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Knapp ein Dutzend Kinder machen beim Online-Chorprojekt mit, das von Christian Scheike (o.l.) geleitet und von der Theaterpädagogin Geraldine von der Mühlen oben Mitte) begleitet wird.

Angebote gelten auch für Herne

MiR-Stiftungsprojekte laufen weiter

Gelsenkirchen. „Wir sind außerordentlich froh und stolz, dass auch in dieser anhaltend schwierigen Situation die Projekte der MiR-Stiftung dennoch auf die unterschiedlichsten Arten weitergeführt werden. Unser aller Ziel ist es, den Kindern weiterhin die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe und Bildung zu ermöglichen“, erklärten der Vorstandsvorsitzende Frank Baranowski und der Geschäftsführer Dieter Kükenhöner auf einer Zoom-Pressekonferenz des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier (MiR) im 15. Monat der Pandemie.

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Seit dieser Zeit geht das Team der gemeinnützigen, aus Spenden und einer jährlichen Benefizgala am Kennedyplatz, die in der ersten Jahreshälfte 2021 aus bekannten Gründen ausfallen musste und baldmöglich nachgeholt werden soll, finanzierten Stiftung zusammen mit den Theaterpädagoginnen neue Wege, um ihre Inhalte zu vermitteln. Da bei nahezu allen Projekten derzeit keine Präsenzveranstaltungen möglich sind, wurden zur weiteren Durchführung Alternativen geschaffen. Grundsätzlich gelten die Angebote der Stiftung auch über die Stadtgrenze hinaus – es gab auch schon teilnehmende Kindertagesstätten etwa aus Bochum oder Vorstellungen der „Oper aus dem Koffer“ in Hertener Schulen. Ansprechpartnerinnen für Herner Kindertagesstätten und Schulen sind erreichbar unter mirpaedagogen @ musiktheater-im-revier.de.

Beim Cup-Song geht es während des Projektes 'Musik und Theater (MuT)' darum, online mit einfachen Hilfsmitteln, in diesem Fall Plastikbecher, rhythmische Geräusche zu produzieren und etwa durch Händeklatschen zu ergänzen.

Singen in geschlossenen Räumen war aufgrund der Gefahr einer Aerosol-Streuung mit als erstes untersagt. Der Kinderchor des Gelsenkirchener Musiktheaters hat inzwischen einen eigenen YouTube-Kanal und die gemeinsamen wöchentlichen Proben finden per Videokonferenz statt. Chorleiter Christian Scheike probt weiterhin mit den Kindern, stellt aber zusätzlich auch Erklärvideos, Übungen und Animationen zum Mitsingen digital zur Verfügung. Aber auch umgekehrt haben die Kinder die Möglichkeit, ihrem Gesangstrainer Videos mit eigenen Liedern oder selbst gespielten Instrumenten präsentieren. „Es ist sicher eine etwas andere Art der Chorprobe, aber die Hauptsache ist doch, dass weiterhin ein Angebot stattfindet, die Kinder sich austauschen können und ihr Hobby und die damit verbundene musikalische Entwicklung konstant gefördert wird“, hebt Frank Baranowski hervor. Für alle Interessierten ist eine Teilnahme am Kinderchor für Kinder zwischen sieben und elf Jahren jeden Montag um 17 Uhr weiterhin möglich. Weitere Informationen und Anmeldung unter kinderchor @ musiktheater-im-revier.de.

MuT in der Grundschule

Dreizehn Schulen mit 38 Klassen und 950 Schülern nehmen am „MuT“ genannten Projekt „Musik und Theater“ teil. Solange es möglich war, fanden die Aktivtäten in den Klassenräumen statt. Nach Einführung des Distanzunterrichts wurde auf digitale Inhalte umgestiegen, darunter musizieren mit Lern-Videos zum Üben und Instrumentenkunde, aber auch der Stream des Hörspiels 'Die Bremer Stadtmusikanten' mit theaterpädagogischer Begleitung. Für MuT digital haben die Projektverantwortlichen neben Arbeitsblättern auch online Übungen, Kurzfilme und Einheiten per Videokonferenz erstellt, sodass die unterschiedlichen Themen und Schwerpunkte innerhalb der musikalischen und kreativen Förderung weiterhin vermittelt werden können.

KlanGExpedition

Schon seit vielen Jahren war das Stiftungsprojekt 'Mission Possible' ein fester Bestandteil des Spielplans am Musiktheater im Revier. So wurde 2019 die Klangwelt 'Schiff geht unter' mit und in einer Schulklasse umgesetzt. Seit Beginn der Corona-Maßnahmen ist ein solches Projekt nicht mehr umsetzbar. Weshalb sich die MiR-Stiftung eine Alternative einfallen ließ: die 'KlanGExpedition'. Sie soll Ende Mai 2021 zunächst mit den beiden vierten Klassen der Gelsenkirchener Leytheschule starten. „Es wird ein reines Outdoor-Projekt, welches für jeweils eine Klasse konzipiert wurde, sodass alle notwendigen Abstands- und Hygieneregelungen jederzeit problemlos eingehalten werden können“, so Frank Baranowski. Der Komponist und Schlagwerker Olaf Pyras geht mit einem künstlerischen Team des Musiktheaters und der Schulklasse auf Expedition an ausgewählten Orten in Gelsenkirchen, so an den Rhein-Herne-Kanal am Rand der Zoom-Erlebniswelt.

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An der Stadtgrenze zu Wanne-Eickel soll der Ort akustisch wahrgenommen, erforscht und schließlich von den Schülern verändert werden. „Vielleicht werden die Geschichten des Ortes durch das genaue Hinhören erlebbar, vielleicht entstehen aber auch neue ungewöhnliche, fantastische oder übernatürliche Geschichten, indem Klänge verändert oder neue Klänge hinzugefügt werden. In einem virtuellen Audiowalk sollen die Ergebnisse dieser Forschung zunächst für die Kinder performativ aufbereitet und schließlich auch für Passanten zugänglich gemacht werden. So werden Alltagsorte neu beleuchtet oder in andere Kontexte gerückt“, erklärt Projektleiterin Geraldine von der Mühlen das Projekt.

| Autor: Pitt Herrmann