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Geschichte einer frühen Emanzipation

Neu im Kino: 'Die Purpursegel'

Ein kleines Dorf in Nordfrankreich, 1918. Als Raphaël (Raphaël Thiéry) aus dem Krieg zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es war. Seine Frau Marie ist kurz nach der Geburt der Tochter gestorben, nun muss er sich allein um die kleine Juliette (Mia McGovern Zaini, als Zehnjährige: Asia Bréchat) kümmern.

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Sie finden Aufnahme im „Cour des Miracles“, einem Gehöft am Rande des Dorfs, geführt von der resoluten Adeline (Noémie Lvovsky), Tür an Tür mit dem Schmid Marek (Antonin Stahly Viswanadhan) und seiner Familie. Außenseiter sind sie im Dorf, misstrauisch beäugt, und doch eine verschworene, glückliche Gemeinschaft, die weiß, sich zu wehren.

Klavier spielen und singen

Juliette (Juliette Jouan) wächst heran, verträumt und eigensinnig, in innigem Einverständnis mit ihrem Vater, dem begnadeten Drechsler, der sie nicht nur lehrt, mit Holz zu arbeiten, sondern auch Klavier zu spielen, zu singen, zu zeichnen. Auf einem ihrer einsamen Streifzüge im Wald begegnet Juliette eines Sommers einer seltsamen alten Frau (Yolande Moreau), die ihr weissagt, dass eines Tages Purpursegel am Himmel erscheinen und sie in die Welt hinaustragen würden.

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Die Jahre schreiten voran, die Welt verändert sich, doch Juliette hat die Prophezeiung nie vergessen. Ist es Jean (Louis Garrel), der Abenteurer und Bruchpilot, den es eines Tages unversehens vor ihre Füße weht, der die prophezeiten Purpursegel bringen wird?

Basierend auf dem Roman

Lose basierend auf dem Roman „Das Purpursegel“ von Aleksandr Grin und getragen von seinem wunderbaren Ensemble mit der Neuentdeckung Juliette Jouan, erzählt Pietro Marcello („Martin Eden“) in seiner unverwechselbaren, einzigartigen Weise die Geschichte einer Emanzipation in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen – eine handfeste, ungestüme Ode an die Imagination, die Kunst und die Liebe, eine Fabel voller Realismus und Utopie, Musik und Magie.

„L'Envol“, so der französische Originaltitel, ist am 18. Mai 2022 beim Festival Cannes in der Sektion Quinzaine uraufgeführt worden, Deutsche Erstaufführung war am 25. Juni 2022 beim Filmfest München. Zum Kinostart am Donnerstag (6.7.2023) ist der gut einhundertminütige Film im Roxy Dortmund und in der Galerie Cinema Essen zu sehen, ab Donnerstag, 20. Juli 2023 auch im Sweetsixteen Dortmund.

Freitag, 7. Juli 2023 | Autor: Pitt Herrmann