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v.l. Nadine Henßen, Dr. Frank Burbulla, Angelika Kurzawa und Ingrid von der Weppen.

Lesen macht schön schlau

Start in den Sommer-Lese-Club

Der Startschuss für Sommer-Lese-Club (SLC) 2020 fiel am Montag (22.6.2020) in der Stadtbibliothek im Kulturzentrum. Damit beteiligen sich die Herner Stadtbibliotheken im 14. Jahr an der landesweiten Leseförderung und leisten so ihren Beitrag die Lese- und Schreibkompetenz der jungen Menschen zu erhöhen. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Die Aktion endet am Freitag, 21. August 2020.

„Wir haben uns zu Anfang schon gefragt, können wir den SLC in diesem Jahr überhaupt durchführen“, sagt Ingrid von der Weppen, Leiterin der Stadtbibliothek, während des Pressetermins im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Die Antwort sei aber eigentlich ganz einfach gewesen: „Ja, gerade jetzt. Wir sind der Meinung, die Kinder brauchen gerade in dieser Zeit einen Anlaufpunkt und den wollen wir ihnen bieten.“

SommerLeseClubs 2020: ein ganzer Koffer voller Bücher und noch viel mehr.

Auch der kommisarische Leiter des Kulturdezernats, Dr. Frank Burbulla, ist sich sicher: „Gerade im Kontext mit Corona, ist der SommerLeseClub eine erfreuliche und wichtige Sache. Wahrscheinlich wird so manches Kind in diesem Jahr den Strandurlaub gegen einen Leseurlaub zu Hause vertauschen.“ Und in der Herner Stadtbibliothek können die kleinen und auch die großen Leser aus dem Vollen schöpfen - so hat alleine die Kinder- und Jugendbibliothek über 20.000 Bücher. Daraus haben sich im letzten Jahr 518 SLC-Leser bedient. Insgesamt wurden 3.235 Bücher und 558 Hörbücher ausgeliehen.

Die jährliche Schultour, um den SLC den Schülern vorzustellen, die konnte coronabedingt allerdings in diesem Jahr nicht stattfinden. Um die Schüler trotzdem zu erreichen, hat das Team um von der Weppen die Unterlagen an die einzelnen Schulen verschickt. „Wir freuen uns, dass der SLC 2020 nun endlich an den Start geht. Immerhin haben wir in diesem Jahr für einige 1.000 Euro neue Medien angeschafft. Es lohnt sich also mitzumachen."

v.l. Leiterin der Stadtbibliothek Ingrid von der Weppen, Dezernent Dr. Frank Burbulla.

Mitmachen können alle Schüler ab der 1. Schulklasse - als Einzelperson oder auch als Familien-Team mit bis zu fünf Personen. Die Anmeldung erfolgt in den Stadtbibliotheken am Willi-Pohlmann-Platz oder in der Wanner City, Wanner Straße 21. Für die ausgefüllte Anmeldung - Achtung Kinder: Unterschrift des Erziehungsberechtigten nicht vergessen - bekommt jedes Kind seine Club-Karte und ein SLC-Logbuch. Eine Teilnahme als Freundeskreis, das ist in diesem Jahr nicht möglich. Zur Ausleihe können die Teilnehmer auf den gesamten Bestand der Stadtbibliothek zurückgreifen: Bücher, Hörbücher oder Comics - auch aus der Erwachsenenbibliothek und aus der onleihe Ruhr.

Für jedes zurückgegebene Medium gibt es einen Stempel in das Logbuch. Stempel gibt es ebenfalls für digitale Zusatzangebote der Bibliothek. Bringt ein Teilnehmer sein erstes Buch zurück, so berichtet es kurz aus dem Inhalt - Kinder und auch Erwachsene. „Das soll auf keinen Fall als Kontrolle verstanden werden“, sagt Ingrid van der Weppen. „Aber die Kinder freuen sich über diese Art der Zuwendung.“ Drei Stempel braucht jedes Kind für eine erfolgreiche Teilnahme am SLC. Wichtig ist dem Team auch, dass die Aktion nicht als Wettbewerb zu verstehen ist. Es soll ein Ansporn für jeden Einzelnen sein. „Selbst für einen gelesenen Comic bekommen die Kinder einen Stempel", sagt Nadine Henßen, die die Projektleitung des SommerLeseClubs innehat. „Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder darüber ihren Lese-Einstieg schaffen und gerne wiederkommen um ein "richtiges" Buch auszuleihen."

Ingrid von der Weppen, Leiterin der Stadtbibliothek.

Nadine Henßen: „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir es trotz Corona schaffen, so fahren wir in diesem Jahr zweigleisig.“ Das bedeutet, dass es die Logbücher sowohl analog, als auch digital gibt. „Das analoge Logbuch können die Kinder natürlich wieder selber gestalten, bemalen und um Geschichten ergänzen", sagt Henßen. „Alle Kinder, die sich für das digitale Logbuch entscheiden, bekommen von uns einen Pin, damit sie von zu Hause aus ihre gelesenen Medien eintragen können oder auch Empfehlungen für andere Leser abgeben können." Das Bibliotheks-Team überträgt alle Daten aus dem digitalen Logbuch in ein analoges Buch und stempelt es ab.

Angelika Kurzawa von den Stadtwerken Herne.

Anstelle der gemeinsamen Abschluss-Veranstaltung, können die Schüler die unterschiedlichsten digitalen Angebote nutzen. Das können zum Beispiel Rätsel sein, die auch in gedruckter Form in der Bibliothek zu bekommen sind. Außerdem wird es einen Livestream für eine Sandshow zum Thema "Deutsche Märchen" geben.

Unterstützung in finanzieller Form erhält der Herner SommerLeseClub von den Stadtwerken, von Woges und der Steag. Die Pressesprecherin der Stadtwerke, Angelika Kurzawa: „Wenn ich jetzt sage, dass Lesen bildet, ist es vielleicht eine Plattitüde, aber ich finde es stimmt, und es ist ungemein wichtig die Lesekompetenz zu fördern - ohne dabei die digitale Kompetenz zu vernachlässigen." Dank der großzügigen Unterstützung der Förderer, bekommt in diesem Jahr „jedes Kind einen Eis-Gutschein", sagt Nicole Henßler. „Damit unterstützen wir gerne lokale Unternehmen."

Montag, 22. Juni 2020 | Autor: Carola Quickels