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Stellten die Neuerungen vor: (v.li.) Sprecherin Barbara Nickel und Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne.

Ende der Gelben Säcke ab Januar 2022 geplant

Die Wertstofftonne kommt

Die Zeit der Gelben Säcke ist bald vorbei: Ab Anfang 2022 werden sie im ganzen Stadtgebiet von Herne durch die Wertstofftonne ersetzt. Das teilte Entsorgung Herne am Donnerstag (17.6.2021) bei einem Pressegespräch mit.

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„Die neue Wertstofftonne bietet viele Vorteile: Wenn es stürmisch ist, fliegen keine Säcke mehr durch die Gegend, Vögel reißen die Säcke nicht mehr auf und scharfkantige Verpackungen verursachen ebenfalls keine Risse mehr“, sagt Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne, gegenüber halloherne. „Das war immer ein Kritikpunkt von Bürgern, aber auch von uns.“

Jedoch war die Einführung nicht so einfach möglich. „Das hat sich erst mit dem Verpackungsgesetz von 2019 geändert. Damit wurde Kommunen ermöglicht, im Sinne der Bürger Vorgaben zum Sammelsystem für Verpackungen festzulegen“, so Tschöke. Bereits seit 1991 haben die privatwirtschaftlichen „Dualen Systeme“ mit der Verpackungsverordnung die Aufgabe, sich um die Sammlung und Verwertung von Leichtverpackungen zu kümmern.

Flyer bieten Hinweise, welche Kunststoffe und Metalle in die neue Wertstofftonne dürfen.

Lange Verhandlungen

Nun haben sich die Entsorgung und die Dualen Systeme nach langen Verhandlungen darauf geeinigt, ab Januar 2022 Leichtverpackungen und sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen gemeinsam in der Wertstofftonne zu sammeln.

Zum besseren Verständnis, was ab Januar 2022 in die Wertstofftonne darf: Leichtverpackungen aus Kunststoff (Joghurtbecher, Shampooflaschen, Spülmittelplastikflaschen, Zahnpasta-Tuben etc.), aus Metall (Konservendosen, Alu-Schälchen, Alufolie etc.), und aus Verbundstoffen (Milch- und Getränkeverpackungen und Trinkpäckchen).

Zu den stoffgleichen Nichtverpackungen zählen: Aus Kunststoff Plastikschlüssel, Kinderspielzeug, Gieskannen, Zahnbürste und aus Metall Werkzeug, Besteck, Töpfe und Pfannen.

Bald ein Bild der Vergangenheit: Gelbe Säcke am Straßenrand.

Dieser Müll darf nicht rein

Nicht erlaubt sind Elektroaltgeräte, Holz, Batterien und Akkus, Schadestoffe, Restmüll und Bioabfall.

„Diese Wertstofftonne war immer unser Ziel, jetzt haben wir es geschafft“, so Horst Tschöke. Die Wertstofftonne ist aber keine ganz Unbekannte in Herne. Seit 2012 wurde innerhalb von drei Modellgebieten die Wertstofftonne nach und nach ausführlich getestet. So konnten bereits knapp 30.000 Bürger einen ersten Eindruck von den Vorzügen der komfortablen Wertstoffsammlungen gewinnen.

Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne, sagt Tschüss zu den Gelben Säcken.

Fast alle waren zufrieden mit dem gemeinsamen Erfassungssystem für Leichtstoffverpackungen und den stoffgleichen Gegenständen aus dem Haushalt, so dass von einer hohen Akzeptanz im gesamten Stadtgebiet ausgegangen werden kann.

Zwei Modellregionen

Die Postleitzahlgebiete 44627 und 44628 der Modellregionen, in denen schon 6.300 Wertstofftonnen stehen, sind und bleiben auf jeden Fall Gebiete von Entsorgung Herne, das sind 22 Prozent des Stadtgebiets. In den übrigen wird die Abholung ausgeschrieben, die Tochterfirma von Entsorgung Herne wird sich auch darum bemühen, es könnten aber auch andere Entsorgungsfirmen den Zuschlag erhalten.

Lieferungen von über 25.000 Wertstofftonnen stehen noch aus. Weniger als ein halbes Jahr bleiben also für Ausschreibung und Lieferung übrig. Horst Tschöke: „Möglicherweise werden bis in den ersten beiden Monaten im Jahr 2022 noch nicht alle Haushalte eine Tonne erhalten haben."

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Fest steht, so Tschöke gegenüber halloherne, dass eine Infokampagne ab dem vierten Quartal 2021 starten soll. „Dazu müssen sich die Wohnungseigentümer und Gesellschaften darum kümmern, Platz für die Tonnen zu schaffen. Das wird aber schon funktionieren“, so der Vorstand. „Außerdem muss die Wertstofftonne selbst an die Straße gestellt werden, aber das hat mit den Säcken auch geklappt. Eine Gebührenentwicklung wird es auch geben, diese wird wahrscheinlich in Höhe von 1,5 bis 2 Prozent von der normalen Mülltonnengebühr sein.“

Auf der Wertstofftonne steht geschrieben, welche Materialien hinein dürfen.
| Quelle: Marcel Gruteser