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Harfespielerin Kathrin Montero Küpper in der Christuskirche.

Zum Abschluss ein Tango von Astor Piazolla

Am Sonntag (5.3.2017) fand in der Herner Christuskirche ein Konzert für Harfe solo statt. Zu Gast war Kathrin Montero Küpper, freischaffende Solo- und Orchesterharfenistin sowie Dozentin an der Bergischen Musikschule Wuppertal und Lehrbeauftragte für Harfe an der TU-Dortmund. Mit ihrer technisch beeindruckenden Darbietung und musikalisch fesselnden Spielweise, dazu vielen Erläuterungen zu Stücken und Instrument gelang es der Künstlerin, das zahlreich erschienene Publikum für die Harfe zu begeistern und eine Stunde lang zu fesseln.

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Spanische Harfenmusik ganz unterschiedlicher Stile war zu hören, zunächst aus der ersten Blütezeit in der Renaissance-Zeit um 1600. Alle vorgetragenen Werke von Antonio de Cabezon, Lucas Ruiz de Ribayaz unter anderem waren Lieder, Tänze oder Variationen, die original für Harfe komponiert worden waren, die damals eines der drei meistgespielten Instrumente war.

Obwohl die Harfe um 1720 zur einfachen Pedalharfe weiterentwickelt worden war, was das Spielen aller B-Tonarten ermöglichte, konnte sie mit der Entwicklung der Musik in Europa nicht mithalten, sodass es nur wenige Werke aus der Zeit um 1800 gibt, wie das „Andante“ des berühmten Gitarristen Fernando Sor (1778-1839), das in einer Bearbeitung für Gitarre zu hören war.

Mit der Erfindung der vollchromatischen Doppelpedalharfe um 1810 durch den Franzosen Sebastian Erard begann die zweite Blütezeit der Harfe im 19. Jahrhundert. Zunächst erklang von Jesus Guridi (1886-1961), einem Organisten, der moderne Kompositionen für Harfe geschrieben hat, ein baskischer Tanz.

Mehr impressionistisch wirkte die „Zarabande“ des Gitarristen Joaquin Turina (1882-1949), und Isaac Albeniz (1860-1909) schließlich war mit einem Preludium im mitreißenden spanischen Stil vertreten, bei dem die enorme Klangfülle der Harfe mitzuerleben war.

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Charakteristisch für die Harfe ist ihre Verwendung als Folklore-Instrument. In Galizien hat sich wie in der Bretagne und in Irland keltische Musik erhalten, Strophenlieder mit einfachen Harmonien, die auf kleineren Harfen gespielt werden. Vier Lieder stellte die Solistin vor, wobei der Rahmen der Harfe auch als Schlaginstrument diente. Durch die spanischen Entdecker wurde die Harfe auch in Südamerika heimisch. Den krönenden Abschluss dieses an Informationen reichen und musikalisch vielfältigen Konzertes bildete ein Tango von Astor Piazolla (1921-1929).

| Quelle: Ev. Kirchenkreis