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Die Göttin Isis.

Livestream der Ruhrfestspiele

Gaia-Projekt. Eine Cyborg-Oper mit Kerstin Pohle

Die Herner (Opern-) Sängerin und Schauspielerin Kerstin Pohle wirkt am Gaia-Projekt der Ruhrfestspiele mit, das nach der corona-bedingten Absage des Recklinghäuser Festivals nicht live aufgeführt werden konnte. Die Koproduktion mit den Bochumer Performern kainkollektiv und dem Theater Aufbau Kreuzberg (tak) Berlin ist unter dem Lockdown neugedacht und zusammen mit sputnic visual arts kreativ umgeplant worden, um eine Onlineversion mit Livemomenten in deutscher, englischer und französischer Sprache zu schaffen. Sie kann am Mittwoch, 1. Juli 2020, und am Donnerstag, 2. Juli 2020, kostenlos gestreamt werden.

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„Mein Name ist Gaia, Mutter-Göttin der Erde. Ich heiße Demeter, Mutter-Göttin der Fruchtbarkeit. Und ich bin Isis, Mutter-Göttin der Gattung. Wir sind keine Heiligen, sondern Erdverbundene. Keine geistigen, sondern fleischgewordene Prinzipien, keine himmlischen Ausflüchte, sondern irdische Verstrickungen. Wir sind gekommen, um uns zurückzuholen, was stets unser gewesen ist.

Doch habt Acht, wir sind nicht zum Scherzen aufgelegt“: Zehn Künstlerinnen aus Kanada, Kamerun, Iran, Kroatien, Frankreich und Deutschland erschaffen in „Gaia“ einen Möglichkeitsraum. Einen Raum, in dem Kunst und Kinder gemeinsam existieren können. In diesem Raum exponieren sie sich selbst mit ihren Fragen, Zweifeln, Stärken und Suchbewegungen vor dem Hintergrund, dass in der Pandemie Frauen vor allem an ihr Zuhause gebunden, aber dennoch durch das Internet mit der Außenwelt verbunden sind.

Cyborg einer neuen Spezies.

Dabei entdecken sie die Künste, die ihre Leben schon so lange begleiten, neu, erforschen ihre mystischen Ursprünge und erkennen die transformative Kraft, die Kunst haben kann. Die Frauen bereiten eine fantastische Revolution vor, der ihr „Bitch Mother Manifesto“ zugrunde liegt, aus dem oben zitiert worden ist. In der Szenografie ihrer Küchen, Badezimmer, Betten und Wohnzimmern transformieren sie sich selbst zu mythischen, hybriden, hermaphroditischen Figuren/Cyborgs – einer neuen planetarischen Spezies -, die vielleicht sogar die Fähigkeiten hat, die schlafenden Kinder zu wecken und sie in eine zukünftige Vision eines neuen Weltprogramms zu führen: Gaia.

„Wir wollen Eure losen Fäden nicht mehr aufsammeln“: Die fiktionalen und Projektionen stammen von den Künstlerinnen selbst, darunter sind Schauspielerinnen und Sängerinnen, aber auch eine Dirigentin und eine (Comic-) Zeichnerin. Verknüpft durch Finger und Stricke erzählen und spielen Silvia Dierkes, Catherine Jodoin, Edith Nana Tchuninang Voges, Vanessa Chartrand-Rodrigue, Mirjam Schmuck, Sabrina Bohl, Sara Bigdeli Shamloo, Kerstin Pohle, Bianca Künzel, Zdravka Ivandija Kirigin und Hannah Busch von dem, wer sie sind, von dem, was sie (nicht) sein wollen, von dem, wie sie empfinden, dass man sie sieht, und dem, wie sie (nicht) gesehen werden wollen. Die sehr lebendige, ja durchaus lebensfrohe rund zweistündige Collage stellt die Frage in diesen unseren Krisenzeiten: Was heißt es Künstlerin und Mutter zu sein?

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Das Gaia-Projekt ist für alle ab 16 Jahren geeignet. Hier finden Interessierte die Links für die Streams am Mittwoch, 1. Juli 2020 und Donnerstag, 2. Juli 2020.

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  • Mittwoch, 1. Juli 2020
  • Donnerstag, 2. Juli 2020
| Autor: Pitt Herrmann