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Mehr Grün, mehr Wohnungen und Wasser: Weitere Pläne für das Funkenbergquartier-Ost wurden am Mittwoch (8.1.2025) vorgestellt. Vorne rechts soll ein neues Quartiersparkhaus entstehen, in der Mitte ist eine zentrale grüne Achse vorgesehen.

Neue Gesellschaft gegründet, mehr Grün, mehr Wohnungen

Funkenbergquartier-Ost: Pläne werden konkreter

Nächster Schritt für das Funkenbergquartier: Nachdem im Oktober Investor Hochtief für die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) die Baugenehmigung erhielt (halloherne berichtete) und seitdem die Rohbauarbeiten laufen, kümmert sich die Stadt nun um den östlichen Teil des rund 60.000 Quadratmeter großen Geländes. Hier sind viele Grünflächen, Bürogebäude aber auch Wohneinheiten geplant. Neu gegründet wurde zudem die Funkenbergquartier-Entwicklungsgesellschaft (FEG). Die Geschäftsführer sind Achim Wixforth, Ronald Graf und Maurice Schirmer.

Zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda stellten sie am Mittwoch (8.1.2025) konkretere Pläne vor - der OB hatte dies schon im halloherne-Interview kurz vor dem Jahreswechsel angekündigt (halloherne berichtete).

Die ersten Pläne wurden weiterentwickelt

Die ersten Überlegungen hatte im Jahr 2022 das Team der Stahm-Architekten entwickelt, nun hat die Stadt diese Ideen überarbeitet und weiterentwickelt. So sind mehrere Wohn- und Geschäftsgebäude vorgesehen, aber wie bereits angemerkt, sehr viele Grünflächen. Das liegt laut Achim Wixforth auch am Austausch mit der Bürgerinitiative, die sich für das Areal gebildet hatte.

Neu im Boot, um die Planungen voranzutreiben: Maurice Schirmer, Co-Geschäftsführer der Funkenbergquartier-Entwicklungsgesellschaft (FEG).

„Entgegen erster Planungen bleibt das angrenzende Wäldchen erhalten, da den Nachbarn die Grünraumversorgung besonders wichtig ist. Zudem wollen wir eine zentrale Achse mit Grün und Wasser schaffen, um so eine Fläche für Begegnungen und Aufenthalt zu schaffen und Wasser erlebbar zu machen“, erläutert Wixforth. Zudem soll ein größerer Platz in der Nähe der HSPV-Mensa entstehen. Für die Gebäude gelten nur grobe Zeichnungen, diese können sich in Größe und Form noch deutlich unterscheiden - hierfür wird es noch einen entsprechenden Wettbewerb für Ideen geben.

Rund 200 Wohnungen und ein Quartiersparkhaus

Auch wenn vor allem Fußgänger und Radfahrer im Mittelpunkt der Mobilitätsplanung mit Stellplätzen und neu angelegten Fußwegen stehen, werden Autofahrer und deren Fahrzeuge nicht links liegen gelassen. Neben dem HSPV-Parkhaus soll an einer Stelle ein zusätzliches Quartiersparkhaus entstehen. In den momentan geschätzten 200 Wohnungen könnten rund 400 Bürger eine neue Bleibe finden und daher auch nah an der Wohnung ihre Autos abstellen.

Ronald Graf erläutert, dass die FEG mittlerweile alle Grundstücke aufgekauft hat und daher das ganze Gelände ihr gehört. Dementsprechend muss aber auch Platz geschaffen werden. Eine Hallen an der Schüchtermannstraße sei schon abgebaut und im Ausland wieder aufgebaut worden, eine weitere folgt noch. Ebenso wird eine große Halle an der Eschstraße im Jahr 2026 abgerissen.

Neue Internetseite geschaltet

Um all diese Prozesse zu dokumentieren, zu erläutern und Transparenz zu schaffen, wurde eine neue Internetseite samt Infos und Imagefilm eingerichtet. „Wir wollen hier die Sachverhalte modern und locker aufzeigen sowie alle Pläne inklusive geplanter Zeitachse präsentieren, um den Bürgern und Interessenten jeweils einen aktuellen Überblick zu verschaffen“, betont Co-Geschäftsführer Maurice Schirmer.

An dieser Stelle am Funkenbergquartier kommt das Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie (TGÖ) hin.

Denn es ist es klar, und das macht auch Oberbürgermeister Dudda deutlich, durch die Ankäufe der Grundstücke ist erstmal eine ordentliche Stange Geld weg. Geld, welches nun durch den Vertrieb wieder reinkommen muss. Finanzielle Hilfe erhofft sich auch unter anderem durch Förderprogramme, beispielsweise vom Land NRW.

'Herne ist eine Chancenstadt'

Gemeinsam drücken alle aufs Tempo. „Wir verzeichnen hier eine große Nachfrage und diese wollen wir bedienen. Im Funkenbergquartier wird neben Wohnraum ein hochwertiges Wissenszentrum entstehen. Wir rechnen mit 1.000 neuen Arbeitsplätzen und 4.000 bis 5.000 Studierenden“, zählt Dudda auf. „Wir können hier ohne Probleme von Herne das Bild einer Chancenstadt zeichnen, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland.“

Als nächstes folge für das Gelände der Bebauungsplan, der Abriss geht weiter, Ende 2025 könne Baurecht geschaffen sein, bevor dann die Bauarbeiten auf dem östlichen Areal starten - wenn die Politik zustimmt. Auf der westlichen Seite ist weiterhin ein Start der HSPV im Sommer 2027 vorgesehen, der Start vom Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie (TGÖ) ist für Ende 2027, Anfang 2028 anvisiert.

Bürgerdialog mit mehr Infos

Für mehr Infos ist die Internetseite unter www.funkenbergquartier-herne.de erreichbar. Wer gerne persönlich Infos von den Verantwortlichen erfahren möchte, kann dies beim Bürgerdialog am Donnerstag, 23. Januar 2025, um 17 Uhr im Stadt Forum Herne (Bahnhofstraße 65) tun. Die Veranstaltung trägt den Titel „Hernes Zukunft im Norden“, die Teilnahme ist wie immer kostenlos.

Das Funkenbergquartier aus der Vogelperspektive: Im östlichen Bereich, oberhalb der Bahngleise, plant die Stadt Wohnungen, Bürogebäude und grüne Aufenthaltsflächen (Archivbild).
Donnerstag, 9. Januar 2025 | Autor: Marcel Gruteser