Herzdruckmassage bei Kindern
Viele Menschen schrecken bei Notfällen vor einer Herzdruckmassage bei Kindern zurück. Schnelles Handeln sei in solchen Fällen jedoch sehr wichtig, wie Michael van gen Hassend, Regionalgeschäftsführer der BARMER GEK Recklinghausen, angab: „Bei Kindern beginnt die lebensbedrohliche Situation schon bei einem verlangsamten Herzschlag, nicht erst beim Herzstillstand mit Bewusstlosigkeit. Kindliche Organe wie Gehirn und Herz reagieren auf Sauerstoffmangel empfindlicher als die Erwachsener."
Ersthelfer sollten im Notfall zuerst mit der Reanimation beginnen und erst nach etwa einer Minute den Notruf wählen, um Hilfe zu holen; "im Idealfall sollte die Reanimation dabei nicht unterbrochen werden“, so Michael van gen Hassend. Bei der Herzdruckmassage müsse der Brustkorb in der unteren Hälfte des Brustbeins um circa ein Drittel eingedrückt werden. Bei Kleinkindern seien das ungefähr vier Zentimeter, bei Schulkindern fünf. Auch bei Kindern sollten Laien "fest, schnell und ohne Pausen" mit ein bis zwei Händen drücken, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. „Bei unter Einjährigen reichen zwei Finger für die Herzdruckmassage."
Eine zusätzliche Atemspende kann helfen, ist aber nicht notwendig. Vor der ersten Herzmassage wird fünfmal für jeweils eine Sekunde die eigene Atemluft durch Mund oder Nase Luft in die Lunge des Kindes geblasen, dann erneut nach jeweils 30 Brustkompressionen. Wer sich das nicht zutraue, solle es bei der Herzmassage belassen. Sie sei das wichtigste Mittel zur Reanimation, sagte Michael van gen Hassend.