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v.l. Gudrun Thierhoff, Peter Strohmeier.

Zefir erforscht Gefühlswelt von Schülern

Am Montag (24.4.2017) hat Professor Doktor Peter Strohmeier vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) im Herner Rathaus das Befragungsinstrument UWE vorgestellt. UWE steht für Umfeld, Wohlbefinden und Entwicklung, und soll dabei helfen, das Leben von Schülern zu verbessern. Den Anfang machen die Mont-Cenis- und die Erich-Fried-Gesamtschule.

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Mont-Cenis-Gesamtschule.

UWE wurde vor zehn Jahren in Kanada entwickelt. Anders als die PISA-Studien, befassen Sozialforscher sich hierbei nicht mit Schulnoten, sondern mit den Gefühlen der Schüler. Dazu füllen sie einen Fragebogen aus, größtenteils durch Ankreuzen. Die darin enthaltenen Fragen erstrecken sich über Themen wie Haustiere bis hin zur gefühlten Akzeptanz durch das Umfeld. Peter Steinmeier ist emeritierter Professor der Ruhr-Universität Bochum und leitet das Projekt in Herne. Es wird bundesweit zum ersten Mal durchgeführt. „Es geht nicht allen Schülern gut“, sagte Strohmeier. Er habe am Bildungsbericht Ruhr mitgearbeitet und sei mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vor vier Jahren in Kanada gewesen, wo er sich über die bisherigen Erkenntnisse aus der Studie informiert habe.

Hannelore Kraft. (Archiv)

Für das körperliche, emotionale, mentale und soziale Wohlbefinden sei nicht der Leerplan verantwortlich, heißt es. „Die wichtigste Bedingung für das Wohlbefinden der Kinder sind Schlüsselbeziehungen zu Erwachsenen“, sagte Strohmeier. Als nächstes seien es Beziehungen zu Gleichaltrigen, dann die Ernährung. Das Viertwichtigste sind die Aktivitäten nach der Schule, an fünfter Stelle das Lernumfeld, das Dinge wie Mobbing beinhaltet. Die Kanadier – so Strohmeier – entwickeln aufgrund der Daten Monitorsysteme. So erhalte man Aufschluss darüber, was es im Leben der Schüler verbessert werden sollte. Der Charme dieser Studie liege darin, die Schüler selbst befragen zu können. Ein Vorteil sei es, dass die ermittelten Statistiken die Möglichkeit der weltweiten Vernetzung zwischen Städten und Schulen bieten.

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Benjamin Harney vom Bildungsbüro Herne erläuterte die Vorgehensweise. Es seien über 60 Fragen an die Schüler der siebten und neunten Klasse gestellt worden. Deren Beteiligung sei freiwillig gewesen. Die Befragung eines Jahrgangs an einer Schule dauere eine Stunde. Am Montag, 26. Juni 2017, wird sie enden. Das gesamte Projekt endet im Juni 2018. Prof. Dr. Peter Strohmeier lobte die Schüler für ihre hohe Beteiligungsbereitsschaft, die Stadt Herne für die Kooperation und die Landesregierung für die Unterstützung des Projekts.

| Autor: Daniel Marquardt