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Stellungnahme

Zum Thema Sozialticket

Zu der Streichung der finanziellen Mittel des Landes für das Sozialticket nehmen Franz-Josef Strzalka (Arbeitslosenzentrum Herne) und Dagmar Spangenberg-Mades (Zeppelin-Zentrum) wie folgt Stellung: "Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat mit dem Gedanken gespielt, die Mittel des Landes für das Sozialticket zu streichen. Zwar sieht es so aus, als ob die Verantwortlichen von den Kürzungen wieder Abstand nehmen wollen, aber es gibt noch keine endgültige Gewissheit in dieser Hinsicht.

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Mit dem Ticket können Menschen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, günstiger Bus und Bahn fahren. Für das Ticket, das 2011 eingeführt wurde, gab das Land dafür bislang 40 Millionen Euro im Jahr aus. Ab dem kommenden Jahr (2018) könnte die Summe schrittweise reduziert werden und ab 2020 ganz wegfallen. Das Geld soll stattdessen für den Neubau von Straßen genutzt werden. Die beiden Herner Arbeitslosenzentren kritisieren die Pläne der Landesregierung scharf und fordern, das Sozialticket auch in Zukunft sicherzustellen. Die Kommunen oder die Verkehrsverbünde werden das Sozialticket ohne die Unterstützung durch das Land nicht weiterfinanzieren können. Die Pläne der Landesregierung kämen deshalb einer Abschaffung des Tickets gleich.

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Wer Arbeitslosigkeit und Armut bekämpfen will, muss Mobilität fördern. Denn wer sich kein Ticket für Busse und Bahnen leisten kann, der kommt weder beruflich noch privat voran. Gerade für arbeitslose Menschen ist es wichtig, aus der häufig durch Arbeitslosigkeit verursachten Isolation herauszukommen und wieder am kulturellen Leben teilzunehmen. Eine der wesentlichen Folgen von Erwerbslosigkeit ist sozialer Rückzug. Wer sich zurückzieht, wird nicht selten körperlich und psychisch krank. Deshalb ist eine Hauptaufgabe von Arbeitslosenzentren, Menschen ohne Arbeit Wege aus dem Alleinsein aufzuzeigen. Und schließlich: Wer sich einen Job sucht, muss mobil sein. Menschen mit wenig Geld haben deshalb das Recht auf Mobilität. Es kann nicht sein, dass immer bei den Schwachen gespart wird, statt die Reichen zu belasten."