halloherne.de lokal, aktuell, online.
DAs Gelsenwasser-Quartier in Gelsenkirchen.

Weiterentwicklung der Geschäftsfelder geplant

Gelsenwasser-Hauptversammlung 2025

Auf dem Aktionärstreffen der Gelsenwasser AG in der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen standen am Mittwoch (4.6.2025) die Themen Weiterentwicklung und Verlässlichkeit im Fokus.

Anzeige: Gartentag 2025

„Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und das Schließen von Kreisläufen definieren unser Verständnis von ‚Dekadendenken‘. Unser Ziel ist ein ganzheitliches Engagement entlang der Kreisläufe und der von uns beeinflussbaren Wertschöpfungsstufen“, so der Gelsenwasser-Vorstandvorsitzende Henning R. Deters. „Wir vollziehen den Wandel um uns herum mit. Um die Gelsenwasser-Gruppe noch stärker ‚vor die Lage zu bringen“‘, haben wir unsere Geschäftsfelder aktualisiert und stärken sie. Entsprechend der aktuellen und zukünftigen Unternehmensziele werden wir unsere Geschäftsfelder fokussiert weiterentwickeln. Das ist möglich, weil das ganze Team blau-grün eine hohe Innovationsbereitschaft auszeichnet und sich die Kolleg*innen in den täglichen Aufgaben sowie in unserer Weiterentwicklung so stark engagieren. Ein herzliches Danke dafür!“

Die aktualisierten, gleichberechtigten Geschäftsfelder der Gelsenwasser-Gruppe sind Wasser, Abwasser, Energiebeschaffung und -vertrieb, Energie- und Wärmenetze, Dezentrale Energie, Digitale Infrastruktur, Kreislaufwirtschaft, Stadtwerke und Industrieparks. Im Zuge der Neustrukturierung der Geschäftsfelder und der Zentralbereiche der Gelsenwasser AG wird eine dritte Vorstandsposition geschaffen, deren Besetzung zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen soll. Im neuen Vorstandsbereich werden die Geschäftsfelder Abwasser, Kreislaufwirtschaft und Digitale Infrastruktur verantwortet.

Wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln

„Als Unternehmen der Wasserwirtschaft denken wir langfristig und handeln sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig. Damit ist Kreislaufwirtschaft für uns Pflicht und Kür zugleich“, so Deters. „Der notwendige Schutz natürlicher Ressourcen und ein wirtschaftliches Denken erfordern es, Abfall zu vermeiden und Wertstoffkreisläufe zu schließen.“

Gelsenwasser ist bereits in der Ruhrregion bei der Bodenaufbereitung aus Baustellenaushub engagiert. Konkret arbeitet das Unternehmen daran, auch für die gesetzliche Pflicht zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm Lösungen anzubieten. Ende Mai startete das Unternehmen zusammen mit der EasyMining Deutschland, einem Tochterunternehmen der schwedischen Ragn-Sells-Gruppe, den Bau einer Phosphorrecyclinganlage in Schkopau (Sachsen-Anhalt). Ab 2027 sollen dort mit dem Ash2Phos-Verfahren hochwertiger Phosphor sowie weitere Produkte in einem umweltfreundlichen Verfahren aus Klärschlammasche gewonnen werden.

Im Wasserbereich haben bei Gelsenwasser die Qualitätssicherung und die Resilienz der Wasserversorgung auch im Bezug zum Klimawandel Priorität. Die Erweiterung der Trinkwasser-Aufbereitung in den Ruhr-Wasserwerken mit Investitionen von über 200 Mio. € sichert die Qualität weiter ab. Dieses nunmehr 16-jährige Projekt wird mit dem Wasserwerk in Halingen Ende 2025 abgeschlossen sein.

Investition in die Resilienz der Wasserversorgung

„Wir investieren ebenso in die Resilienz der Wasserversorgung. Druckerhöhungsanlagen mit mehr Leistung, punktueller Netzausbau im Münsterland oder der Neubau eines Hochbehälters in Recklinghausen zahlen darauf ein. Die Leitungsprojekte zur Absicherung der Trinkwasserversorgung in Ostwestfalen bringen wir weiter voran, der Genehmigungs-antrag für die OWL-Leitung ist eingereicht“, erläutert Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider. „Die Zulieferung nach Ostwestfalen mit Trinkwasser aus den Wasserwerken an der Ruhr, speziell aus Echthausen, kann den Bedarf im Versorgungsgebiet der Tochter-gesellschaft VGW auch bei hoher Wassernachfrage in Trockenzeiten langfristig decken.“

Die Transformation der Energie- und Wärmenetze und die Erzeugung erneuerbarer Energie sind ebenfalls zentrale Themen bei Gelsenwasser. Bis Ende 2026 werden weitere acht Windkraftanlagen in Betrieb genommen, die jährlich über 100 Millionen kWh Strom liefern. Außerdem plant Gelsenwasser, das Gas-Verteilnetz an das Wasserstoffkernnetz anzubinden. Die ersten zwei konkreten Anschlusspunkte sind im Raum Münsterland (Nottuln, Senden) und am Niederrhein (Voerde, Hünxe). Bei den Wärmenetzen setzt Gelsenwasser aktuell auf einem drei Hektar großen Areal in Schermbeck am Niederrhein ein kaltes Nahwärmenetz um, das 49 Gebäude heizen und passiv kühlen wird.

Im Bereich der digitalen Infrastruktur will Gelsenwasser weiter wachsen und die digitale Transformation der Wasserwirtschaft und weiterer Bereiche mit gestalten und beschleunigen. Die selbst entwickelte Daten-Plattform Gelsenwasser-Monitor ermöglicht zusätzlich zur Visualisierung von Verbrauchsdaten eine intelligente Nutzung der Daten, z. B. zur Sicherung der Datenqualität, für verlässliche Prognosen, für konkrete Maßnahmen und für Benchmark-Analysen.

Die Beteiligungsgesellschaft GELSEN-NET treibt den Glasfaserausbau und die Kooperation mit anderen Unternehmen wie der Westconnect GmbH oder der 1&1 Telecom GmbH weiter voran, um Kunden passgenau mit Internet- und Telefonieproduktinformationen zu versorgen.

Bei allem Wandel: Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bildet die klare Leitlinie des Verhaltens und Handelns für das Team blau-grün, betont der Gelsenwasser-Vorstand. Der Geschäftsbericht enthält diese Verpflichtung im Vorwort seit vielen Jahren. Mit der Kampagne „Flagge zeigen!“ positioniert sich die Belegschaft seit 1,5 Jahren noch deutlicher für das Grundgesetz, zu den darin enthaltenen Grundrechten und zur Demokratie. Dazu gehört der laufende Dialog im Unternehmen zu diesen Themen wie auch nach außen und ein verantwortliches Handeln des Unternehmens und der Mitarbeitenden als Bürger.

Donnerstag, 5. Juni 2025 | Quelle: Gelsenwasser