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v.l. Bernd Zerbe, Dr. Frank Dudda , Birgit Westphal, Martin Krause.

In schwieriger finanzieller Situation

Beratungsangebot für Arbeitslose und Familien

Vielen Menschen bereitet ihre berufliche und finanzielle Situation Sorge. Dies gilt insbesondere auch in der gegenwärtigen Situation, in der eine wachsende Zahl von Hernerinnen und Hernern von Kurzarbeit oder dem drohenden Verlust ihres Jobs betroffen sind. Ein neues Angebot soll nun dazu beitragen, dass die Betroffenen leichter auf die vielfältigen Hilfs- und Unterstützungsangebote in Herne zurückgreifen können. Gemeinsam mit der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herner mbH, dem Caritasverband Herne e.V. sowie dem DRK Herne und Wanne-Eickel e.V. richtet die Stadt Herne ein neues Beratungsangebot für Familien und betroffene Einzelpersonen ein.

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Insgesamt 12 erfahrene pädagogische Fachkräfte stehen ab sofort für Fragen rund um die Themen Beschäftigung und Soziales telefonisch zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an (Langzeit-)arbeitslose ebenso wie an Personen, die sich aktuell Sorgen um ihre berufliche Situation machen oder sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden. Das schließt beispielsweise auch diejenigen ein, die in der aktuellen Krise von Kurzarbeit betroffen sind oder den Verlust ihres Jobs befürchten.

Unter der Telefonnummer 02323-16-9167 für die Stadtbezirke Herne und Sodingen bzw. 02325-969-1570 für die Stadtbezirke Wanne und Eickel, können Ratsuchende einen individuellen Gesprächstermin vereinbaren (Sprechzeiten bis auf weiteres: montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr). Neben einer ausführlichen Beratung, etwa zu möglichen Unterstützungsmöglichkeiten, besteht auch die Möglichkeit, ein eingehendes Coaching zur Verbesserung der individuellen Arbeitsmarktperspektive wahrzunehmen. Dieses Angebot kann nach Absprache auch im persönlichen Kontakt vor Ort stattfinden und zusätzliche Formate, etwa zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung, umfassen.

Birgit Westphal.

Getragen wird das neue Angebot durch die Projekte BQB-Süd und G.U.T., die jetzt in Herne gestartet sind und durch Programme des Bundes und des Europäischen Sozialfonds gefördert werden (siehe Infobox). Beide Projekte haben eine Laufzeit von drei Jahren und umfassen ein breites Portfolio an Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung bzw. zur Verbesserung der Lebenssituation und sozialen Teilhabe von Einzelpersonen und Familien in Herne. Insgesamt sollen rund 1.300 Personen bzw. Familien in den kommenden drei Jahren erreicht und im Hinblick auf ihre Arbeitsmarktintegration und soziale Teilhabe unterstützt werden. Das Gesamtbudget der beiden Projekte liegt zusammen bei rund 3,5 Millionen Euro.

In dem jetzt gestarteten telefonischen Beratungsangebot sehen die beteiligten Akteure auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen Beitrag zur Verbesserung der lokalen Hilfsund Unterstützungsstrukturen in der Corona-Krise zu leisten. „Ich bin froh, dass es uns gemeinsam gelungen ist, dieses Angebot jetzt an den Start zu bringen und das Netz der sozialen Leistungen in Herne somit noch stabiler und leistungsfähiger zu machen“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Gerade in der momentanen Situation sind unkomplizierte Hilfe und gegenseitige Unterstützung wichtiger denn je. Ich möchte mich daher bei all denjenigen bedanken, die dieses Angebot möglich machen.“

Bernd Zerbe, Leiter Soziale Dienste beim Caritasverband Herne e.V., betont die Bedeutung des ganzheitlichen Beratungsansatzes, der unterschiedliche Förder- und Unterstützungsangebote bündelt. „Häufig haben wir mit Familien zu tun, die nicht nur finanzielle Sorgen haben, sondern oft mit einer ganzen Reihe weiterer Probleme und Nöte zu uns kommen. In der Regel greift es dann zu kurz, wenn wir nur die finanzielle Situation in den Blick nehmen – beispielsweise indem wir bei der Beantragung von Leistungen unterstützen. Oft müssen wir auch noch bei ganz anderen Themen ansetzen und beispielsweise die Betreuung für ein pflegebedürftiges Familienmitglied organisieren oder bei der Erstellung eines Bewerbungsschreibens unterstützen. Hierbei kommt uns unser großes Netzwerk zu Gute, das wir in Herne besitzen.“

Bernd Zerbe und Dr. Frank Dudda..

