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Die Ausstellung „This is not Herne“, zusammengestellt von Studierenden der FH Dortmund und Stadtfotograf Thomas Schmidt, wird im Heimatmuseum Unser-Fritz gezeigt. Hier als Beispiel: Bunt, abstrakt oder verschiedene Städte oder Orte, die ähnlich klingen und heißen (im Hintergrund).

15 Studierende der FH Dortmund erzählen die Stadt visuell neu

Neue Ausstellung: 'This is not Herne'

Wie zeigt man in einer Ausstellung Herne, wie es nicht ist? Mit dieser Frage beschäftigten sich 15 Studierende der Fachhochschule (FH) Dortmund. In Kooperation mit dem Pressebüro der Stadt, genauer gesagt Stadtfotograf Thomas Schmidt, ist die neue Ausstellung „This is not Herne“ entstanden, deren Werke ab Sonntag, 18. Februar 2024, im Heimatmuseum Unser Fritz zu sehen sind.

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Nach den Projekten „Tach Auch“ (2018) und „Aussicht“ (2020) ist es nun bereits die dritte Zusammenarbeit. Insgesamt werden 14 verschiedene Werke gezeigt. Rund zwei Semester lang wurde dafür in Stadtarchiven gewühlt und recherchiert, es wurden Kontakte geknüpft und letztlich dann eine passende Idee zu haben und diese in Zusammenarbeit mit Thomas Schmidt und Prof. Kai Jünemann von der FH Dortmund umzusetzen.

'Die Arbeit hat sich gelohnt'

„Es ist ein langes Projekt, aber wenn man hier durch das Emschertal-Museum geht, sieht man, dass es sich gelohnt hat“, findet Lünemann. „Man muss sich nun aber im Vergleich zu den vorherigen Ausstellungen mehr mit den Werken auseinandersetzen, es hilft auch, die Katalogtexte zu lesen.“

Katharina Schäffer zeigt ihr Werk mit dem Titel

Schmidt schließt sich an: „Dieses Projekt setzt sich stark mit der Fotografie auseinander und die Werke können einiges erzählen. Jeder hatte eigene Ideen, um Herne neu zu erfinden.“

Zusammen mit den Studierenden wurde der gesamte Prozess von vorne bis hinten gemeinsam absolviert: Ideen sammeln, fotografieren, Teams für das Layout und die Ausstellung bilden, einen Katalog entwickeln und mit Texten befüllen, Werbung auf Social Media und letztendlich folgt die Ausstellungseröffnung.

Am Rhein-Herne-Kanal in drei Nächten fotografiert

Katharina Schäffer nennt ihr Werk beispielsweise „Wach“, zu sehen sind neben einem Plastikteil mit der Aufschrift des Titels mehrere Bilder, die am Rhein-Herne-Kanal entstanden sind und ein Model in grünen, weißen und schwarzen Tönen zeigen. Das hat einen besonderen Grund: „Meine Fotos sind alle zwischen ein und sechs Uhr morgens entstanden. Wir mussten also die ganze Nacht wach bleiben.“ Drei Nächte habe es gedauert, dann habe sie die Aufnahmen im Kasten gehabt, ein weiteres Bild ist im Studio entstanden.

Kegelbahn und Kegler in bunt und schwarz-weiß: Diese Fotografien auf der linken Seite sind von Laura Seitz und ihrer Kommilitonin Chayenne Freitag.

Als Kind des Ruhrgebiets habe sie schon immer ein Faible für Industriekultur gehabt. „Zudem wollte ich Herne als Parallelwelt darstellen. Durch die Aufnahmen bei Nacht und die grünen Laserstrahlen konnte ich das gut verbinden“, sagt Schäffer. Zudem lobt sie die Zusammenarbeit im Team: „Die Stimmung war gut. Wenn man mal ein Problem hatte oder Hilfe brauchte, war direkt jemand da und es gab Unterstützung.“

Bunte und schwarz-weiße Kegelbilder

Laura Seitz hat sich mit ihrer Kommilitonin Chayenne Freitag einen Kegelclub ausgesucht: „Wir wollten etwas Ernstes machen. Daher haben wir die Mitglieder des Kegelclubs wie auf ernsten Verbrecherfotos in schwarz-weiß abgebildet. Das Gegenstück sind dazu bunte und helle Detailaufnahmen von den Bahnen und Kegeln. Das ergibt einen guten Kontrast.“

Die Bilder sind in der Kegelbahn am Gysenberg entstanden, als Kind sei sie dort häufiger selbst gewesen, erläutert Seitz und fügt an: „Kegeln ist keine Altherren-Veranstaltungen. Das wollen wir mit den Fotos ausdrücken.“

Jedes Werk ist anders aufgebaut und hat eigene Anordnungen der Bilderrahmen und Gegenstände.

Bei manchen Fotografien spielt auch KI, also Künstliche Intelligenz, eine wesentliche Rolle, auch wenn sich mancher Student komplett auf seine eigenen Fotografien verlässt. „Man spielt damit, man sieht es aber auch nicht sofort“, findet Thomas Schmidt, der einen dezidierten KI-Einsatz sieht.

Die KI bedeutet nicht das Ende der Fotografie

Für die Studierenden ist es wie ein neues Werkzeug, welches seit einiger Zeit zum Hobby dazu gehört. Dennoch ist auch Kai Jünemann davon überzeugt, dass KI nicht das Ende der aktiven Fotografie bedeutet – so wie es beispielsweise Digitalkameras oder Photoshop auch nicht waren.

„Ich freue mich über diese bereits dritte Zusammenarbeit zwischen dem Emschertal-Museum, dem Pressebüro und der FH Dortmund. Wir sind gerne Gastgeber für diese Ausstellung“, erklärte der Leiter des Emschertal-Museums, Dr. Oliver Doetzer-Berweger, bei der Vorstellung der Ausstellung am Freitag (16.2.2024).

Die Ausstellung „This is not Herne“ ist bis einschließlich Sonntag, 26. Mai 2024, zu sehen. Die Vernissage ist am Sonntag, 18. Februar 2024, um 17 Uhr im Heimatmuseum Unser Fritz.

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Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, Samstag von 14 bis 17 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 11 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene 1,50 Eurom Kinder oder Jugendliche (6 bis 17 Jahre) sowie Schüler 50 Cent.

Der Fotograf des städtischen Pressebüros, Thomas Schmidt (li.), hat erneut die Studierenden beim Projekt begleitet - hier erzählt er den Pressevertretern seine Eindrücke und Erlebnisse.
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  • Sonntag, 18. Februar 2024, um 17 Uhr
| Autor: Marcel Gruteser