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Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda stellte die ersten Überlegungen des Zukunftsstabs vor.

OB Dudda stellte Infos vor, Vernetzung sehr wichtig

Zukunftsstab: Drei Projekte in Planung

Rund viereinhalb Stunden hat der neue Zukunftsstab der Stadt Herne am Dienstag (26.5.2020) getagt, einen Tag später (27.5.2020) stellte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zusammen mit Stadtdirektor Dr. Hans Werner Klee und Holger Stoye, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, erste Ergebnisse vor. So geht es im Kern darum, dass Corona-Folgen für Arbeitsplätze abgefedert werden sollen, aber auch, dass durch neue Projekte und Vernetzungen neue Anreize für Bürger und Firmen geschaffen werden. Im Fokus sind dabei Schulen, die Digitalisierung, die Internationale Technologie Welt (ITW) und der Bereich um die Roonstraße. Dem Stab gehören die drei genannten Personen, weitere Dezernenten und Chefs der städtischen Töchter an.

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Eine schlechte Nachricht teilte der OB direkt zu Beginn mit. „Durch die Corona-Krise haben wir in einem Monat 839 Arbeitsplätze verloren. Dazu kommen 10.000 Personen, die in Kurzarbeit sind“, berichtete Dudda. Das sind gut ein Fünftel der Arbeitsplätze (Gesamt rund 4.300), die in den vergangenen Jahren geschaffen wurden. Von dieser Zahl gingen rund 2.700 Jobs an Herner Bürger. Dank der Ansiedlungen von unter anderem Nordfrost (halloherne berichtete) und PicNic (halloherne berichtete) gab es rund 140 neue Stellen zu besetzen.

Stadtdirektor Hans Werner Klee.

„Die Zahl der verlorenen Jobs ist aber eine Wucht, Corona hat zu schweren Einbrüchen in der städtischen Struktur geführt“, bilanzierte der Verwaltungschef. Bis auf die Ernährungs- und Gesundheitsbranche seien alle anderen durchweg von der Krise betroffen. Daher sei es nun richtig, mit dem Zukunftsstab mehrere Projekte an den Start zu bringen, um nicht in alte, schlechte Arbeitsmarktstrukturen zurückzufallen. Doch, so Dudda, sei klar, dass nicht von heute auf morgen der Schalter umgelegt werden könne.

Dennoch soll vor allem Wanne zum neuen „Hotspot“ werden. Das Projekt Blumenthal würde nicht reichen, die Wanner Innenstadt müsse auch auf Vordermann gebracht werden. Nähere Informationen sollen bald vorgestellt werden. „Mieter kommen, wenn ein neues, attraktives Angebot da ist“, sagt der Oberbürgermeister. Außerdem steht die Digitalisierung auf dem Plan, von der vorwiegend Schulen profitieren sollen. Zusätzlich gibt es das Projekt der ITW, bei der Hochschulen insbesondere für die Forschung arbeiten sollen, zudem soll die Zusammenarbeit mit Hochschulen verstärkt werden.

Aus dem „Green Deal Project“ der EU-Kommission ist Herne einer von fünf Standorten, die aus einem Topf von 660 Millionen Euro profitieren. „Aber“, schränkt Dudda ein, „es wird ein Wettbewerb, daher wird das Geld nicht gleichmäßig aufgeteilt. Man muss überzeugend sein.“

Für Stadtdirektor Hans Werner Klee ist wichtig, dass alle Projekte wirkungsorientiert sind: „Es muss klar werden, dass nachhaltige Effekte erzeugt werden.“ Holger Stoye, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, fügt hinzu: „Der Gesamtweg ist sehr komplex, die Projekte werden ohne Rahmenbedingungen nicht funktionieren“, so Stoye. „Wir brauchen aber diesen Digitalpakt.“

Holger Stoye, Chef der Herner Wirtschaftsförderung.

Wichtig ist OB Dr. Dudda, dass die Bürger und deren Beteiligung nicht vergessen oder übergangen wird. „Wir wollen die Krise nicht nutzen, um alle Projekte ohne Bürgerbeteiligung durchzuwinken. Wir wollen uns der Transparenz stellen.“ Überhaupt sei das alles ein „Dekadenprojekt“, wie Hans Werner Klee sagte. Bevor viel passieren kann und wird, muss sowieso erstmal der Rat der Stadt am 23. Juni 2020 zustimmen. Einig sind sich alle drei, dass sie auf Förderungen und die politische Unterstützung im Rat hoffen. Dort werden auch unter anderem Themen wie die geplante Seilbahn besprochen und diskutiert.

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Die nächste Tagung des Zukunftsstabs ist für August geplant.

| Autor: Marcel Gruteser