
8.936 Personen ohne Job, Quote liegt bei 11,0 Prozent
Arbeitslosenzahl im Oktober leicht erhöht
In Herne sind im Oktober 2023 wieder etwas mehr Menschen ohne Arbeit gewesen. Nach Angaben der Agentur für Arbeit Bochum, die auch für Herne zuständig ist, waren demnach 8.936 Personen ohne Job, das sind 155 mehr (plus 3,3 Prozent) im Vergleich zum September und 288 mehr im Vergleich zu Oktober 2022.
Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent. Im Oktober 2022 lag sie bei 10,8 Prozent.
Typische Herbstbelebung setzt sich nicht fort
Die Arbeitsagentur schreibt dazu: „Nachdem im September ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, ist sie in diesem Monat wieder gestiegen. Die für diese Jahreszeit typische Herbstbelebung setzt sich nicht fort, im Gegenteil. In aller Regel sinkt die Arbeitslosigkeit im Oktober noch einmal ab. So war es auch im vergangenen Jahr, wenn auch nur minimal mit 17 Arbeitslosen weniger. Die bundesweite Konjunkturflaute macht auch vor Herne nicht halt. Die klassische Entwicklung des Abbaus der Arbeitslosigkeit nach den Sommerferien bis zum Ende des Jahres zeigt sich nicht. Es bleibt abzuwarten, ob in den nächsten Wochen aufgrund des beginnenden Weihnachtsgeschäftes noch eine kurzfristige Trendwende einsetzt.“
Es herrscht wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt und die Zugänge an Personen, die sich in diesem Monat aus der Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos melden mussten (499), sind zwar gegenüber dem Vormonat fast unverändert, aber höher als die Abgänge. Denn in diesem Monat konnten sich nur 421 Personen aufgrund einer Arbeitsaufnahme aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 25 weniger als im Vormonat. Insgesamt stellen die Unternehmen seltener ein. Die gute Nachricht: Sie halten länger fest an bestehendem Personal, da sie auf gute Fachkräfte auch in Zukunft nicht verzichten möchten. Die Unsicherheit in den Unternehmen ist auf dem Arbeitsmarkt zu spüren.
Weltpolitische Krisen drücken auf die wirtschaftliche Entwicklung
Frank Neukirchen-Füsers, der Vorsitzende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, betont, dass die weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abzuwarten sei: „Der Arbeitsmarkt hängt von den weiteren konjunkturellen und geopolitischen Entwicklungen ab. Weltpolitische Krisen drücken auch immer auf die wirtschaftliche Entwicklung. Neben höheren Zinsen und Materialengpässen schwächen auch zunehmend die fehlenden Arbeitskräfte und Fachkräfte die wirtschaftliche Entwicklung.“
Weiter führt er aus: „Dabei verfolgen wir zwei Ziele. Zum Ersten, mehr aus- und weiterzubilden und zum Zweiten, mehr Fachkräfte im Rahmen des Fachkräftezuwanderungsgesetzes gemeinsam mit den Unternehmen anzuwerben. Allein in diesem Herbst haben wir im Agenturbezirk zum Beispiel für 44 Personen Umschulungen zum Fachinformatiker angestoßen. Für die examinierte Pflegefachkraft waren es 34 Personen. Beides Berufe mit Zukunft. Perspektivisch wird dies nicht reichen und wir sind auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen.“
Die bundesweiten Zahlen
Bundesweit waren die Zahlen besser. In ganz Deutschland sank die Arbeitslosenzahl um 20.000 Personen auf 2,607 Millionen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies allerdings ein Plus von 165.000. Die Quote liegt unverändert bei 5,7 Prozent.