
Dokumentarfilm – 'Auf Umwegen' nach Indien und zurück
Timo Götz und Salima Oudefel reisen um die Welt
Was passiert, wenn man Komfort und Sicherheit eines durchgetakteten Alltags in Deutschland gegen Abenteuer und Unbekanntes in fernen Ländern eintauscht? Eine junge Familie macht es vor: Nachdem sie alles verkauft und die Wohnung gekündigt haben brechen Salima Oudefel und Timo Götz Ende März 2022 mit zwei Kindern per Landweg von Deutschland nach Asien auf – ohne festen Plan, dafür mit Neugier und Offenheit.
Als die inzwischen auf fünf Köpfe gewachsene Familie am 16. Dezember 2023 zurück in Deutschland ist, hat sie 21.000 Kilometer per Bus, Zug, per Anhalter, in einem in Indien gekauften Auto, per Schiff und Flugzeug zurückgelegt – durch 14 Länder. Ihr Roadtrip hat sie durch atemberaubende Landschaften und zu unvergesslichen Begegnungen mit Menschen geführt, deren Gastfreundschaft nicht nur ihre Reise, sondern ihr künftiges Leben bereichert hat, indem es, gerade bezüglich des Iran, Vorurteile pulverisierte.
Beeindruckender Iran

Als Salima erfuhr, dass sie schwanger ist, waren die Familie bereits in Georgien. Zuerst waren sie unsicher, ob und wie es weitergehen kann. Nach zwei Tagen stand ihre Entscheidung fest, die Reise fortzusetzen. Wo die Geburt stattfinden würde, war zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen. Timo Götz: „Natürlich hatten wir Bedenken, aber wir dachten uns: In anderen Ländern werden schließlich auch jeden Tag Kinder geboren. Also waren wir zuversichtlich, dass wir das schaffen würden – wir würden unterwegs einfach einen passenden Ort finden.“
Ursprünglich hatten die beiden Filmemacher (Konzept, Regie, Kamera und Voice over) vor, nur einen Monat im Iran zu bleiben. Doch die unglaubliche Schönheit der Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen haben sie so fasziniert, dass daraus schließlich drei Monate wurden. Timo Götz: „Der Iran ist eines der beeindruckendsten Länder, die wir je bereist haben. Die Menschen dort sind offen, hilfsbereit und unglaublich gastfreundlich – ein riesiger Kontrast zu dem Bild, das die Politik vermittelt.“
Das dritte Kind kommt in Indien zur Welt

Als die vierköpfige Familie am 1. Oktober 2022 in Indien ankam, war klar, dass das dritte Kind hier zur Welt kommen werde. Im Süden des Landes, in Goa, hatten sie eine deutsche Hebamme gefunden und die Geburt der dritten Tochter am 15. Dezember 2022 verlief überraschend schnell und ohne Komplikationen. Alle notwendigen Dokumente wie die Geburtsurkunde, den deutschen Reisepass bei der Botschaft und schließlich die Ausreisegenehmigung – ein Pflichtdokument für jedes Kind, das in Indien geboren wurde und das Land verlassen möchte – wurden beantragt.
Doch dann findet sich die Familie plötzlich in einem Labyrinth aus Behördenwillkür gefangen: Ihr wird Leihmutterschaft vorgeworfen, weil die Geburt nicht in einem Krankenhaus stattfand. Zehn Monate werden die Deutschen festgehalten, kämpfen vergeblich um die Ausreise. Doch sie lassen sich nicht entmutigen und finden schließlich einen Weg: Nach zwei Jahren in Indien geht es im Oktober 2023 mit gefälschten Papieren über den Landweg nach Nepal und von dort weiter über Kasachstan, Russland, Georgien und schließlich mit dem Schiff über das Schwarze Meer und dem Flugzeug zurück nach Deutschland.
Kinotour der Filmemacher
Davon, dass sie als Familie gewachsen sind und erfahren haben, dass die stärkste Antwort auf Misstrauen und Abgrenzung Zusammenhalt und Vertrauen sind, zeugt der 128-minütige Dokumentarfilm „Auf Umwegen“, der erstmals am 1. Dezember 2024 in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden gezeigt wurde.
Rund um den Kinostart am 27. Februar 2025 gehen Timo Götz und Salima Oudefel auf Kinotour quer durch die Republik: Am Dienstag, 25. Februar 2025 stellen sie um 18:30 Uhr im Metropol Düsseldorf und am Mittwoch, 26. Februar 2025, um 19 Uhr ihren Dokumentarfilm vor. Außerdem läuft „Auf Umwegen“ zum Kinostart am 27. Februar 2025 im Bambi Düsseldorf.
