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Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände.

Bergmann: „Unternehmen haben wenig Grund zur Hoffnung“

Konjunkturprognosen der AV Ruhr/Westfalen

Zunehmend pessimistisch sind die Unternehmen der Region mit Blick auf das Jahr 2025. Wirtschaftliche Erholung ist nicht in Sicht. Das geht aus den Konjunkturprognosen der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen hervor. Die rund 425 Mitgliedsunternehmen wurden befragt nach Geschäfts-, Ertrags- und Umsatzprognosen, darüber hinaus zu Investitionen, Aufträgen und Beschäftigung. „Was fehlt sind dringend benötigte Impulse“, sagt Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände. „Das zurückliegende Jahr mit dauerndem Streit und letztendlichem Bruch der Ampel-Koalition sowie die aktuelle politische Hängepartie geben wenig Anlass zur Hoffnung. Statt der Wirtschaft unter die Arme zu greifen, war die Bundesregierung mit sich selbst beschäftigt. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl im Februar erwarte ich, dass die wirtschafts- und vor allem industriepolitische Debatte in den Mittelpunkt des Wahlkampfes gerückt wird“, so Bergmann.

Die Ergebnisse der Umfrage im Einzelnen: Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen starten das Jahr 2025 optimistisch und erwarten gleichbleibend gute bzw. bessere Geschäfte. Keine Dynamik melden die Betriebe bei Ertrags- und Umsatzprognosen. Die Zahlen stagnieren auf niedrigem Niveau. Grund dürften ausbleibende Aufträge – insbesondere aus dem Inland – sein, immer mehr Unternehmen kalkulieren mit zurückgehenden Auftragszahlen. Wenig Dynamik auch bei Investitionen: Die befragten Unternehmen planen mit leicht sinkenden Investitionen. Und wenn investiert wird, dann vor allem im Ausland. Stabil zeigt sich weiterhin der Arbeitsmarkt, wenngleich eine zunehmende Zahl an Unternehmen Kurzarbeit plant.

„Insgesamt treten wir im Mittleren Ruhrgebiet, im Kreis Recklinghausen und in Westfalen auf der Stelle. Insbesondere die Investitionszahlen bereiten mir Sorgen. Denn zunehmende Investition im Ausland bedeutet Deindustrialisierung in Deutschland. Die Politik muss jetzt dringend alles unterlassen, was die Industrie schwächt und alles unternehmen, was sie stärkt“, so Lars Bergmann abschließend.

Freitag, 10. Januar 2025 | Quelle: Pressedienst Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen