
Hilke Birnstiel übernimmt die Aufgaben von Frank Meetz
Neue Leiterin am Talentkolleg Ruhr
Das Talentkolleg Ruhr an der Viktor-Reuter-Straße hat eine neue Leiterin: Hilke Birnstiel hat am Sonntag (1.8.2021) offiziell die Bildungseinrichtung übernommen. Ihr Vorgänger Frank Meetz wechselt an eine Gelsenkirchener Berufsschule.
Der frühere Verantwortliche stellte bei der Übergabe des Staffelstabs an seine Nachfolgerin heraus, wie toll sich das 2015 gegründete Talentkolleg entwickelt habe: „Wir haben beim Tag der offenen Tür zehn bis 15 Leute erwartet, gekommen sind 200. Von Anfang an gab es eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt, also auch mit der Mercator-Stiftung und der Westfälischen Hochschule. Alle zehn Sek II-Schulen aus Herne sind mittlerweile dabei.“
Weitere Talentkollegs in der Region sollen - unter anderem in Gelsenkirchen - folgen, daher sei Herne auch eine Vorzeigekommune, befand Hilke Birnstiel. „Herne spielt eine wichtige Rolle für die Vorbereitung in anderen Städten. Hier können sie sich etwas abschauen“, so die 34-jährige Leiterin.
Arbeit in den Schulen intensivieren
Außerdem äußerte sie sich zu den Plänen vor Ort: Nun soll der Fokus auch auf die Sekundarstufe I gelegt werden - bisher war nur die Sek II gefragt. Mit den Realschulen Crange und Sodingen sei man bereits in Gesprächen. Zusätzlich soll die Arbeit in den Schulen intensiviert werden, um noch präsenter zu werden. Zum Start 2015 habe es „nur“ die Fächer Deutsch, Mathe und Englisch gegeben, später sind Informatik und Physik dazu gekommen.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobte den bisherigen Verlauf des Projekts: „Frank Meetz und ich haben fast zeitgleich 2015 jeweils angefangen. Hier sieht man, dass Stadtentwicklung eng mit Bildung verbunden ist. Es ist eine Blaupause für den Bildungsaufstieg entstanden, die auf guter Zusammenarbeit beruht.“ Ferner hätten am Talentkolleg vor allem auch Jugendliche aus benachteiligten Familien die Chance, eine Akademiker-Laufbahn einzuschlagen. „Das ist hier eine Innovationschmiede. Frank Meetz hat hervorragende Arbeit geleistet“, befand Dudda.

Der neue Bildungsdezernent Andreas Merkendorf (halloherne berichtete) erinnerte sich noch an die Anfänge, als er noch beim Philologenverband NRW war: „Damals wurde das neue Projekt in Düsseldorf schon aufmerksam beobachtet, da innovative Bildung immer besonders ist. Aber auch andere Kommunen, quer durch NRW, wollten wissen, wie man ein Talentkolleg aufbauen kann.“ So hätte Herne für ein Schlaglicht gesorgt. „Seit sechs Jahren gibt es eine gute Zusammenarbeit und so wird es auch bleiben“, ist sich der neue Dezernent sicher.
Es gab auch Rückschläge
Rückschläge habe es aber auch gegeben, gab Frank Meetz zu. Zeitweise sei es schwierig gewesen, neue Schüler zu gewinnen. Dafür wurden auch immer wieder Gespräche mit den Schulleitungen geführt. „Ebenso waren Personalwechsel ein Thema, da die Kinder und Jugendlichen sich schnell an ihre vertraute Person gewöhnt hatten, aber die dann irgendwann nicht mehr da war“, so Meetz. Derzeit arbeiten hier neun feste Mitarbeiter und zwei studentische Hilfskräfte, angefangen hat man mit vier Mitarbeitern.
Ein wichtiges Thema sei zudem das digitale Lernen - durch die Corona-Pandemie habe es schnell viele digitale Angebote gegeben, das Einzugsgebiet habe sich deutlich vergrößert. Auch deshalb soll weiter Hybrid-Unterricht angeboten werden. „Wir hatten den Vorteil, dass wir digital besser ausgestattet waren als die Schulen. Daher konnten wir schnell umstellen“, sagte Meetz. Insgesamt wurden bislang rund 2.300 Schüler in Herne gefördert, die aus rund 30 Kommunen kommen. Rund 40 Prozent der Schüler sind aus Herne. Die Zahl der Kurse ist von rund 15 zu Beginn auf aktuell 30 angestiegen.