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v.l. Azerina Schulz, Justine Motyl.

Zehn Jahre Soforthilfe-Herne

Seit bereits zehn Jahren ist die Soforthilfe-Herne Anlaufstelle für in Not geratene Menschen – und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Sie organisieren innerhalb von 24 Stunden konkrete Hilfe und zeigen den Betroffenen damit Wege auf, um ihre Situation zu verbessern. Mit diesem außergewöhnlichen Hilfsangebot unterstützt die St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr zusammen mit dem Caritasverband Herne Herner Bürger in Lebenskrisen. Darauf weist die Elisabeth-Gruppe am Montag (26.3.2018) in einer Pressemitteilung hin.

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Seit 2008 bietet die Soforthilfe-Herne jederzeit kostenlose, individuelle Beratung und konkrete Hilfe für Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Denn die Not bei Pflege, Krankheit oder psychosozialen Problemen kommt oft plötzlich und richtet sich meist nicht nach den gängigen Öffnungszeiten. In diesem Moment ist die Soforthilfe mit Rat und Tat zur Stelle. „In solchen Ausnahmesituationen fehlt es den Hilfesuchenden oft an Orientierung und Energie, um die richtige Lösung zu finden“, so Azerina Schulz. Die Mitarbeiterin der Soforthilfe-Herne organisiert dann zusammen mit ihren Kolleginnen Justine Motyl, Sandra Colitti und Laura Pohl innerhalb weniger Stunden konkrete Hilfe.

„Jede Lebenskrise ist individuell. Dementsprechend muss auch unsere Hilfeleistung immer individuell auf die Situation zugeschnitten sein“, berichtet Azerina Schulz. In zehn Jahren Soforthilfe hat sie viel erlebt. „Eines Abends rief uns beispielsweise eine ältere Dame an. Ihr Mann war an Demenz erkrankt, durch die sich sein Wesen stark verändert hatte. Sie pflegte ihn zuhause, doch durch seine zunehmende Aggressivität war sie mit der Situation überfordert.“ Besonders die Versorgung von Demenzerkrankten stellt hohe Anforderungen an die Angehörigen und das Umfeld. „Nach unserem Telefonat sind wir sofort zu ihr gefahren. Vor Ort konnten wir den Ehemann schließlich davon überzeugen, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. Das entlastete seine Frau ungemein“, erinnert sich Azerina Schulz.

Trotz Krankheit in den eigenen vier Wänden wohnen – das ist häufig das Ziel. „Leider klappt das nicht immer. Im Fall einer älteren Dame, die so starke Schmerzen hatte, dass sie sich allein nicht mehr gut versorgen konnte, haben wir für sie eine Komplexbehandlung in der Klinik für Altersmedizin organisiert“, erzählt Justine Motyl. Damit ist eine Behandlung im Krankenhaus gemeint, die sich aus einer medizinischen Therapie und frührehabilitativen Maßnahmen zusammensetzt. Ziel ist es, die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren, sodass Patienten danach den Alltag wieder weitestgehend selbstständig meistern können. „Gleichzeitig haben wir uns mit ihrer Hausärztin in Verbindung gesetzt, um alle nötigen Dokumente zu beantragen und im Anschluss auch abzuholen. Wir koordinieren also auch alle Prozesse im Hintergrund, damit beispielsweise die Aufnahme im Krankenhaus erfolgen kann“, ergänzt Azerina Schulz.

Die Soforthilfe organisiert nicht nur Unterstützung in pflegerischen oder krankheitsbedingten Notsituationen – auch psychosoziale Probleme begegnen den Mitarbeiterinnen häufig. Dabei fordern auch Unbeteiligte Hilfe für Betroffene an: „Einmal kontaktierte uns ein Schulsozialarbeiter, der erkannte, dass eine Mutter Hilfe benötigt. Sie war mit ihren Kindern vor dem gewalttätigen Ehemann geflohen. Hier haben wir dann eine psychiatrische Betreuung für sie koordiniert.“

Darüber hinaus beteiligt sich die Soforthilfe-Herne zusammen mit der St. Elisabeth Gruppe, der Stadt Herne und weiteren Kooperationspartnern seit Juni 2017 am Projekt „FIPS – Flüchtlinge integrieren psychosozial“. Das Projekt dient dazu, Flüchtlingen von Anfang an passgenaue Unterstützung anzubieten. „Bei vielen hinterlässt die Flucht aus Kriegsgebieten tiefere Spuren. Die Sprachbarriere, eine ungewohnte Umgebung und eine bisher nicht ausreichende Beratung erschweren die Verarbeitung. Viele befinden sich daher in einer psychischen und sozialen Belastungssituation“, berichtet Azerina Schulz. „Im Rahmen von FIPS konnten wir beispielsweise einer Jugendlichen helfen. Sie hatte in Deutschland vor vielen lauten Geräuschen durch Autos, Busse oder Motorräder Angst. Ausgelöst wurde diese Angst durch die erlebten Kriegsgeräusche. In diesem Fall haben wir eine psychiatrische Betreuung im St. Marien Hospital Eickel koordiniert.“

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Durch das Netzwerk der Soforthilfe können innerhalb von 24 Stunden Termine bei Ämtern, Ärzten und anderen Institutionen koordiniert und der richtige Ansprechpartner für das entsprechende Anliegen gefunden werden. Die Mitarbeiterinnen der Soforthilfe Herne sind jederzeit unter Tel 0800/6784000 erreichbar. -mehr Info.

| Quelle: St. Elisabeth Gruppe