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Bunkerführung durch das We-House

Bunkerführung durch das We-House

Wohnen 2.0

Wie sieht Wohnen in der Zukunft aus? Das We-House-Projekt in Herne-Sodingen könnte viele Antworten auf diese Frage bringen. Die zukünftigen Bewohner führten am Samstag (16.10.2021) durch den Bunker, welcher bald ein Zuhause sein wird. Die Teilnehmer erhielten einen Überblick über den Stand der Bauarbeiten und die Besonderheiten des Wohnens im We-House.

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Die Menschen können - jetzt begrenzt auf Deutschland - auf zwei Arten wohnen: Entweder als Mieter oder Eigentümer eines Hauses oder einer Eigentumswohnung. Und das Wohnen wird immer teurer, vor allem bei den Nebenkosten und der Energieversorgung. Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Thema. Ob nun zum Schutz des Klimas oder des eigenen Geldbeutels.

Bunkerführung durch das We-House

Und jetzt kommt das We-House und macht Vieles anders. Dies beginnt mit der Art des Wohnens. Die Bewohner sind keine Mieter und auch keine Eigentümer. Zumindest nicht im bekannten Sinne mit einer Eintragung im Grundbuch. Die Bewohner sind Miteigentümer einer Firma, genauer gesagt einer GmbH & Co. KG. Dieses Konzept bringt zahlreiche Besonderheiten mit sich. Zum Beispiel unterliegen die Eigentümer nicht dem Wohneigentums- und Modernisierungsgesetz für Eigentümergemeinschaften, und können sich zudem per Mehrheitsbeschluss aussuchen, wer Miteigentümer wird oder nicht. Dies Möglichkeit ist dagegen bei klassischen Eigentümergemeinschaften nicht möglich. Natürlich kostet das Wohnen im We-House auch Geld. Die Eigentümer müssen Nebenkosten , Zinsen und Tilgung und eine Instandhaltungsrücklage zahlen.

Hier soll die Dachterrasse entstehen.

Aber warum ausgerechnet einen Bunker? Erst einmal ist der Bunker nun mal da. Ein imposantes, schier unverwüstliches Bauwerk mit viel Fläche. Die Umwandlung in Wohnraum ist mit den bis zu 2,10 Metern dicken Betonwänden eine technische Herausforderung. Aber genau diese Nachteile werden nun in Vorteile umgewandelt. Die dicken Außenwände besitzen eine hohe Wärmeisolierung. Und auf dem Dach befindet sich eine Mobilfunkstation, welche im Betrieb Wärme produziert. Diese Wärme wird nun mit einer Wärmepumpe aufgefangen und in die Außenwände geleitet. Eine Infrarot-Heizung sorgt bei Bedarf für zusätzliche Wärme innerhalb des Hauses. Eine klassische Heizungsanlage, bei dem warmes Wasser durch die Heizkörper fließt, ist nicht vorhanden. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach soll bis zu 50 Prozent des Strombedarf des Hauses decken - inklusive der Infrarot-Heizungen

20-Kubikmeter-Tank für die Aufbereitung des Grauwassers.

Und was ist mit dem Wasser? Das We-House verfügt über eine Recyclinganlage für Grauwasser. Dies ist all das an Abwasser, welches nicht durch das WC entsorgt wird. Das Grauwasser wird gesammelt, gefiltert und für die WC-Spülung und die Bewässerung des Gartens genutzt. Apropos Garten: Dieser befindet sich im inneren des Bunkers und soll die Bewohner und das Bistro mit frischem Obst und Gemüse aus eigenem Anbau versorgen.

Das Thema Sharing - also Teilen - ist ein weiterer Bestandteil im Wohnkonzept des We-House. Dort soll künftig unter anderem das Auto, das Gästezimmer, die Waschmaschine oder auch das Waffeleisen geteilt werden. Das Prinzip dahinter ist einfach: Jeder braucht diese Dinge mal, aber nicht immer. Dies schafft Platz in der Wohnung und spart Geld. Für die Organisation sorgt, wie soll's auch anders sein, eine App.

Der Bunker ist noch eine Baustelle. Hier entstehen 25 Wohnungen mit anderthalb bis vier Zimmern zwischen 35 und 180 Quadratmetern. Dazu kommen unter anderem die Gemeinschaftsflächen, Garten, Dachterrasse, Wellness- und Fitnessbereiche, Fahrradwerkstatt und ein Bistro. Letztes steht auch für Menschen offen, die nicht im We-House leben.

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Das Konzept des We-Haus fasst zahlreiche Innovationen zusammen, wie das Wohnen zukünftig aussehen könnte. Nicht alles kann direkt Eins zu Eins auf andere Objekte übernommen werden. Aber einzelne Ideen wie die Nutzung der Abwärme von Mobilfunkstationen, Wandheizung, Grauwasseraufbereitung oder die Einführung von Gemeinschaftseinrichtungen oder Sharing-Konzepte in Wohnanlagen mit mehreren Bewohnern könnte ein Schritt in die Zukunft sein. Zum Schutz des Klimas und des Geldbeutels.

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Bunkerführung durch das We-House

Foto:  Björn Koch

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20-Kubikmeter-Tank für die Aufbereitung des Grauwassers.

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Foto:  Björn Koch

Die Leitungen mussten aufwändig durch den Bunker verlegt werden.

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Ein Aufzug führt bis in die achte Etage.

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Bedienungsanleitung der ehemaligen Belüftungsanlage des Bunkers.

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Hier soll der Indoor-Garten entstehen.

Foto:  Björn Koch

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Bunkerführung durch das We-House

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Bunkerführung durch das We-House

Foto:  Björn Koch

Teile der Mobilfunkstation.

Foto:  Björn Koch

Hier soll die Dachterrasse entstehen.

Foto:  Björn Koch

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Bunkerführung durch das We-House

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Ein Hakenkreuz als verbleibendes Relikt aus der NS-Zeit.

Foto:  Björn Koch

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Foto:  Björn Koch

Ein Hakenkreuz als letztes verbleibendes Relikt aus der NS-Zeit.
| Autor: Björn Koch