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WLT-Uraufführung kommt nach Herne

Esther Beckers 'Wildbestand'

„Am Ende ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende“: Das hat Greta (Nina Holtvoeth) ‘mal auf einer Postkarte gelesen. Von dieser Zuversicht getragen, erzählen sie und ihr Bruder Hannes (Christian Zell) vom Anfang, vom Wald, in dem sie mit ihrer Mutter (Alla Cyna) leben, und einem Abschied, der bevorsteht. Letztere muss sich nach neuer Arbeit und einem neuen Zuhause in der Stadt umschauen. Kein Wild ist mehr zu sehen, und die Försterei bringt auch kaum Geld ein. Schlechte Zeiten für eine Mutter, die mit Axt und Jagdgewehr für den Unterhalt sorgt.

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Die Geschwister verschanzen sich im Baumhaus. Aber da ist noch wer. Ein fremdes Mädchen (Annamae Endtinger) ohne Namen und mit wirren Haaren, das den Geschwistern Rätsel aufgibt. Ist sie wirklich in einer Nussschale über das Meer gekommen? Hat sie sich in einem Zug versteckt? „Bleib stumm. Stell dich dumm“, hat man ihr geraten. Doch jetzt beginnt sie zu erzählen. Und das Ende? Das kennen auch sie nicht. Aber es wird gut sein, sonst ist es nicht das Ende…

Erzählung von Flucht und Vertreibung

Im Stück „Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu finden“ erzählt die Berliner Dramatikerin Esther Becker auf ganz eigene Weise von den Themen Flucht und Vertreibung. Dalila Niksic bringt das Stück in ihrem Regiedebüt am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel jetzt als Uraufführung auf die Bühne. Die 24-Jährige begeisterte sich für den Text, weil er die Situation fliehender oder vertriebener Menschen in überraschender Weise nahebringt.

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„Das Stück macht das supergut, weil es gleichzeitig allumfassend und trotzdem sehr persönlich zeigt: Flucht ist nichts, was du bist, sondern etwas, was dir passiert. Beim Lesen ist mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen: Wie wäre es bei mir? Das kommt bei dem Thema sonst eher selten vor. Denn ja klar, wir könnten auch die Geflüchteten sein. Die Sprache des Stücks ist dabei teilweise poetisch und die Dialoge sind fast schon slapstickartig geschrieben“, sagt Dalila Niksic.

Zahlreiche Auszeichnungen erhalten

Esther Becker, 1980 in Erlangen geboren, hat für ihre Stücke, die sich häufig an ein junges Publikum wenden, zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 2018 wurde sie mit „Wildbestand“ zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. Beim 20. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis „Kaas und Kappes“ gabs im gleichen Jahr in Duisburg anerkennende Worte der Jury, der auch der Herner Schauspieler Till Beckmann angehörte: „Ein erfrischender und eleganter Text, der mit viel Humor, und ohne zum Themenstück zu mutieren, von den Auswirkungen von Flucht und Vertreibung erzählt.“ Esther Beckers „Wildbestand“ wurde in den Stückepool des Festivals aufgenommen.

Alle Zuschauer dürfen sich auf eine Geschichte freuen, die geheimnisvoll ist und das Thema des Verlustes des eigenen Zuhauses auf besondere und nachdenklich stimmende Art zur Sprache bringt. Das Stück „Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu finden“ feiert Premiere am Sonntag, 21. April 2024, um 15 Uhr im Studio des Westfälischen Landestheaters, Europaplatz 10, in Castrop-Rauxel. Tickets für 11 Euro (ermäßigt 9 Euro) sind erhältlich unter westfaelisches-landestheater.de sowie an der WLT-Theaterkasse unter Tel. 0 23 05 - 97 80 20.

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Das Kinderstück für alle ab zehn Jahren (5. Klasse) gastiert in der Ausstattung von Marc Mahn (Bühne) und Rabea Stadthaus (Kostüme) am Mittwoch, 22. Mai 2024 um 16 Uhr im Herne Kulturzentrum.

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  • Sonntag, 21. April 2024, um 15 Uhr
Mai
22
Mittwoch
Mittwoch, 22. Mai 2024, um 16 Uhr Kulturzentrum Herne , Willi-Pohlmann-Platz 1 , 44623 Herne Tickets für 11 Euro (ermäßigt 9 Euro) sind erhältlich unter westfaelisches-landestheater.de sowie an der WLT-Theaterkasse unter Tel. 0 23 05 - 97 80 20.
| Autor: Pitt Herrmann
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