
Mit Wotan Wilke Möhring: Tatort „Treibjagd“
„Internet ist nur was für Spacken“: Mit dem Herner Schauspieler Wotan Wilke Möhring als einmal mehr betont prolligem Kommissar Thorsten Falke samt Katze Elliot läuft am Sonntag, 18. November 2018, um 20.15 Uhr im Ersten ein neuer Tatort des Norddeutschen Rundfunks. Er wird am gleichen Tag um 21.45 sowie um 23.45 Uhr im ARD-Digitalkanal One wiederholt sowie in die ARD-Mediathek gestellt. Die Bürger im Hamburger Stadtteil Neugraben leiden seit langem unter einer Einbruchserie. Sie leben in Angst, trotz der Sonderkommission gegen organisierte Einbruchsbanden, für die auch die Kommissare Thorsten Falke und Julia Grosz (Franziska Weisz) tätig sind. Als ein junger Mann bei einem Einbruchsversuch auf frischer Tat vom Besitzer eines Einfamilienhauses, Dieter Kranzbühler (Jörg Pose), erschossen wird, scheint der Fall klar: Der Einbrecher hatte eine Waffe bei sich, und der Anwohner handelte in Notwehr.
Doch Falke und Grosz haben ein ungutes Gefühl, denn die Waffe des Einbrechers entpuppt sich als Attrappe. Zudem scheint ein Komplize des Bulgaren Kolya Daskalow (Tilman Pörzgen), der wenige Stunden zuvor noch auf frischer Tat von der Polizei erwischt und auf der Wache verhört worden war, am Tatort gewesen zu sein, der jetzt auf der Flucht ist. Besser gesagt: eine Komplizin. Dabei könnte es sich um seine Freundin Maja Kristeva (Michelle Barthel) handeln, die offenbar angeschossen wurde und in die angrenzenden Wälder geflohen ist. Die verletzte Frau ist die einzige Zeugin der Tat. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit zwischen Falke und Grosz, wütenden Anwohnern, die sich zu einer Nachbarschafts-Wache genannten Bürgerwehr zusammengeschlossen haben, und denjenigen, die die wahren Hintergründe vertuschen wollen. Zu denen auch Bernd Kranzbühler (Andreas Lust), der Bruder des Todesschützen, und Siggi Reimers (Sascha Nathan), der Maja versteckt haben könnte, gehören...
Wotan Wilke Möhring über den Krimi von Benjamin Hessler und Florian Oeller (Buch) sowie Samira Radsi (Regie) und seine Rolle: „In diesem Fall ist Falkes Schicksal mit dem des Toten verknüpft. Er verhört diesen Jungen, den Kleinkriminellen, und lässt ihn dann laufen, auch weil der ihm vielleicht sympathisch ist und er ohnehin keine Beweise gegen ihn in der Hand hat. Dann begeht der Junge wieder einen Einbruch und wird erschossen. Das geht Falke nahe. Außerdem wird er selber Opfer von Hasskommentaren. Lange nimmt er nicht ernst, wie schnell sich Dinge viral verbreiten. Erst als der Netzmob zuschlägt und seinen Sohn angreift, sieht Falke, wie gefährlich sich Hetze im Internet auf die Realität auswirkt. Auch die Polizei ist den hatern hilflos ausgeliefert. Spannend ist, dass durch die ständigen Postings der Nachbarschafts-Wache der Wettlauf gegen die Zeit noch eindrücklicher erzählt werden kann. Falke ist von Anfang an genervt von den Bürgern, die sich zusammenrotten und gegen die Polizei polemisieren, ohne die Fakten zu kennen. Er weiß, was diese Stimmungsmache anrichten kann. Eigentlich ist die Idee gut, sich zu organisieren, auf den Nachbarn zu achten, aber diese Bürgerwehr macht eben nicht einfach nur einen Spaziergang im Kiez, sondern maßt sich Polizeigewalt an. Das geht zu weit. Falke und Grosz arbeiten jetzt auf Augenhöhe zusammen. Grosz geht dabei selbstbewusst ihren Weg.“