Die Bedeutung vernetzten Handelns unterstreicht auch Birgit Westphal, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH. „Es gibt in Herne eine leistungsfähige und hoch ausdifferenzierte Landschaft an sozialen Hilfs- und Unterstützungsangeboten. Diese Angebote sind jedoch oft an unterschiedliche Zuständigkeiten und Voraussetzungen geknüpft. Vielen Familien und unterstützungsbedürftigen Einzelpersonen fällt es da nicht leicht den Überblick zu bewahren. Hier wollen wir mit unserem Angebot ansetzen. Es geht darum Transparenz zu schaffen und die Menschen bei der Inanspruchnahme vorhandener Angebote zu unterstützen.“

Dass ein einzelnes Beratungsgespräch oftmals nicht ausreicht, um die Lebenssituation der betroffenen Menschen nachhaltig zu verbessern, betont Dr. Martin Krause, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Herne und Wanne-Eickel e.V. „Eine Stärke unseres Projektes liegt darin, dass wir unsere Teilnehmenden nicht nur punktuell unterstützen, sondern, sofern von den Ratsuchenden gewünscht, über einen längeren Zeitraum begleiten können. Das ermöglicht es, gezielt an den individuellen Bedarfen und Stärken der Menschen zu arbeiten und somit eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation und Arbeitsmarktchancen zu erreichen.“

Hintergrund

Das Projekt BQB-Süd („Beschäftigung vor Ort sichern, Qualifizierung ermöglichen, Begegnung schaffen in Wanne-Süd“) wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Vorhaben setzt im Ortsteil Wanne-Süd an, der seit 2017 Fördergebiet der Sozialen Stadt ist. Ziel von BQB-Süd ist es, die Chancen der in Wanne-Süd lebenden Menschen auf Arbeit und soziale Teilhabe zu verbessern. Hierzu werden bis Ende 2022 vielfältige Möglichkeiten der Beratung, Qualifizierung und Beschäftigung im Stadtteil geschaffen. Unter anderem soll in Kürze ein Stadtteiltreff als zentral gelegener Begegnungs- und Beratungsort im Quartier (Hauptstraße 166) eröffnet werden. BQB-Süd wird in Kooperation der Stadt Herne mit dem DRK Herne und Wanne-Eickel e.V. sowie der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH umgesetzt. Das Gesamtvolumen des Vorhabens liegt bei rund 1.5 Mio. Euro für einen Förderzeitraum von drei Jahren.

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Das Projekt G.U.T. („Gemeinsam.Unterstützend.Tätig“) wird im Rahmen des ESFBundesprogramms „Akti(F) – Aktiv für Familien und Ihre Kinder im Rahmen des Europäischen Sozialfonds“ durch Mittel des Bundes und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Projektträger sind die Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH und der Caritasverband Herne e.V. in Kooperation mit der Stadt Herne sowie weiteren Arbeitsmarktakteuren, wie dem Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit. Ziel des Vorhabens ist es, die Lebenssituation und die gesellschaftliche Teilhabe von Familien in schwierigen Lebenslagen zu verbessern und eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Durch eine verbesserte rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit von städtischen Fachbereichen mit sozialen Trägern und dem Jobcenter soll ein ganzheitliches Beratungs-, Qualifizierungs- und Unterstützungsangebot, unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Hilfsangebote in Herne, aufgebaut werden. Das Gesamtvolumen des Vorhabens liegt bei rund 2 Mio. Euro für einen Förderzeitraum bis Ende 2022.

| Quelle: Stadt Herne
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