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Textarbeit mal anders: Das spendenfinanzierte Sprache-Tanz-Theaterprojekt für Schülerinnen der Erich-Fried-Gesamtschule besuchten jetzt die Ruhrwerk-Vorsitzende Cordula Klinger-Bischof (links) und die gfi-Vorsitzende Andrea Darwiche (3.v.l.) mit Anders Krosch, dem didaktischen Leiter der Schule (2.v.r.). Entwickelt wurde das Angebot von der Herner Tanzpädagogin Andrea Eisenhardt (Mitte hinten).

Ruhrwerk fördert Erich-Fried-Gesamtschule mit 5.000 Euro

Theaterstück 'Ich bin so, wie ich gemeint war'

Es ist 13:30 Uhr. Schulschluss an der Erich-Fried-Gesamtschule: Sieben Mädchen zwischen 13 und 14 Jahren bleiben am Mittwoch (13.3.2024) freiwillig länger. Die nächste Einheit des Theater-Sprache-Tanzprojekts, das die Herner Tanzpädagogin Andrea Eisenhardt für die Jugendlichen entwickelt hat, wollen sie auf keinen Fall verpas-sen. Gemeinsam werden sie einen berühmten Songtext szenisch erarbeiten: „Das bin ich“ aus dem Film „The Greatest Showman on Earth“.

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Möglich machte das Angebot der Verein Ruhrwerk in Herne mit Spendenmitteln in Höhe von 5.000 Euro. An diesem Tag haben sich an diesem Tag die Ruhrwerk-Gründerin Cordula Klinger-Bischof und der didaktische Leiter der Gesamtschule, Anders Krosch, niedergelassen, um gemeinsam mit der gfi-Vorsitzenden Andrea Darwiche der Projektstunde zu folgen. Alle Schülerinnen haben eine Textpassage erhalten, die sie zunächst abwechselnd vorlesen, später im Chor sprechen und gegen Ende mit Bewegungen untermalen.

Sätze, die unter die Haut gehen

Zu Beginn klingen die Stimmen leise und zögerlich, schon bald gewinnen sie an Kraft und Ausdruck. Sie sagen, eine jede auf ihre Weise: „Ich bin mutig, ich bin verletzt. Ich bin so, wie ich gemeint war, das bin ich. Schaut her, denn hier komme ich. Und ich marschiere weiter in dem Takt, den ich gebe. Ich fürchte mich nicht, gesehen zu werden. Ich mache keine Entschuldigungen, das bin ich.“

Im Liedtext von „Das bin ich“ geht es um Menschen, die Außenseiter der Gesellschaft sind, jedoch gelernt haben, sich nicht länger für ihr Anderssein zu schämen und jetzt selbstbewusst ihr Leben leben. Die Gäste spüren: Die Sätze gehen den Schülerinnen unter die Haut.

Die Mädchen finden einen Platz im Raum. Sie richten sich auf, heben den Kopf, schauen sich an, sprechen laut, sogar betont. Es ist, als würden sich Blumen entfalten. Ein magischer Moment in der mittäglich stillen Schule. Alle träumen davon, das Einstudierte eines Tages auf einer Bühne ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zeigen zu können.

'Atmosphäre muss man erlebt haben'

Anders Krosch, der didaktische Leiter der Schule, ist begeistert: „Das Projekt mit Andrea Eisenhardt ist beispielhaft. Es fördert Jugendliche, die leistungsstark sind, genau wie solche, die noch stärkere Unterstützung brauchen. Es passiert in den Stunden so viel. Diese Atmosphäre muss man erlebt haben.“ Am liebsten würde er seiner Schülerschaft solche Angebote viel häufiger anbieten, doch dafür fehlt der Gesamtschule das Geld.

gfi führte Ruhrwerk und Dance Area zusammen

Den Kontakt zu Andrea Eisenhardt, Leiterin der „Dance Area – Academy of Performing Arts“ in Herne, hatte die gfi-Vorsitzende Andrea Darwiche geknüpft, als sie mit Cordula Klinger-Bischof zusammensaß, um weitere gemeinsame Projekte zu entwickeln. Das Match funktionierte auf Anhieb: Das gfi-Mitglied Andrea Eisenhardt entwickelte die Projektidee. Ruhrwerk steuerte 5.000 Euro aus Spendenmitteln bei. So konnte das Vorhaben ein Jahr lang an der Erich-Fried-Gesamtschule Wirklichkeit werden.

Spenden ermöglichen Fortsetzung im Schuljahr 2024/25

Beim Besuch der Schule überbrachte Ruhrwerk-Chefin Cordula Klinger-Bischof dem didaktischen Leiter die gute Nachricht, dass das Projekt dank weiterer Spendenmittel auch für das Schuljahr 2024/2025 gesichert ist.

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Klinger-Bischof über den Dreiklang aus Tanz, Sprache und Theater: „Über die Fortsetzung freuen wir uns alle sehr. Auf diese Weise trägt Ruhrwerk dazu bei, dass Kinder und Jugendliche nicht sprachlos hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben und damit in Bezug auf ihre Bildungsschancen benachteiligt sind.“ Insbesondere die Tanzpädagogik fördere ihre Entwicklung, schule die Koordinationsfähigkeit und stärke das Selbstbewusstsein.

| Quelle: Susanne Schübel/Journalistenbüro Herne