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v.l. Jennifer Wöhning, Sarah Schreibing, Nathalie Pyka, Dorothee Blome, Roxana Kroll.

Entlastung schaffen und Entwicklung ermöglichen

Wittekindshof mit neuem Dienst in Herne

Familien und Angehörigen von Menschen mit Behinderung etwas Freiraum und Entlastung verschaffen und gleichzeitig die Selbstständigkeit der Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer mit Behinderung fördern, das leistet der Familienunterstützende Dienst (FuD) der Diakonischen Stiftung Wittekindshof nun in Herne. Ziel ist es, allen Familienmitgliedern zu individuellen Freiräumen für eigene Interessen und Bedürfnisse zu verhelfen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag (20.8.2019).

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„Familien mit einem behinderten Angehörigen, egal, in welchem Alter, bringen oft viel Kraft und Zeit auf, um allen gerecht zu werden. Das ist psychisch und auch physisch anstrengend. Wir richten unsere Aufmerksamkeit deshalb auf die gesamte Familie, um die gemeinsame Lebenssituation zu verbessern“, erklärt Dorothee Blome, Leiterin des Wittekindshofer FuD Herne. Das kann ein freier Abend für einen Kino-Besuch der Eltern sein, zwei Stunden am Nachmittag, um in Ruhe einen wichtigen Termin wahrzunehmen oder dem Geschwisterkind volle Aufmerksamkeit zu schenken, aber auch Zeit für den Angehörigen mit Behinderung, seinen Interessen nachzugehen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und Teilhabe zu erfahren oder einfach nur zum Arzt begleitet zu werden.

„Der Familienunterstützende Dienst soll den Nutzern unterstützende Angebote eröffnen. Gerne beraten wir auch zu weiteren Entlastungs- und Betreuungsmöglichkeiten, finanziellen Hilfen und bieten Unterstützung bei Antragstellungen gegenüber Behörden und Krankenkassen“, führt Blome aus, die sich nach einem ersten Vorgespräch mit Interessenten auf die Suche nach einer passenden Assistentinnen oder einem passenden Assistenten begibt. „Unser Ziel ist es, einen Mitarbeitenden zu finden, der nicht nur fachlich sondern auch menschlich zu den Familien passt. So schaffen wir eine gute Basis für eine langfristige und stabile Beziehung sowie Zusammenarbeit“, sagt die FuD-Leiterin.

Das Wittekindshofer FuD-Team besteht zurzeit aus qualifizierten Assistentinnen aus pädagogischen, pflegerischen Berufsfeldern: Das kann die gelernte Integrationskraft sein, die zusätzlich an einer Grundschule tätig ist, der Auszubildende in einem sozialen Beruf wie Erzieher oder Heilerziehungspfleger sowie die junge Frau im Studium, die bereits erste Erfahrungen in der Behindertenhilfe hat. „So oder so, bei uns durchlaufen alle Assistenten ein mindestens 40-stündiges Qualifizierungsprogramm, in dem Wissen über Krankheits- und Behinderungsbilder, systemisches Verständnis für Familiensituationen, Selbstreflexion und Dokumentation vermittelt wird. Zusätzlich nehmen unsere Einsatzkräfte an Erste-Hilfe-am-Kind-Kursen teil, die vom Deutschen Roten Kreuz hier in Herne angeboten werden.

Jennifer Wöhning ist eine der Wittekindshofer Assistentinnen, die für den FuD im Einsatz ist. Sie hat bereits als Integrationshelferin an einer Grundschule gearbeitet und studiert nun Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule in Bochum. „Der Job neben dem Studium ist ideal. Ich sammele Erfahrungen, lerne viel und bin direkt praktisch tätig. Zudem sind die Einsatzbereich so vielfältig. Der eine Nutzer möchte ein Spiel seines Lieblingsvereins im Stadion besuchen, der andere einfach nur ein Kaffee trinken und Schuhe kaufen gehen. Das Angebot ist so individuell wie die Menschen, die den FuD nutzen.“

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Finanziert wird das Angebot des Familienunterstützenden Dienstes durch das zuständige Sozialamt, das Jugendamt und Pflegekassen. „Selbstverständlich können die Angebote des FuD auch privat finanziert werden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Wir finden mit den Interessen immer die passende. Dazu beraten wir auch“, sagt Dorothee Blome. Sie ist montags bis freitags unter Tel 02323/148 06 90 oder per E-Mail erreichbar.

| Quelle: Wittekindshof