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Nisthilfenreinigung mit der Tierschutzjugend.

Tierschutzjugend in Aktion

Die Brutsaison der Singvögel beginnt

Die Brutsaison der Singvögel beginnt, das bedeutet für die Herner Tierschutzjugend: Höchste Zeit, Nistkästen zu reinigen um die folgende Brut vor dem Befall von Milben und Flöhen zu schützen. Eine ausgesprochen wichtige Tierschutzmaßnahme also. Die künstlichen Nisthilfen werden von den gefiederten Freunden nicht für den Nachwuchs, sondern auch als Übernachtungsquatier genutzt. Um die Höhlenbrüter vor Regenwasser zu schützen muss das Einflugloch des Nistkastens nach Südosten zeigen und hoch genug hängen um vor Räubern (z.B. Katzen und Madern) unerreichbar zu sein.

Verschiedene Singvögel können im Jahr bis zu zwei Bruten mit sechs Jungen zur Welt bringen. Vögel werden nicht nur gerne wegen ihres Gesangs und spannende Beobachtung im Garten angesiedelt, sondern dienen als natürliche Schädlingsbekämpfer. Gerade weil zum Beispiel in den letzten Jahren die Population des Eichenprozessionsspinners gewaltig zugenommen hat und auch Menschen gesundheitlich beeinträchtigt hat, werden an Eichenbäumen vermehrt Meisenkästen angebracht. Besonders die Meisen haben sich als natürliche Feinde dieser Tiere gezeigt, denn in den ersten beiden Raupenstadien dienen die Raupen als Nahrung für diese Gartenbesucher. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners entwickeln ab dem dritten Larvenstadium die für den Menschen gefährlichen Brennhaare.

So kann mit dem Anbringen einer künstlichen Nisthöhle die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners gestoppt werden. In der waldarmen Stadt Herne sind diese Bruthilfen besonders wichtig. Doch gibt es nicht nur Höhlenbrüter, sondern auch sogenannte Freibrüter wie Amseln, Dompfaff, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Stieglitz, Rotkehlchen und Singdrossel die für ihr Brutgeschäft einheimische Hecken und Bäume benötigen. Diese Vogelschutzgehölze wie Eberesche, Liguster, Felsenbirne, Weißdorn, Holunder, Hartriegel oder Schneeball sollten daher auch in jedem Garten bereitstehen.

Die Herner Tierschutzjugend betreut auf verschiedenen Grünflächen in Herne fast 70 Nisthilfen, die im Winter gereinigt und instandgesetzt wurden.

So haben rein rechnerisch die künstlichen Nistkästen der Kids jedes Jahr 840 Jungvögeln wie Kohl- und Blaumeise, Kleiber, Haus- und Feldsperling, Star und Gartenrotschwanz das Leben ermöglicht und Unmengen an Insekten vertilgt. Daher ist die Maßnahme der jungen Tierschützer ein wichtiger Beitrag zum Vogelschutz und zur Stabilisierung des ökologischen Gleichgewichtes.

Wer mehr über die vergangenen und anstehenden Aktionen der Herner Tierschutzjugend erfahren möchte, der kann sich auf der Homepage informieren.

Montag, 2. März 2020 | Quelle: Frank Freisewinkel