
Teilnehmer informieren sich beim Bündnis für Arbeit
Das große Thema Künstliche Intelligenz
Das Herner Bündnis für Arbeit hat sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt. 30 Teilnehmer trafen sich am Donnerstag (2.11.2023) im Bürgersaal des Sud- und Treberhauses, um sich über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Arbeitsmarktes zu informieren.
Dr. Steffi Kohl von der niederländischen Hochschule „Hogeschool ZUYD“ in Heerlen referierte über die Suche nach „menschenzentrierten KI-Lösungen“. Dabei stellte sie die an ihrer Hochschule entwickelte ELSA-Methode „Forschung zu Armut und Verschuldung vor“. ELSA steht für die englischen Begriffe „Ethical, Legal and Society Aspects“, die auf Deutsch: „ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte“ bedeuten.

Grundlage des Projektes seien sogenannte „Urban Living Labs“, das sind Orte, an denen Forschungsinstitute, Bildungseinrichtungen, der Privatsektor, Kommunen und Regierungen sowie lokale Gemeinschaften zusammenarbeiten. Man spreche mit den Menschen und nicht über sie. „Menschen in Armut haben einzigartige Einblicke in die Realität von Armut. Ihr tiefes Verständnis ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, die von Forschern allein oft übersehen werden“, so Kohl.
Zielgruppenspezifische Briefe an Zugewanderte
Die so gewonnenen Daten können dazu genutzt werden, die KI zu programmieren. Als Beispiel nannte Kohl die Möglichkeit, zielgruppenspezifische Briefe an Zugewanderte in ihrer Sprache verfassen zu können, die auch ihre Ängste und Sorgen berücksichtigen.
Das Bündnis für Arbeit arbeitet mit vereinten Kräften konsequent an der Verbesserung der Arbeitsmarktsituation in Herne. Arbeitslosigkeit gilt als einer der Hauptauslöser für Armut und Überschuldung. Herne gehört zu den Städten, in denen viele Bürger von Armut und Verschuldung betroffen sind. Der Vortrag von Dr. Kohl traf auf großes Interesse der Zuhörenden. Oberbürgermeister Dr. Dudda äußerte den Wunsch auf eine Zusammenarbeit mit den niederländischen Forschenden.
