
Intensive Diskussionen zu deutlichen Kostensteigerungen
Metall-Arbeitgeber nehmen Tarifabschluss an
Nach intensiver Diskussion haben die Mitglieder des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest mit Sitz in Bochum den Tarifabschluss von Metall NRW und IG Metall angenommen, heißt es in einer Mitteilung. Zuvor hatte es mehrfach Streiks der IG Metall gegeben.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung votierte die große Mehrheit für den Abschluss, der bei einer Laufzeit von 24 Monaten neben einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro auch zwei Tabellenerhöhungen von 5,2 zum 1. Juni 2023 und 3,3 Prozent zum 1. Mai 2024 vorsieht. Die Tarifparteien haben sich zudem auf einen Prozess verständigt, der sicherstellt, dass jederzeit schnell und flexibel auf eine mögliche Energienotlage während der Laufzeit des Tarifvertrags reagiert werden kann.
'Kostenbelastungen an der Grenze'
„Die Kostenbelastungen sind an der absoluten Grenze dessen, was viele Unternehmen aktuell verkraften können“, sagte Friedrich Wilhelm Wengeler, Vorsitzender des AGV Metall Ruhr/Vest nach der intensiven Diskussion. Dem Kompromiss zu Gute halten müsse man seine lange Laufzeit „mit der die Unternehmen Planungssicherheit in unsicheren Zeiten haben“, so Wengeler weiter.

„Mir ist bewusst, dass wir damit die Belastungsgrenze für viele Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet erreicht haben. Das ist auch in der internen Diskussion noch einmal zum Ausdruck gekommen. Ich denke aber, dass wir einen guten Kompromiss mit vielen Differenzierungsmöglichkeiten gerade für kleine und mittelständische Unternehmen gefunden haben“, so Wengeler abschließend.
Das Mitgliedervotum aus Bochum ist an Metall NRW übermittelt worden. Auch die übrigen 25 Regionalverbände müssen innerhalb der Erklärungsfrist bis Freitag, 16. Dezember 2022, über den neuen Tarifabschluss abstimmen, damit er verbindlich wird.