
Stellungnahme
„Burkinis“ an Herner Schulen
Die Schüler Union Herne bezieht Position zu der Einführung und Finanzierung von Burkinis für den Schwimmunterricht am Pestalozzi-Gymnasium in Herne. Jascha Hoppe, stellvertretender Bundes-, Landes-, und Kreisvorsitzender, schreibt dazu: „Wir als Schüler Union stehen der Umsetzung ganz klar kritisch gegenüber. Unsere kritische Haltung besteht darin, dass wir die Anschaffung von Burkinis - egal ob durch Fördergelder oder Spendengelder - als völlig falsches Signal verstehen. Die Anschaffung von glaubenskonformer Schwimmbekleidung sollte nicht Aufgabe von Schule oder Schulträger sein, sondern Aufgabe der jeweiligen Schüler beziehungsweise deren Erziehungsberechtigten. Der Grund für die Anschaffung stößt bei vielen Schülern auf Kritik, da eine solche Finanzierung von Schwimmbekleidung dann auch für jeden Schüler zur Verfügung stehen sollte.
Die Schulleitung des Pestalozzi-Gymnasiums begründet diese Anschaffung damit, dass man den Schülern und Erziehungsberechtigten keine Ausrede mehr für die Teilnahme am Schulschwimmen zugestehen will. Jedoch ist ein Fernbleiben vom Unterricht aus den genannten Umständen in unseren Augen nicht zulässig: Wenn die Schule dieser Ausrede durch Anschaffung von Burkinis entgehen kann, sollte es doch möglich sein, den Eltern zu erklären, dass diese selbst für glaubenskonforme Schwimmbekleidung aufkommen müssen, wenn sie das Tragen einer solchen Bekleidung wünschen.
Es stellt sich für uns als Schüler Union die Frage, inwieweit dies eine integrative Leistung sein kann, da hier bei Schwimmbekleidung klar zwischen Muslima und Nicht-Muslima getrennt wird. Glaubensbekenntnisse haben - egal welcher Religion sie entstammen - höchstens ihren Platz im jeweiligen Religionsunterricht zu finden. Hierbei erinnern wir an die Meinung der derzeitigen Landesregierung, die sich für ein Kopftuchverbot bis zum 14. Lebensjahr für alle Schülerinnen ausspricht. Wir stellen noch einmal klar, dass die Schule ein neutraler Raum ist - genauso wie der Schwimmunterricht. Eine stark ausgeprägte Darstellung von Riten und Glaubensbekenntnissen hat dort nichts verloren.
Wir möchten keinem Schüler seinen Glauben streitig machen, aber dennoch darauf hinweisen, dass es ein Unterschied ist, ob ich mich auf Nachfrage zu meiner Religion äußere oder ob ich diese möglichst öffentlich zur Schau stelle. Dies sollte nicht zum schulischen Alltag von Schülern gehören. Aus diesen genannten Punkten sprechen wir uns gegen den am Pestalozzi-Gymnasium eingeführten Burkini-Verleih aus und stellen fest, dass die getätigte Argumentation der Schulleitung nur schlecht haltbar ist. Ein erneutes Überdenken des Umganges im Bezug auf Glauben und Schulalltag wäre hier wohl ratsam."