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Stellungnahme

Piraten-AL zum Dieselfahrverbot

Angesichts der aktuellen Dieselfahrverbots-Diskussion und der vom RVR attestierten miserablen ÖPNV-Qualität in Nord-Süd-Richtung schlägt Ingo Heidinger, der Fraktionsgeschäftsführer die Ratsfraktion PIRATEN-AL, fünf eigene Maßnahmen vor:

  • 1. Sofortige Wiederaufnahme der Planungen für die U35-Verlängerung nach Recklinghausen. Es steht nämlich zu erwarten, daß es für solche Projekte wieder Bundes- und Landesförderung geben könnte. Da braucht man aber eine fertige Planung in der Schublade, um zeitig die Fördermittel erhalten zu können.
  • 2. Verdichtung des Taktes der Emschertalbahn (RB43) auf einen Halbstunden-Takt zwischen Wanne-Eickel Hbf und Dortmund. Zitat aus der RVR-Studie von 2010(!): Eine wesentliche Nachfragesteigerung lässt sich über eine Angebotsverdichtung zwischen Wanne-Eickel Hbf und Dortmund Hbf erreichen, da die RB43 hier zum Teil Siedlungsschwerpunkte und zentrale Bereiche bedient, deren mögliche Nachfragpotenziale bei einer Bedienung im Stundentakt nicht abgeschöpft werden. Ein werktäglicher 30-Minuten-Takt im östlichen Streckenabschnitt lässt eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen erwarten. Von den zusätzlichen Fahrgästen sind etwa die Hälfte Neukunden des öffentlichen Verkehrs.
  • 3. Einrichtung von Schnellbuslinien innerhalb von Herne, die die zentralen Punkte der einzelnen Stadtbezirke ohne Zwischenhalte miteinander verbinden. Gerne auch mit Weiterführung zu zentralen Punkten der Nachbarstädte. Es kann nicht sein, daß zum Beispiel die Verbindung Sodingen-Röhlinghausen mit dem Auto 17 min dauert, mit dem Bus aber fast das Dreifache! Sogar mit dem Fahrrad ist man schneller als mit dem Bus. Diese Forderung wurde von ProBahn schon vor 20 Jahren erhoben!
  • 4. Die Erweiterungs-Optionen aus letzten Nahverkehrsplan werden realisiert. Zum Beispiel soll die Linie 303 auch abends und am Wochenende den kompletten Linienweg nach Wanne-Eickel Hbf fahren.
  • 5. Einstieg in dem fahrscheinfreien Nahverkehr. Zum Beispiel mit einem einheitlichen Pauschaltarif für Monatskarten statt zig unterschiedlichen Preisstufen. Oder "5 Haltestellen für 50 cent" als Kurzstreckentarif.

„Sollten diese Maßnahmen ebenfalls in dem 72-Punkte-Plan der Stadtverwaltung enthalten sein: Super. Wenn nicht: Dann ist das unser eigener Beitrag, um den Autoverkehr schnell ein Stück überflüssiger zu machen. Und: Teure Radverkehrs-Verbessungsmaßnahmen schlagen wir ausdrücklich nicht vor. Bei den Verkehrsmengen, die es hier in Richtung umweltfreundlich zu verschieben gilt, ist das Fahrrad nachweislich keine große Hilfe."

Donnerstag, 22. November 2018 | Quelle: Ingo Heidicker