
Malerbetrieb Fischer hilft
Timo und Jürgen Fischer sind Junior- und Seniorchef des Fischer Malerbetriebs in Herne. In vierter Generation gibt Familie Fischer den Farbton an, wenn es um Malerarbeiten in Wohnungen, Firmen oder -seit 2014 - in Kitas, Schulen oder Jugendeinrichtungen geht. 2014 haben die beiden Malermeister die Aktion Buntes Ruhrgebiet ins Leben gerufen. Die Maler helfen Einrichtungen, die sich einen neuen Anstrich nicht leisten können. Timo und Jürgen Fischer schicken ihre Mitarbeiter - und die Räume werden neu angestrichen. Fischer übernimmt alle Kosten.

Unser erstes Projekt war der Kinderschutzbund in Bottrop - 2014. Seitdem waren wir alle zwei Monate in einer anderen Einrichtung im Einsatz", sagte Timo Fischer beim halloherne Besuch am Montag (10.10.2016). Aktuell machen die Fischer eine Sommerpause, seit rund drei Monaten. "Das aber nicht freiwillig", so der Juniorchef, "sondern aufgrund der Tatsache, dass wir zu wenig Bewerbungen bekommen. Wenn sie kommen, dann von der Stadt oder von der Kirche. Da sagen wir dann aber, dass wir gerne Einrichtungen hätten, die mehr auf Hilfe angewiesen sind." Timo Fischer hat da keine Präferenzen. "Wir wollen einfach da helfen, wo unsere Hilfe benötigt wird. Es kann nicht sein, dass nur die Stadt oder die Kirche die dauerhaften Nutznießer sind. Fischer möchte mehr privaten Einrichtungen helfen. "So wie der Kita Wanner Zwerge an der Overhofstraße 2. Dort haben wir den Gruppenraum gestaltet und im Flur sogar mit Gold ein paar Akzente geschaffen, das kam sehr gut an."

"Seit 1980 sind wir Im Kattenbusch 8", sagte Seniorchef Jürgen Fischer. "Für den Neubau hatten wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht, wie wir ihn sozialer gestalten könnten. Wir haben zum Beispiel Umkleideräume einbauen lassen. Das war zu der Zeit keine Selbstverständlichkeit." Beim Fischer Malerbetrieb gibt es 25 Mitarbeiter, davon sind 16 feste Gesellen und neun Auszubildende - vom ersten bis zum dritten Lehrjahr. "Es sind alles Männer. Wir haben keine Sozialräume für Frauen", so Timo Fischer.
Der Junior kümmert sich persönlich um die Auszubildenden. So geht er regelmäßig mit ihnen die Berichtshefte für die Berufsschule durch. "Montagmorgens, um sieben Uhr, müssen die Auszubildenden ihre Berichtshefte bei mir abgeben. Mir geht es besonders darum, dass sie die Fachsprache drauf haben." Später in der Woche gibt es eine Besprechung. Timo Fischer gibt ein Beispiel aus den Heften: "Fußleiste mit Tesa abgeklebt und gestrichen. Wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, dann hat derjenige die Fußleiste mit Tesa abgeklebt und anschließend das Tesa gestrichen. Das ist missverständlich. Deshalb setzte ich mich mit den Azubis auf freiwilliger Basis zusammen und gehe die Hefte durch." Die Besprechung findet in lockerer Runde statt, "Es gibt keine dumme Fragen, alle kommen in Zivil, es ist eine ganz andere Atmosphäre, als an einem normalen Arbeitstag", sagte Fischer.
Wer seine Ausbildung beim Fischer Malerbetrieb in der Theorie und der Praxis mit einer glatten Zwei abschließt, wird übernommen. "So gute Auszubildende lässt man nicht gehen", sagte Timo Fischer. "Wer besser als mit Zwei abschließt, der kann natürlich auch bleiben", ergänzt Jürgen Fischer und lächelt.
Tobias Heupel ist 20 Jahre alt, im dritten Lehrjahr und freut sich über die zusätzliche Hilfe vom Juniorchef. "Die Texte, die wir zusammen verfassen, konnte ich in meiner mündlichen Zwischenprüfung benutzen und ihn so vortragen. -zur Homepage Fischer Malerbetrieben und zum Projekt Buntes Ruhrgebiet
