
Zweite Auflage von 'Move2Beruf'
Auf potenzielle Azubis zugehen
Es ist kein Geheimnis, dass sich deutschlandweit Unternehmen schwertun, ihre offenen Ausbildungsstellen zu besetzen. Deshalb veranstaltet auch Herne am Mittwoch (12.2.2025) bereits zum zweiten Mal den Aktionstag Move2Beruf. Bei diesem Format können sich Schüler sich direkt bei den Unternehmen vor Ort einen Einblick vom Betrieb machen.
77 Betriebe für rund 1.300 Jugendliche
Dazu öffnen in diesem Jahr 77 Betriebe für rund 1.300 junge Menschen ihre Pforten. Die Schüler haben so die Möglichkeit, eigenständig die lokale Unternehmerschaft zu besichtigen, Berufe kennenzulernen und das persönliche Gespräch zu suchen.

Eine der beteiligten Firmen ist das Unternehmen Adams Armaturen. Das Unternehmen ist bereits seit 60 Jahren im Familienbesitz. Hier trafen sich Vertreter des Bündnisses für Arbeit, um sich selbst einen Blick vom Aktionstag zu machen. Neben einer Werksführung konnten die Mitglieder auch sehen, wie die Jugendlichen kleine Roboter aus Eisen anfertigen und gleich selbst mit Hand anlegen.
„Es wird immer schwieriger, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern“, macht Carina Borzek, Geschäftsführerin bei Adams Armaturen, deutlich. Sie hofft, dass dieses Format Zukunftsperspektiven und eine praxisnahe Berufsorientierung fördert.
Move2Beruf als eine einmalige Gelegenheit.
Ähnlich sieht es auch Dr. Dirk Drenk, Geschäftsführer von Herne Business. So seien in diesem Jahr 30 Prozent mehr Unternehmen und sogar 60 Prozent mehr Schüler an diesem Aktionstag beteiligt. „Move2Beruf ist in Herne angekommen. Letztens war ich noch auf einer Wirtschaftskonferenz, auf der die Kollegen schon ein bisschen neidisch auf Herne schauten und die Idee von Move2Beruf bewunderten“, sagt Drenk.

Für den Chef des Herner Jobcenters, Thomas Saponjac, ist Move2Beruf eine einmalige Gelegenheit. Er selbst erlebt gerade als Vater die Berufsorientierung seiner Tochter hautnah mit. „Langsam geht es auch bei uns mit möglichen beruflichen Überlegungen los und ich erlebe, was für tolle Erfahrungen unsere Tochter bei verschiedenen Praktika macht“, so Chef des Herner Jobcenters.
Weiter führt er aus: „Mit Move2Beruf setzen wir ein Zeichen für die Zukunft unserer jungen Talente und fördern den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Denn wenn jungen Menschen keine Perspektive erhalten, landen sie irgendwann bei uns.“
Dem kann sein Kollege Christoph Meier, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, nur beipflichten. „Wir stellen immer wieder fest, dass sich die Jugendlichen kein echtes Bild von vielen Berufen machen können und nicht wissen, ob sie für diesen oder jenen Job geeignet sind. Von daher helfen solche Formate enorm bei der Entscheidungsfindung“, berichtet der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch Herne gehört.

Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen
Obwohl Herne nach Angaben der „WirtschaftsWoche“ ein echter Azubi-Hotspot sei, gebe es für Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda eine immer noch viel zu hohe Zahl an Jugendarbeitslosen. „Wir werden uns mit 943 arbeitslosen Jugendlichen nicht abfinden. Mit Aktionstagen wie Move2Beruf steuern wir aktiv dagegen und bringen Ausbildungsbetriebe soweit Schüler unkompliziert zusammen“, betont Dudda.
Da alle Beteiligten um die Wichtigkeit von jungen Menschen in einer Ausbildung wissen, werde es sicherlich in Zukunft noch weitere Ausgaben von Move2Beruf geben.
