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Karneval in Venedig: Beim Nobelitaliener geht die Post ab.

Eine Nacht in Venedig

Johann Strauß in Gelsenkirchen

Mehr als ein Vierteljahrhundert ist es her, als die am 3. Oktober 1883 im Neuen Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater Berlin uraufgeführten Operette „Eine Nacht in Venedig“ zuletzt in Gelsenkirchen auf dem Spielplan stand. Da firmierte das MiR noch unter „Schillertheater NRW“ und die Walzerklänge von Johann Strauß ertönten auf Nordstern am Rhein-Herne-Kanal: die neuerbaute Freilichtbühne zur Bundesgartenschau wurde u.a. mit Hans-Hermann Ehrich als Guido, Herzog von Urbino, Anja Harteros als Fischermädchen Annina und dem 70-jährigen gebürtigen Herner Waldemar Mauelshagen als intriganter und nur scheinbar schwerhöriger Senator Testaccio eingeweiht.

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Liebe geht durch den Magen

Beim aktuellen Intendanten des Musiktheaters im Revier, Michael Schulz, bleiben die gepuderten Perücken im Fundus. Er verlegt die turbulente Verwechslungskomödie in unsere Zeit und hat daher die Dialoge der Librettisten Camillo Walzel (Pseudonym Friedrich Zell) und Richard Genée grundlegend überarbeitet. Bei ihm geht die Liebe durch den Magen, weshalb sich die immer noch für fein haltende Gesellschaft zur Karnevalsparty beim Edelitaliener versammelt. Dabei geht es nur vordergründig um erstklassige mediterrane Küche, verspricht sich doch jeder eine ganz individuelle Beköstigung, deren Speisenfolge nicht auf der Menükarte steht.

Ciboletta (Bele Kumberger) und Pappacoda (Martin Homrich) freuen sich des Lebens wie Caramello (Benjamin Lee) und Annina (Margot Genet).

Nach solcher „Leibspeise“ verlangt es Guido, Herzog von Urbino und allseits berüchtigter Schürzenjäger (Adam Temple-Smith) nicht weniger als die Senatorengattin Barbara Delacqua (Lina Hoffmann) mit heimlicher Romanze, den eifersüchtigen herzoglichen Leibbarbier Caramello (Benjamin Lee), dessen liebeshungrige Freundin, die Fischhändlderin Annina (Margot Genet) oder den genießerischen Makkaronikoch Pappacoda (Martin Homrich) samt seiner temperamentvollen Freundin, Delaquas Zofe Ciboletta (Bele Kumberger).

Eine besondere venezianische Nacht

Sie alle stürzen sich in eine besondere venezianische Nacht mit eigenen Zielen, die spätestens dann hinfällig werden, wenn keiner mehr weiß, wer eigentlich unter welcher Maske steckt. Während sich die Männer in diesem Treiben viel zu lange sicher fühlen, nutzen Barbara, Ciboletta und Annina längst deren Überheblichkeit aus, um am Ende des Abends nicht nur in der Liebe das Ziel ihrer Träume zu erreichen...

Für die sich überschlagenden Liebeswirren hat Beata Kornatowska eine Bühne gebaut, die mit mehreren Ebenen, Séparées und den für eine rasante Komödie fast unerlässlichen Türen dem Trubel in jeder Hinsicht Raum gibt. Renée Listerdal kostet in ihren Kostümen die Möglichkeiten der Verkleidung und des Wechsels von Identitäten und Geschlechtern lustvoll aus.

Für den süffigen Sound Wiens gewürzt mit temperamentvoller Italianità sorgt der musikalische Leiter Giulano Betta: „Eine Nacht in Venedig“ verbindet leichtfüßige Walzer, schmachtende Serenaden und lebhafte Chöre zu einem Meisterwerk des vielfach auf die leichte Schulter genommenen Genre Operette.

Die Partie der Annina übernimmt mit der französischen Sopranistin Margot Genet ein neues Ensemblemitglied, das als bisheriges Mitglied des Opernstudio NRW aber schon dreimal in Gelsenkirchen zu erleben war, so als Eurydike in „Orpheus in der Unterwelt“, Norina in „Don Pasquale“ und Amelia in „Bernarda Albas Haus“. Ab 8. Juni 2024 gibt sie die Despina in „Cosi fan tutte“ am Kennedyplatz.

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Karten und weitere Vorstellungen

Karten unter musiktheater-im-revier.de oder unter Tel 0209 – 40 97 200 (Montag und Samstag von 10 bis 14 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis 18:30 Uhr).

  • Freitag, 1. Dezember 2023, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 3. Dezember 2023, 16 Uhr
  • Samstag, 9. Dezember 2023, 19 Uhr
  • Sonntag, 10. Dezember 2023, 16 Uhr
  • Donnerstag, 14. Dezember 2023, 19:30 Uhr
  • Dienstag, 26. Dezember 2023, 18 Uhr
  • Sonntag, 31. Dezember 2023, 19 Uhr
  • Sonntag, 7. Januar 2024, 18 Uhr
  • Sonntag, 28. Januar 2024, 18 Uhr
  • Sonntag, 18 Februar 2024, 18 Uhr
  • Samstag, 6. April 2024, 19 Uhr
  • Sonntag, 7. April 2024, 18 Uhr
Mai
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Dienstag
Dienstag, 7. Mai 2024, um 18 Uhr MIR - Musiktheater im Revier , Kennedyplatz 1 , 45881 Gelsenkirchen
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  • Dienstag, 26. Dezember 2023, um 18 Uhr
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  • Sonntag, 7. Januar 2024, um 18 Uhr
  • Sonntag, 28. Januar 2024, um 18 Uhr
  • Sonntag, 18. Februar 2024, um 18 Uhr
  • Samstag, 6. April 2024, um 19 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann