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Hört am EvK als Seelsorgerin auf: Karola Rehrmann, hier im März 2022 während der Predigt anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes zum 30-jährigen Bestehen der Palliativstation und zum 25-jährigen Bestehen des Hospizdienstes in der Kreuzkirche.

EvK-Seelsorgerin Karola Rehrmann verabschiedet sich nach 31 Jahren

Die Begleitung am Lebensende ist ihre Berufung

Kein Kummer ist ihr fremd: 31 Jahre lang hat die Krankenhaus-Seelsorgerin Karola Rehrmann am EvK Herne schwerkranken oder sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in schweren Stunden auf der Palliativstation Trost gespendet, sie beraten und unterstützt. Am Donnerstag, 21. Dezember 2023, verabschiedet sich die gebürtige Wanne-Eickelerin um 15.30 Uhr mit einem Weihnachtsgottesdienst in der EvK-Kapelle. In Zukunft wird sich die 62-Jährige auf ihre Arbeit als Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst konzentrieren, wo sie als zertifizierte Trauerbegleiterin den Schwerpunkt Trauerarbeit verantwortet.

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Ihre Arbeit am EvK Herne begann Karola Rehrmann am 1. Januar 1992, nur drei Monate vor der Eröffnung der Palliativstation, einer der ersten Einrichtungen dieser Art in NRW. Im Rahmen ihres Studiums der Sozial-, Religions- und Gemeindepädagogik hatte sie sich bereits intensiv mit hospizlichem Arbeiten und Palliativmedizin befasst. Ihre Diplomarbeit schrieb Rehrmann bereits in den 1980er Jahren über Trauer.

Aufbau der damaligen neuen Station mitgestaltet

„Diese Themen faszinierten mich von Anfang an“, sagt Karola Rehrmann rückblickend. „Menschen ganzheitlich zu betrachten und zu begleiten entsprach meinem christlichen Menschenbild.“ Außerdem reizte es sie, am Aufbau der damals neuartigen Station gestaltend mitzuwirken.

Seelsorgerin Karola Rehrmann arbeitete seit 1992 am EvK.

Von Anfang an widmete Karola Rehrmann die Hälfte ihrer Arbeitszeit der Seelsorge Schwerstkranken und Sterbenden auf der Palliativstation. „Menschen am Ende ihrer Lebenszeit begleiten zu dürfen, ist für mich bis heute ein einzigartiges Geschenk und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, sagt Karola Rehrmann. „Ich durfte in Gesprächen, Ritualen und durch Zuhören Anteil nehmen. Ich durfte dicht an den Sorgen, Ängsten und auch froh machenden Momenten ,dran‘ sein, existenzielle und spirituelle Themen aufgreifen und Leben mit Brüchen und Grenzen wertschätzen. Das ist etwas ganz Besonderes und war für mein gesamtes bisheriges Leben prägend.“

Unterstützung und Begleitung

Das Besondere an der Seelsorge auf einer Palliativstation sei die Arbeit in einem multiprofessionellen Team, so Rehrmann. Rehrmanns Aufgabe war es, gemeinsam im Team mit Haupt- und Ehrenamt und mit Patienten und Zugehörigen auszuloten, welche Art von Unterstützung und Begleitung in der momentanen Situation notwendig und hilfreich ist. Besonders dankbar sei sie für die enorme Unterstützung durch Ehrenamtliche bei den Angeboten für Patienten und Angehörige. Karola Rehrmann: „Ob Gedenkgottesdienste, Sommertreffen oder Öffentlichkeitsarbeit: Ohne ihre wertvolle Arbeit wäre vieles nicht möglich gewesen.“

Nach ihrem Abschied aus dem Krankenhaus möchte Karola Rehrmann „etwas kürzer treten“. Sie freut sich auf Reisen um die Welt, die sie bereits in der Vergangenheit zum Beispiel nach Australien und Island führten. Der hospizlichen Versorgung von Menschen am Ende ihrer Lebenszeit bleibt Karola Rehrmann als Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst aber auch weiterhin verbunden. „Das ist meine Berufung, dafür brenne ich“, sagt sie. In Zukunft will sie ihr Engagement in der Öffentlichkeits- und Netzwerk-Arbeit für eine gute palliative Versorgung in und um Herne verstärken.

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  • Donnerstag, 21. Dezember 2023, um 15:30 Uhr
Mittwoch, 20. Dezember 2023 | Quelle: Susanne Schhübel