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Theatermacher mit dem Jubiläums-Kulturbeutel.

Kleines Theater Herne seit 20 Jahren mit eigener Spielstätte

Zwei Uraufführungen im Jubiläumsjahr

Das ist nicht nur für die lebendige Amateurtheaterszene Hernes ein Alleinstellungsmerkmal: Seit nunmehr zwanzig Jahren verfügt das Kleine Theater Herne an der Neustraße 67 über eigene Räumlichkeiten, die einen Repertoirebetrieb wie an den großen, hoch subventionierten Stadttheatern ermöglichen. Außerdem können sich die Co-Intendanten Heike Hebing und Andreas Zigann über den Luxus freuen, mit Jürgen Seifert und Christian Weymayr gleich zwei Hausautoren in ihren Reihen zu haben. Was nicht zuletzt erhebliche Kosten spart. Denn auch für die beiden seit vielen Jahren auch darstellerisch geforderten Dramatiker gilt: Den Mitgliedern des gemeinnützigen Vereins Kleines Theater Herne werden keine Honorare gezahlt. Der inzwischen, man glaubt es kaum, 74-jährige Jürgen Seifert, der geschätzt 650 mal auf den Brettern, die ihm die Welt bedeuten, gestanden hat, ist in seinem Lustspiel Die König’s im Glück wieder am Samstag und Sonntag, 16.-17. Februar 2019, live zu erleben.

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Nach seinen Publikumsrennern Rabatz im Altenheim, die Gerontokomödie hat es bis zum Tod des Spielpartners Berni Enger auf rekordträchtige 123 Vorstellungen gebracht, Die Hummels, Zwei Opas auf Abwegen sowie Auguste stürmt das Altenheim hat Jürgen Seifert bereits seinen sechsten Streich fertiggestellt: Der Petersilien-Mörder lautet der Titel der Kriminalkomödie, zu der jetzt die ersten Leseproben für die im Herbst 2019 an der Neustraße geplante Uraufführung in der Regie des Autors begonnen haben. Die Bewohner des Seniorenstiftes Von und Zu kommen gerade von der vierten Beerdigung innerhalb von vier Monaten zurück. Alle Bewohner, aber auch die Angestellten sind beunruhigt und auch bei der Kriminalpolizei ist man hellhörig geworden. Kommissar Stief Küpper (Jens Pelny) und sein Gehilfe Dennis Lostreter (David Becker) ermitteln und nach einer Exhumierung wird tatsächlich ein seltenes Gift gefunden, sodass auch die anderen drei Leichen wieder auf den Tisch des Gerichtsmediziners kommen – mit dem gleichen Resultat.

Nun stehen mit Dr. Gertrud von Blase (Gudrun Rosenke) und der Krankenschwester Heidi von Trübsinn (Heike Hebing) zwei Angestellte des Stiftes ebenso unter Verdacht wie die drei Bewohner, Gräfin Inge von Streiter (Inge Schmidt alternierend mit Anke Uroma), Gräfin Mona von Springer (Monika Sprenger) und der trinkfreudige ehemalige Vorstandsvorsitzende Graf Johann von Dreister (Jürgen Seifert). Man versucht, sich die Morde gegenseitig unterzuschieben, was für die beiden Ermittler die Aufgabe nicht erleichtert: Alle fünf Verdächtigen haben Macken, die das Geschehen ach für Staatsanwalt Hugo Ehrlich (Josef Koll) undurchsichtig erscheinen lassen…

Aktuell gehört ein Werk aus der Feder des zweiten Hausdramatikers, des 57-jährigen gebürtigen Regensburger Medizinjournalisten Christian Weymayr, der 2007 aus Tübingen nach Herne gezogen ist, gehören weiterhin zum Repertoire des Kleinen Theaters: Lügen, Sex und Sahnetörtchen. Nun kommt mit der Gesellschaftskomödie Heldin des Tages bereits sein viertes Stück an der Neustraße heraus, Uraufführungs-Premiere ist am Samstag, 9. Februar 2019. Darum geht’s: Jule (Laura Gottschlich[/Vivian Kellermann), schüchternes Mitglied eines Fahrradvereins, wird von der Zeitung zur Heldin des Tages gekürt. Im Verein dreht sich nun alles um sie, auch die Bürgermeisterin sonnt sich im Licht von Jules Popularität. Was freilich nicht allen im Verein gefällt. Zumal sich die rasch zum Star einer Kampagne avancierte junge Frau als längst nicht so heldenhaft erweist, ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich die Zeitung in der Person geirrt hat…

In der Regie des Autors Dr. Christian Weymayr spielen zudem Markus Stehmann, Katharina Giannoulaki, Rene Lehringer, Manu Kempin, Claudia Henning, David Becker, Wiebke Krause-Cords und Jessica Maichrzak, als Zweitbesetzung für dieses Vielpersonenstück stehen Vivian Kellermann, Ronald Schumacher, Carina Czubek und Christine Niephaus bereit. Auch für die ersten Vorstellungen nach der Premiere, am 10., 13., 20. sowie 22. bis 24. Februar 2019 läuft bereits der Kartenvorverkauf.

Das 20-jährige Jubiläum des eigenen, 50 Plätze fassenden Theaters an der Neustraße 67, ist mit einer Galavorstellung der Popkomödie Für immer Disco sowie dem von Norbert Lauter am Klavier begleiteten Comedian Sebastian Coors, der Teile seines aktuellen Programms Salonlöwengebrüll präsentierte, gefeiert worden. Mit dabei zahlreiche Ehrengäste anderer heimischer Bühnen vom Mondpalast über Fidele Horst bis hin zur Volksbühne Körner. Und natürlich die Gründungsmitglieder, allen voran Karl-Heinz Schulz, in dessen Wohnzimmer in Gelsenkirchen-Buer am 1. Mai 1996 von Angehörigen verschiedener Revier-Ensembles das Kleine Theater Herne gegründet wurde.

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Rück-Blick der Techniker auf ihren Arbeitsplatz.

Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Jubiläums-Kulturbeutel vorgestellt, auf unserem Bild oben, sind (v.l.) Andreas Zigann und Christian Weymayr (hinten), Gudrun Rosenke, Jürgen Seifert, Karl Heinz Schulz und Heike Hebing mit dem Präsent für Stammkunden auf der Bühne des Kleinen Theaters zu sehen. Und auf dem zweiten Bild blicken Kai-Uwe Kohl und Christoph Draßner vom Parkett retour in ihren Technik-Raum, für Florian Kempin als dritten Bühnentechniker reichte der Platz nicht mehr. Beliebt ist das Kleine Theater bei Comedians, Kabarettisten und Brettl-Künstlern wie John Doyle, Carsten Höfer, der sein Gentleman-Kabarett Frauenversteher am Donnerstag,14. Februar 2019, präsentiert, und Heinz Gröning, die hier neuen Programme erstmals vor Publikum testen. Am Samstag, 2. Februar 2019, gastiert Marc Brauer mit seinem Solo Löschmeister Jackels & seine guten Bekannten. Karten unter theaterherne.de oder an der Kasse unter Tel. 02323 /91 11 92 (Mi-Fr 17.30 – 19 Uhr).

| Autor: Pitt Herrmann