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Stellungnahme der BI Stadtwald Herne-Wanne

Zukunft Blumenthal-Gelände

Die Bürgerinitiative (BI) Stadtwald Herne-Wanne nimmt Stellung zu der in der Sitzung der Ausschüsse für Umwelt und Planung und der Bezirksvertretung Eickel vorgestellten Projektskizze für das Areal der Zechenbrache General Blumenthal (halloherne berichtete):

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„Unsere erste Erklärung zur Darbietung vom Donnerstag (9.1.2020) vor den Ausschüssen für Umwelt und Planung und der Bezirksvertretung Eickel lautet wie folgt: „Der Vortrag des Professor Wolfgang Krenz war wie ein Werbeclip für Schöner Wohnen: genauso unverbindlich und genauso konkret. Er präsentierte eine Illusion, die mit unserem Leben und seinen aktuellen Aufgaben nicht das Geringste zu tun hat, erst recht nichts mit einer von uns gewünschten Zukunft. Wir hoffen, die Vortragenden machten von dem Begriff der Vision nur versehentlich falschen Gebrauch. Es war alles fiktiv und nichts war visionär.

Für General Blumenthal teilen wir nicht die Vision einer überwiegend versiegelten Fläche, bei der der Grünanteil nur durch Einbeziehung einer Dachbegrünung auf gerade 50 Prozent kommt. Das ist kein Gewinn für das Klima, es verschlechtert die Klimawerte von General Blumenthal und schadet allen Menschen. Sie haben uns, die Stadtwald-Idee, nicht verstanden. Die vom Professor präsentierten bunten Bilderchen passten allzu gut zur Akquise eines Architekten, der einen unerfahrenen Bauherrn einzufangen sucht. Die aktuelle Klimasituation spielte in dem gesamten Vortrag genauso wenig eine Rolle, wie die Bebauungs- und Lebenssituation um das Gelände herum, natürlich auch nicht der Ausbau der A 42 und erst recht nicht die Frage nach Flächen für Ersatzpflanzungen, stattdessen aber eine Seilbahn für den einzigen ICE der noch in Wanne hält.

Die Klimavorgaben des Klimagutachtens der Stadt Herne wurden nicht einmal erwähnt. Tiefgaragen für die mit dem Pkw-Anreisenden sind ausreichend vorgesehen. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sprach von mindestens (konservativ) 1.500 Arbeitsplätzen und Baudezernent Karlheinz Friedrichs von einem Gesamtinvestitionsvolumen im oberen drei-stelligen Millionenbereich. Jeder dieser Arbeitsplätze wird dann nicht unter 500.000 Euro zu haben sein. Warum die Wahl der Stadt für eine solche Aufgabe nicht auf Architekten fällt, die sich nachgewiesenermaßen von menschlichen Visionen leiten lassen, praktisch denken und so auch handeln – ist völlig unverständlich. Die Stadt würde gut daran tun, solche von der Qualität des Kopenhagener Architekten Jan Gehl zu beauftragen, die in der gesamten Welt mehrfach unter Beweis gestellt haben, was sie können. So geht die Reise in die falsche Richtung.

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Der Stadtwald wäre mehrere Hundertmillionen Euros billiger und besser für alle Menschen. Stellen wir uns statt der Bebauung einen schönen Wald auf dem Gelände vor, mit einem guten Waldboden und einem drei km langen Joggingrundkursus. Dieser Wald wäre der Mittelpunkt einer autofreien Strecke von der Zeche Hannover über den Sportpark-Eickel, den Dorneburger Park über das Decathlon-Gelände bis hin zum Gysenberg. Geprägt von Worthülsen und Illusionen passt als Resümee für die Darbietung ein Satz aus der Rede der jungen Schwedin vor den versammelten Machthabern der Vereinten Nationen: „Wie könnt Ihr es wagen! … Wir stehen am Anfang eines Massensterbens, und alles, worüber ihr reden könnt, sind Geld und Märchen über ein ewiges Wirtschaftswachstum!“

| Quelle: BI Stadtwald Herne-Wanne