
Groß-Übung am U-Bahn-Schacht
Übungsszenario an der U-Bahn-Station Schloss Strünkede in der Nacht von Freitag auf Samstag (29. /30.11.2019): Hilferufe gellen über den Bahnsteig. Dichter Rauch macht sich breit, sodass nur schemenhaft zu erkennen ist, was sich ereignet hat. An einem Gleis steht ein Zug der U35 Campuslinie der Bogestra. An ihm lehnen verletzte Personen, andere kauern auf den Bänken des Bahnsteigs und eine Verletzte hat sich unter Schock weiter in den U-Bahn-Tunnel geflüchtet.
Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, Tragetüchern und Fluchthauben bahnen sich die Kräfte der Herner Feuerwehr den Weg zu den 'Verletzten' und transportieren sie so schnell es geht zum Treppenaufgang. Von dort bringen andere Helfer sie an die Oberfläche. Hier übernehmen das DRK und der Rettungsdienst der Feuerwehr die Erstversorgung, ehe die Verletzten in einem Zelt des THW auf den Transport in die Hospitäler warten.
Was sich liest wie ein dramatischer Einsatzbericht war zum Glück nur das Übungsszenario, dem sich 130 Retter gegenüber sahen. Neben der Feuerwehr Herne, mit Kräften von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, der Feuerwehr Bochum, der Bogestra, dem DRK und dem THW waren auch Mitglieder der Grubenwehr als Experten für Aktionen unter der Erde im Übungseinsatz im Herner Norden. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge erhellten ab kurz nach 23 Uhr die Nacht mit Scheinwerfern und Blaulicht. Ein Anblick, der auch einige Anwohner neugierig gemacht hat. Sie schauen den Übenden anerkennend zu. Denn die haben gut zu tun.
Die Atemschutzausrüstung der Feuerwehr- und Grubenwehrleute, die direkt auf dem Bahnsteig im Einsatz sind, bringt rund 20 Kilogramm auf die Waage. Das macht die Simulation des Notfalls für sie auch bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Die Fachbeobachter richten ihr Augenmerk auf die Abläufe und die Taktik, mit der die Retter die Lage angehen. So ist neben dem Leiter der Herner Feuerwehr, Andreas Spahlinger, auch sein Amtskollege Simon Heußen aus Bochum vor Ort und registriert mit fachlichem Blick was sich tut. Mit Interesse verfolgen Vertreter der Feuerwehr aus Recklinghausen und der Bezirksregierung Arnsberg die Übung.