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Das Archäologie Museum Herne.

LWL: Positives Fazit zum Museumsstart

Seit vergangener Woche (5.5.2020) sind die 18 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nach einer fast zweimonatigen Corona-bedingten Schließung wieder geöffnet. In der ersten Woche kamen rund 8.100 Besucher, etwa zwei Drittel weniger als in einer vergleichbaren Woche im Vorjahr.

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„Unter den Bedingungen war das ein guter Start. Wir haben uns auf die Besucher gefreut, und diese offensichtlich auf uns “, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Um die Besucher vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen, hätten alle Häuser Hygiene- und Sicherheitskonzepte entwickelt und Verhaltensregeln für Museumsmitarbeiter und -besucher definiert.

„Dabei sorgen Mundschutzpflicht, Abstandsregeln, Besucherdosierung und geänderte Wegführungen in den Museen dafür, dass der Museumsbesuch in Zeiten von Corona zu einer etwas anderen, aber schönen Erfahrung wird“, so die Kulturdezernentin. Die Sicherheit der Besucher stehe immer im Vordergrund, auch wenn die Zahl der Besucher in den kommenden Wochen langsam steigen werde.

Eindrücke aus den Museen

LWL-Archäologiemuseum in Herne: Die meisten Besucher besuchten das LWL-Archäologiemuseum, um die aktuelle Sonderausstellung „Pest!“ (verlängert bis zum 15. November 2020) zu sehen, die seit der Corona-Pandemie an Aktualität gewonnen hat. 300 Personen besuchten die Pest-Ausstellung in der ersten Woche, 157 kamen in die Dauerausstellung (insgesamt 457 Besucher). Die Besucher waren nach Angaben des Museumspersonals sehr verständnisvoll und hielten die Hygieneregeln problemlos ein.

„Das ist ja nun ein besonders interessantes Thema geworden“, so ein Besucher zur Pest-Ausstellung. Eine weitere Besucherin hatte erst jetzt von der Ausstellung erfahren und kam gezielt in Zusammenhang mit Corona. Denn das LWL-Archäologiemuseum bietet neben einer Info-Wand zur Corona-Pandemie Online-Führungen durch die Sonderausstellung an. Hier hebt Kurator Dr. Stefan Leenen auch Parallelen zur aktuellen Lage hervor.

Auch die Hörstationen (im Museum geschlossen) und der „Rundgang zu den unscheinbaren Exponaten“ stehen digital zur Verfügung - und werden genutzt (434 Zugriffe auf den Download-Bereich im Internet). Außerdem stehen an den Wochenenden Museumspädagogen für Auskünfte in der Dauer- und Sonderausstellung bereit.

LWL-Römermuseum in Haltern (Kreis Recklinghausen): Berücksichtigt man die erlaubten Besucherzahlen von 40 Personen gleichzeitig, war das LWL-Römermuseum am Wochenende gut besucht. Am Samstag waren insgesamt 98 Besucher vor Ort, am Sonntag 63 (insgesamt 243 Besucher in sechs Tagen). Besonders gefragt waren die "Römer Checker": Da zurzeit keine Führungen stattfinden können, stehen sie den Besuchern in der Ausstellung und auf dem Außengelände Rede und Antwort. Sie wissen ganz genau, was in Haltern vor 2.000 Jahren geschah, und möchten dies vermitteln - mit Mundschutz samt aufgedrucktem Römermotiv.

LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum: Während das Museumspersonal der Zeche Hannover am Eröffnungs-Dienstag vergeblich auf Besucher wartete, wagten sich am folgenden Tag 66 Gäste auf das Gelände (insgesamt rund 200 Besucher). Das Angebot wurde nach Angaben des Museumspersonals sehr positiv, aber auch zögerlich angenommen. So haben sich etliche Besucher vor allem im Außengelände aufgehalten.

LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis): Auf Zeche Nachtigall ist das Leben wieder in Gang gekommen - leider noch nicht im Bergwerk unter Tage, aber auch da arbeiten die Mitarbeiter an einem Führungskonzept für Kleingruppen, das - falls genehmigt - Hygiene- und Sicherheitsstandards garantiert. Der Betrieb der Feldbahn wurde mit den Gästen erfolgreich erprobt, so dass regelmäßige Fahrten bald in Aussicht sind. Zwischen 9 und 30 Besucherinnen täglich nutzten das erweiterte Freizeit-Angebot im Museum (insgesamt über 100 Besucher).

Mittwoch, 13. Mai 2020 | Quelle: LWL Pressestelle