
Weitere Ruhrfestspiel-Highlights
Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet
„Zweifel und Zusammenhalt“ lautet das Motto der heurigen Ruhrfestspiele und nach dem auch vom Publikum begeistert aufgenommenen Auftakt etwa mit Matthias Brandt in Becketts „Warten auf Godot“ und Wolfram Koch, so etwas wie der „Staatsschauspieler“ auf Recklinghausens Grünem Hügel, mit dem fulminanten Charms-Solo „Zack. Eine Sinfonie“ besteht kein Zweifel am Erfolg, was nicht zuletzt der Kartenvorverkauf bestätigt. Und es geht hochkarätig weiter.
Von Dienstag bis Donnerstag, 13., 14. und 15. Mai 2025, sind Maren Eggert, Ulrich Matthes, Wiebke Mollenhauer und Bernd Moss im Großen Haus zu erleben, wenn das Deutsche Theater Berlin mit der Dramatisierung des Romans „Angerichtet“ von Herman Koch gastiert: In „Das Dinner“ speisen zwei Elternpaare in einem Nobelrestaurant, um die bevorstehende Ernennung des einen Mannes zum Premierminister des Landes zu feiern. Der ist aber zugleich auch der Vater eines halbwüchsigen Sohnes, der zusammen mit seinem Cousin ein Verbrechen verübt hat, für das es bisher jedenfalls keine Zeugen gibt.
Pulsierendes Hauptstadt-Leben
Ebenfalls aus Berlin stammt das Grips-Theater, das von Donnerstag bis Sonntag, 15. bis 18. Mai 2025, im Kleinen Theater des Ruhrfestspielhauses mit dem Musikstück „Bülowstraße“ mitten ins pulsierende Leben der Hauptstadt führt – allerdings wie von der munteren Truppe vom Hansaplatz gewohnt abseits ausgetretener Pfade. Grundlage ist das gleichnamige, fünfte Album der in Kassel geborenen Singer-Songwriterin Lea (eigentlich Lea-Marie Becker), die seit 2018 in Berlin lebt.
Mit „Half Man - Half Bull“ feiert eine Produktion des britischen Trios Grainger, Tilney, Wrigh am Freitag, 16. Mai 2025 ihre Deutschlandpremiere in der Halle König Ludwig 1/2 in Recklinghausen-Süd. In einer Verbindung von Poesie, Livemusik und immersivem Storytelling bringen Phil Grainger, Oliver Tilney und Alexander Wright die griechische Mythologie rund um Theseus und den Minotaurus auf die Bühne. Die Kombination aus Schauspiel, Musiktheater und Spoken Word wird auch am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Mai 2025 zu erleben sein.
Macbeth in Concert
Mit „Macbeth in Concert“ präsentiert Christian Friedel mit seiner Band „Woods of Birnam“ am Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. Mai 2025 im Großen Haus eine außergewöhnliche Interpretation von Shakespeares Klassiker. In einer ganz eigenen Verbindung von Theater, Konzert und Installation wird „Macbeth“ zu einem Multimedia-Spektakel, das Musik, Gesang, Schauspiel, Video und Licht vereint. Christian Friedel, bekannt aus Filmen wie „Das weiße Band“ und „The Zone of Interest“, spielt Macbeth sowie alle anderen Charaktere und bringt die Geschichte in einer neuen Form auf die Bühne. Die Inszenierung verfolgt einen intensiven Zugang, der Macbeths inneren Konflikt und seinen tragischen Fall in den Mittelpunkt stellt.

Mit „La Laliki Land“ bringt das kainkollektiv gemeinsam mit internationalen Partnern am Samstag, 24. Mai 2025 in der Halle König Ludwig ein filmisch-performatives Projekt zur Uraufführung, das sich zwischen Dokumentation, Fiktion, Theater und Film bewegt. Im Zentrum steht der polnische Schauspieler Łukasz Stawarczyk, der seit Jahren eng mit dem Bochumer Künstlerkollektiv zusammenarbeitet und 2018 in den polnischen Bergen eine Berghütte erwarb, die er seither als offenen Ort der Begegnung mit über 1.000 Gästen geteilt hat.
Inspiriert von dieser realen Geste der Gastfreundschaft entwickelt die Inszenierung eine doku-fiktionale Erzählung über den Versuch, Räume radikal zu öffnen – und die Frage, wie sich eine solche Utopie behaupten lässt, wenn persönliche und gesellschaftliche Krisen auf sie einwirken. Eine weitere Vorstellung ist am Sonntag, 25. Mai 2025.
Kein Sommer nirgends
„Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet“ lautet der Titel des neuen Stücks des argentinisch-deutschen Autors und Regisseurs Guido Wertheimer, das am Dienstag, 27. Mai 2025 im Kleinen Theater des Ruhrfestspielhauses uraufgeführt wird. In der Koproduktion mit dem Theater Münster begibt sich Wertheimer auf eine dokumentarisch-fiktionale Spurensuche zwischen Buenos Aires, Münster, Berlin und Recklinghausen – und rekonstruiert dabei die Geschichte seiner jüdischen Familie, die 1939 vor den Nationalsozialisten floh. Die Produktion verknüpft persönliche Erinnerung, Archivmaterial und historische Recherche zu einem Stück über Exil, Verlust und Nachleben. Weitere Aufführungen sind am Mittwoch und Donnerstag, 28. und 29. Mai 2025.
Karten unter ruhrfestspiele.de oder Tel. 02361 – 92180.

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