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Joe Biden - der 46. Präsident der USA - bei seiner Rede nach der Wahl.

Amerika hat gewählt

Joe Biden - der 46. Präsident der USA

Die Welt erlebte einen Wahlkrimi, der erst am Samstagabend (7.11.2020), vier Tage nach der Wahl, endete. Da erst hatte Joe Biden die erforderlichen 270 Wahlleute hinter sich, die er benötigte um der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Den Ausschlag gab sein Sieg im Bundesstaat Pennsylvania. Biden bekam 279 der Wahlleute, Trump 214. Anders als weltweit von vielen Menschen erhofft, geriet die US-Wahl 2020 zu einer Zitterpartie und nicht zu dem erhofften Erdrutschsieg. Und das, obwohl so viele Menschen wie nie in Amerika zur Wahlurne gingen: 66,9 Prozent der Amerikaner machten von ihrem Wahlrecht gebrauch, das sind rund 160 Millionen Wahlberechtigte und fast 10 Prozent mehr, als bei der Wahl 2016.

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Joe Biden löste nicht die Begeisterung bei den Wählern aus, die zu einem schnellen und klaren Ergebnis geführt hätte. Dazu gab es zu viele Amerikaner, die an dem populistischen Trump festhielten - trotz seiner verheerenden Corona-Politik. Sie hielten fest an einen Präsidenten, der die demokratischen Regeln nicht respektiert oder sie so auslegt, wie es ihm gerade passt. Sie hielten fest an einen Präsidenten, der seine Niederlage nicht anerkennen will, der sich in der Wahlnacht vorschnell zum Sieger kürte, von Wahlbetrug redete und davon sprach, vor den Supreme Court ziehen zu wollen. Das lässt vermuten, dass der 45. Präsident der Vereinigten Staaten das amerikanische Rechtssystem nicht versteht, denn der Supreme Court verhandelt Berufungen, nicht aber Erstinstanzen.

Joe Biden - der 46. Präsident der USA - bei seiner Rede nach der Wahl.

Zudem müsste Trump auch beweisen, dass geschummelt wurde. Aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass Wählerstimmen verschwunden sind oder nicht gezählt wurden. Trump fehlen also Beweise. Schon Wochen vor der Wahl hat er lauthals postuliert: „Wenn ich nicht gewinne, dann ziehe ich vor Gericht.“ Es hat etwas von einem Kind, dem sein Räppelchen weggenommen wurde. Ginge es nicht um den mächtigsten Mann der Welt, fast wäre es lustig. Aber Trump bleibt sich treu: angreifen, lügen und beseitigen. Trump wird das Weiße Haus nicht widerstandslos verlassen und zwitscherte auf Twitter zum Thema Wahlbetrug, dass sein Team sich ab Montag, 9. November 2020, dafür einsetzen wird, dass der rechtmäßige Sieger im Amt bleibt.

So sind wir gespannt, ob Joe Biden am 20. Januar 2021 sein neues Zuhause - das Weiße Haus - beziehen wird. Auch wenn der Sieg kein rauschender war und für die Demokraten eher enttäuschend, kann die Welt froh sein, dass Biden den Krimi gewonnen hat. Fast hätte es nicht gereicht, nur gegen Trump zu sein.

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Die USA sind ein zutiefst zerrissenes Land, das von ruhiger und starker Hand geführt und geeint werden muss. Das ist etwas was Trump nicht kann und will. An Joe Biden liegt es nun, nach den schrecklichen und verlogenen Trump-Jahren, die Menschen zu versöhnen, sie wieder zusammenzuführen und das Land zu beruhigen. Biden betonte immer wieder, dass er ein Präsident aller Amerikaner sein will, und nicht wie Trump, ein Präsident seiner Anhänger. Ob Biden (77) dazu die Kraft hat und dieses große zersplitterte Land einen kann, das wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

| Autor: Carola Quickels
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