
Hirte Burkhard Bialowons Nachfolger in Herne-Wanne-Eickel
Evangelist Michael Voitz in Ruhe gesetzt
Mit dem programmatischen Eingangslied „Es ist noch Raum in deinem Herzen“ und einem Wort, mit dem der Stammapostel am Sonntag (30.3.2025) zuvor in Santiago de Chile gedient hatte, feierte Apostel Thorsten Zisowski in der Gemeinde Herne-Wanne-Eickel der Neuapostolischen Kirche (NAK) am Sonntag (6.4.2025) einen besonderen Gottesdienst, zu dem auch vier weitere Gemeinden aus dem Bezirk Herne eingeladen waren.
„Das Evangelium ist Regelwerk genug“: Nach Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren wurde mit dem Evangelisten Michail Voitz ein, so Zisowski, „bewährter Mann Gottes“ nach über vier Jahrzehnten als Amtsträger in den Ruhestand gesetzt. Mehr als dreißig Jahre war Voitz als Vorsteher tätig, zuletzt in der gastgebenden Gemeinde Herne-Wanne-Eickel. Zu seinem Abschied zitierte er einen ehemaligen Stammapostel mit den Worten: „Nachfolge bis zuletzt, alles andere ist Leerlauf.“
Unter den Augen der großen Gemeinde, zu der auch alle Bezirksleiter des Bezirks Nordwest gehörten, wurde als sein Nachfolger der Hirte Burkhard Bialowons feierlich ins Amt eingeführt. Da er auch weiterhin das Amt des Vorstehers in Herne-West ausübt, wurde ihm zu seiner Unterstützung der Priester Stefan Jedamczik als Vorstehervertreter Herne-West an die Seite gestellt.

In seiner von der Vorfreude auf die Osterzeit geprägten Predigt stellte Apostel Zisowski heraus, wie unterschiedlich die Menschen die Passionszeit erleben: Persönliche Erfahrungen und individuelles Leid spielten dabei eine entscheidende Rolle. Er fragte, wie Jesus Christus diese Tage erlebt hat: „Er wusste, was auf ihn zukommt, dass es kein Spaziergang wird.“ Und dass den Mensch gewordenen Herrn schließlich der Tod erwartet.
Dennoch sei er mit einer sehr eigenen, aus menschlicher Sicht höchst ungewöhnlichen Einstellung in die Passionszeit gegangen. Zisowski nannte mit der Fußwaschung und dem Abendmahl zwei Beispiele, die bewusst niemanden ausschlossen, auch den späteren Verräter nicht. Der Apostel schlug einen Bogen vom Psalm 25, einem Gebet des sündigen David um Gottes Vergebung und Gottes Leitung, zu heute: Können wir einem Menschen trauen, dessen Fehlverhalten aufgedeckt worden ist, ihn gar mit neuen Aufgaben betrauen?
Das Beispiel Davids in der Bibel zeige, dass wir Gott die eigene Unvollkommenheit, ja die eigene Sündhaftigkeit zumuten können. Auch die Kirche, so der Apostel, sei nicht vollkommen, aber die Wirksamkeit der Gnade Gottes gelte auch hier. In einer Zeit, in der das Streben nach materiellen Werten, die persönliche Bereicherung und die Optimierung der eigenen Person gerade durch die Sozialen Medien gefördert wird, sei es entscheidend, diesen „Götzen unserer Zeit“ zu widerstehen: „Wer sich für Gott entschieden hat, kann mit Gott alle Schritte machen, egal was das Leben anbietet oder abverlangt.“