
„Waschtag“ im Mondpalast
Nachbarschaft im Schleudergang
Kann es wirklich Zufall sein, dass moderne Hightech-Waschmaschinen pünktlich nach Ablauf der Garantie ihren Geist aufgeben? Die bunte Handvoll Menschen, die sich in solchen Fällen zwangsläufig in einem der letzten verbliebenen Waschsalons Wanne-Eickels trifft, ist jedenfalls davon überzeugt, dass hier digitale Viren im Spiel sind.
Dieser Waschsalon steht auf den Brettern des Mondpalastes an der Wilhelmstraße und wird von Peter König aus Sachsen geführt, der uralte Maschinen von der Elbe mit an die Ruhr gebracht hat, die auch dreißig Jahre nach der Wende schier unverwüstlich waschen, spülen und schleudern. Und sollte es tatsächlich einmal ruckeln, ist mit Werner Biermann ein Handwerker zu Stelle – noch so ein rares Exemplar!
Seit März 2019 mussten die Theaterfreunde coronabedingt auf eine neue Komödie aus der Feder von Sigi Domke, Hausautor am Mondpalast von Wanne-Eickel, warten. Nun kann Prinzipal Christian Stratmann Vollzug melden: Am Freitag, 30. September 2022, hebt sich um 20 Uhr der Vorhang zur Premiere von „Waschtag – Nachbarschaft im Schleudergang“ in der bewährten Regie von Thomas Rech. Und mit dem ganzen zehnköpfigen Ensemble!

Im Bühnenbild von Arke Zeiß sind Ekki Eumann als Waschsalon-Eigentümer Peter König und Axel Schönnenberg als Handwerker Werner Biermann zu erleben. Dominik Brünnig spielt den alleinerziehenden Vater Lars Bäumchen, der dringend die Öko-Windeln seiner Zwillinge waschen muss. Denn: Einweg-Windeln sind umweltfeindlich und sowas von gestern. Melanie Linka dagegen als junge Frau Sheela Nymeier benötigt ebenso rasch saubere Kleidung für ihr nächstes Bewerbungsgespräch. Und wo wird die Kutte des von Heiko Büscher verkörperten Bikers Eddi Patzek wieder frisch?
In ihrer Not versammeln sich Jung und Älter zum „Waschtag“ bei Peter König. Trommeln und Reizwäsche fest im Blick lernen sie sich sogar die hochnäsige Patricia Storck (Susanne Fernkorn) und Toni Walderer (Andreas Wunnenberg) besser kennen und selbst das in die Jahre gekommene Rentnerpaar Irmgard (Astrid Breidbach) und Friedhelm Krösken (Martin Zaik), eigentlich nur noch zu ihren Enkeln lieb, lernen sich von einer neuen Seite wieder kennen. Geht es doch nur gemeinsam gegen den „digitalen Killefitt“ unserer computerverrückten Konsumwelt. Da staunt Heidelinde Hornig (Silke Volkner), „High potential“-Mitarbeiterin von „Sup-Tec“, nicht schlecht…
Gesellschaftliche Themen mit Unterhaltung
Christian Stratmann zum Markenkern seines Volkstheaters: „Auf unterhaltsame Weise greifen wir gesellschaftliche Themen und Trends auf und bieten vergnügliche Lösungen an, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben.“ Und ohne die Preise anzuheben, wo doch überall alles teurer wird: Karten gibt’s ab 18,90 Euro im Vorverkauf unter mondpalast-com oder an der Kasse unter Tel 02325 – 588 999 (Mo-Fr 10-19, Sa 10-14 Uhr).
Zur neuen Spielzeit ist der Herner Marvin Boettcher, von 2015 bis 2019 geschäftsführender Intendant des Mondpalastes, an die Wilhelmstraße zurückgekehrt. Der 35-Jährige kommt aktuell vom Essener GOP Varieté, um bewährte Kooperationen etwa mit Reiseveranstaltern zu beleben, neue Partner zu gewinnen und den Auftritt in den Social Media Kanälen zu verstärken. An der familiären Atmosphäre freilich wird nicht gerüttelt, der Gast auch weiterhin vom Prinzipal persönlich willkommen geheißen und rund um die Theateraufführung kulinarisch verwöhnt.
Alle Termine auf einen Blick
- Freitag, 30. September 2022, 20 Uhr
- Samstag, 1.Oktober 2022, 20 Uhr
- Montag, 3. Oktober 2022, 17 Uhr
- Samstag, 8. Oktober 2022, 20 Uhr
- Sonntag, 9. Oktober 2022, 17 Uhr
- Freitag, 4. November 2022, 20 Uhr
- Samstag, 5. November 2022, 20 Uhr
- Sonntag, 6. November 2022, 17 Uhr
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- Freitag, 30. September 2022, um 20 Uhr
- Samstag, 1. Oktober 2022, um 20 Uhr
- Montag, 3. Oktober 2022, um 17 Uhr
- Samstag, 8. Oktober 2022, um 20 Uhr
- Sonntag, 9. Oktober 2022, um 17 Uhr
- Freitag, 4. November 2022, um 20 Uhr
- Samstag, 5. November 2022, um 20 Uhr
- Sonntag, 6. November 2022, um 17 Uhr