
8.977 Arbeitslose, Quote bei 11 Prozent
Arbeitslosenzahlen in Herne gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen in Herne ist gestiegen. Wie die Agentur für Arbeit aktuell mitteilt, gibt es 8.977 Arbeitssuchende in Herne. Die Arbeitslosenquote liege in Herne bei 11 Prozent.
Im Juni 2023 lag die Zahl der arbeitslosen Menschen noch bei 8.699 Personen. Somit ist die Zahl im Juli 2023 auf 278 Personen beziehungsweise 3,2 Prozent angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es im Juli 2023 119 Arbeitslose mehr. Somit zeichne sich aktuell eine klassische Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt ab. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juli gegenüber dem Vormonat bei allen Personengruppen an. Ein Anstieg in den Sommermonaten sei nach Angaben der Arbeitsagentur nicht untypisch und saisonal bedingt.
Im Bereich der Jugendlichen gibt es dafür plausible Gründe: In erster Linie seien es das Schulende und die Jugendlichen, die immer noch nach einem Ausbildungsbetrieb suchen oder sich noch nicht für eine weiterführende Schule angemeldet haben. Hinzu kommen junge Menschen, die ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben, aber nicht übernommen werden konnten. Nach der Sommerpause ist dieser Anstieg jedoch in aller Regel immer wieder rückläufig. Gut ausgebildete junge Menschen bleiben sehr selten länger arbeitslos.
Entwicklung ist saisontypisch
Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört, bezeichnet die aktuelle Entwicklung als saisontypisch und erklärt: „In den Sommermonaten rechnen wir immer mit einer leicht erhöhten Arbeitslosigkeit. Zwar gibt es in dieser Zeit so gut wie keine Betriebsschließungen mehr, dennoch ist die Jahresmitte aufgrund der Ferien, der Tatsache, dass weniger Aufträge vergeben werden und nicht zuletzt durch das Quartalsende mit einer nachlassenden Dynamik typisch.“
Weiter sagt er: „Hinzu kommt weiterhin die unsichere weltpolitische Lage. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt. In aller Regel erholt sich der Arbeitsmarkt nach der Sommerpause immer schnell. Ein wichtiger Aspekt dabei spielt die Jugendarbeitslosigkeit. Unsere Vermittlungen laufen über den üblichen Ausbildungsstart hinaus. Häufig kommt es in dieser Personengruppe daher auch in den Monaten September und Oktober noch zu vielen Anstellungen.“
Weiter gibt die Agentur für Arbeit an, dass insgesamt 3.244 Personen (SGB III und SGB II) länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet sind. Gegenüber dem Vormonat sind dies 49 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit sinkt die Zahl um 422 Personen. 92,8 Prozent (3.010 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.
Jugendarbeitslosigkeit
955 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 64 Arbeitslose (7,2 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 11 arbeitslose junge Menschen oder 1,2 Prozent mehr.
Aktuell sind 2.699 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 65 Personen oder 2,5 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 113 Arbeitslose mehr (4,4 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 2.108 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 141 Personen oder 7,2 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 207 Personen oder 10,9 Prozent. Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Juli 2023 insgesamt 6.869 Arbeitslose. Das sind 137 Arbeitslose mehr (2,0 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 88 Arbeitslose oder 1,3 Prozent weniger. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 76,5 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet. Stellenangebote 190 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Juli 2023 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 60 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 36 neue gemeldete Stellen weniger.
Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 971 offene Stellen. Das sind 21 mehr als im Vormonat und 196 weniger als im Vorjahresmonat.
12.411 Personen in der Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt waren in diesem Monat 12.411 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 155 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 431 Personen.
Bundesweit stieg die Zahl der Erwerbslosen um 62.000 auf rund 2,6 Millionen. Die Arbeitslosenquote liege gegenüber dem Vormonat 5,7 Prozent.