortmund 1.457 Frauen (14,7 Prozent) und 8.483 Männer (85,3 Prozent) in einer Lehre.

400 unbesetzte Azubistellen

Insgesamt bezeichnet die HWK Dortmund die Zahlen als leicht rückläufig, nachdem es im Jahr 2021 eine Erholungsphase gab. Dennoch sei die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nach wie vor über alle Gewerke hinweg ungebrochen. Dies zeigen die Eintragungen in der Praktikums- und Lehrstellenbörse der Handwerkskammer zum Jahresübergang, mit mehr als 400 unbesetzten Ausbildungsplätzen für 2022 sowie rückblickend über 1.300 konkreten Ausbildungsangeboten für den Ausbildungsbeginn in 2022.

Weil Corona-Regelungen wegfielen, konnten wieder Ausbildungsmessen zu handwerklichen Berufen, wie hier im März 2022 in der Akademie Mont-Cenis, mit Schülern aus Herne und Bochum stattfinden.

Weiterhin werden, wie allgemein bekannt, vor allem im Handwerk Fachkräfte gesucht. Doch Vorsicht: Ein abgeschlossener Ausbildungsvertrag bedeutet nicht zwingend Nachwuchs für die Betriebe, da immer mal wieder die Lehren aus verschiedenen Gründen vorzeitig beendet werden.

Ukraine-Krieg und Corona-Regeln zwei Gründe

Björn Woywod, Leiter der Ausbildungsberatung der HWK Dortmund sagt dazu: „Aus unserer Sicht ist die wirtschaftliche Ausgangslage für einige Betriebe im vergangenen Jahr, bedingt durch den Ukraine-Krieg sowie die noch in dem Jahr bestandenen Corona-Regelungen, ein Grund für diese Entwicklungen. Dennoch sorgt für diesen Rückgang in erster Linie die demografische Entwicklung sowie der Trend von Jugendlichen zu höheren Schulabschlüssen und die zunehmende Orientierung Richtung akademischer Bildung.“

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Die regionale Entwicklung der Neuabschlüsse lässt erkennen, dass besonders die ländlichen Regionen im Jahr 2022 starke Rückgänge verzeichnen. So verzeichneten die Kreise Unna (-79/ -13,2 Prozent) und Soest (-72/ -12,1 Prozent) den Großteil der Rückgänge im Kammerbezirk. Neben Herne verzeichneten lediglich Dortmund und Bochum noch ein positives Ergebnis.

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„Erfreulich in 2022 war, dass aufgrund der zunehmenden Lockerungen der Corona-Regelungen die Aktivitäten zur Berufsorientierung und Ausbildungsstellenvermittlung wieder überwiegend in Präsenz stattfinden konnten. Dadurch war es möglich, näher an den Jugendlichen und den Betrieben zu sein. Auf regionaler Ebene gab es verschiedene Formate und Angebote, um potenzielle Bewerber beispielsweise auch über soziale Medien und eigene Kampagnen zu erreichen, um sie für die Ausbildung im Handwerk zu gewinnen“, fasst Woywod zusammen.

| Autor: Marcel Gruteser