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Lütfiye Güzel ...

Öffentliche Preisverleihung

32. Literaturpreis Ruhr

Der Regionalverband Ruhr und das Literaturbüro Ruhr präsentieren am Freitag, 3. November 2017, 19 Uhr, in der Alten Druckerei im Literaturhaus Herne Ruhr, Bebelstraße 18, in Kooperation mit dem Literaturhaus Herne Ruhr den 32. Literaturpreis Ruhr. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird zum 32. Mal verliehen – zum ersten Mal in Herne.

Der Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr 2017 geht an die Autorin Lütfiye Güzel (geb. 1972). Die Tochter eines türkischen Stahlarbeiters hat seit 2012 fast ein Dutzend Lyrik- und Prosabände veröffentlicht. Ihre Texte sind lakonische Momentaufnahmen und scharfsinnige Alltags-Beobachtungen, ihre Sprache ist knapp und präzise, der Ton oft melancholisch, aber nie wehleidig. Die Jury des Literaturpreises Ruhr würdigt mit Güzel „eine Sprachspielerin, die ihre Arbeit ernst nimmt“.

... Doris Konradi und ...

Mit dem Förderpreis des Literaturpreises Ruhr werden Doris Konradi aus Köln für ihre Erzählung Der Maulwurf und Sascha Pranschke aus Dortmund für seinen Text Reparaturen ausgezeichnet. Die Jury wählte die beiden Beiträge unter 215 Einsendungen zum Wettbewerbsthema Das Klopfen an der Tür aus. Die beiden Förderpreise sind jeweils mit 2.555 Euro dotiert.

Doris Konradi (geb. 1961) ist Diplomvolkswirtin und Mitglied im Literatur-Atelier Köln. Sie war 2016 die erste Hamburger Stadtschreiberin. In ihrer Geschichte Der Maulwurf erzählt sie von einer Studentin in Bochum, die sich von einem alten Nachbarn beobachtet fühlt. In der Straße wird er 'der Maulwurf' genannt, weil er nur nachts lebt. Doris Konradi schildert stilistisch elegant und sensibel und zeichnet mit feinen Strichen eine atmosphärisch dichte Momentaufnahme aus dem Ruhrgebiet.

... Sascha Pranschke.

Sascha Pranschke (geb.1974) lebt als freier Autor und Dozent für Kreatives Schreiben in Dortmund. In seiner Erzählung Reparaturen inszeniert er das diesjährige Thema Das Klopfen an der Tür als eine feindliche Übernahme. Berger, unscheinbarer Vertreter für Tiefkühlkost, klopft an Jablonskys Tür, denn die Klingel ist defekt. Am nächsten Tag erscheint Berger überraschend wieder bei Jablonsky, um – allerdings vergeblich – die Klingel zu reparieren. Berger stellt fest, dass Jablonskys Wasserhahn tropft, und erscheint am nächsten Tag wieder. Schließlich übernachtet Berger aufgrund eines Notfalls bei Jablonsky und klopft am nächsten Abend erneut an der Tür, um sich vollends in Jablonskys Leben hineinzudrängen.

Literaturhaus-Chefin Elisabeth Roettsches freut sich, dass Herne im literarischen Fokus steht: „Wir haben Anmeldungen aus dem gesamten Ruhrgebiet vorliegen.“

Der Eintritt ist frei. Einlass ist 30 Minuten vor Beginn bei freier Platzwahl. Anmeldung sind erbeten im Literaturhaus unter Tel 02323 / 1476714 oder per E-Mail: .

Zu den Preisträgern gehörten bisher u. a. Ralf Rothmann, Marion Poschmann, Frank Goosen, Fritz Eckenga, Liselotte Rauner und Jürgen Lodemann.

Sonntag, 22. Oktober 2017