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Die halloherne Cool Cats zur Zeitumstellung.

Da hat doch wer an der Uhr gedreht

So liebe hallo-Leser, es ist wieder soweit: Seit 1980 wird in jedem Jahr aus der Winter- die Sommerzeit und ein halbes Jahr später, wieder die Winterzeit - also Normalzeit! Oder? Wie war das noch? Diese Fragen stellen wir uns doch jedes Jahr immer wieder aufs Neue. Wann genau müssen wir wie die Uhr verstellen? Und vor allem: Warum überhaupt? Also, die Frage nach dem Wann ist schnell geklärt: Jedes Jahr am letzten Sonntag im März. In diesem Jahr ist das der 25. März. In der Nacht mussten alle Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt werden.

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Das bedeutet, dass es morgens eine Stunde länger dunkel und abends eine Stunde länger hell bleibt. Laut einer Umfrage leidet etwa jeder Vierte unter der Zeitumstellung. Leittragende sind dabei vor allem Berufstätige und Eltern von kleinen Kindern - die innere Uhr lässt sich so einfach nicht umstellen. Über die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen sind sich die Wissenschaftler noch nicht so ganz einig. Zahlreiche Studien, darunter eine des wissenschaftlichen Dienstes im Europaparlament vom vergangenen Oktober, hätten auf "negative Folgen für die Gesundheit der Menschen" durch die Sommerzeit verwiesen. Klar, die fehlende Stunde bekommen wird wieder, aber das dauert. Am letzten Sonntag im Oktober, 28. Oktober 2018, werden die Uhren um 3 Uhr wieder auf 2 Uhr zurückgestellt und wir bekommen eine Stunde mehr (Winter) Schlaf.

Zum Warum: Der eigentliche Gedanke war die Energieersparnis. Menschen würden abends weniger Licht benötigen, da es draußen länger hell bleibt, hieß es bei den Befürwortern. Die dadurch erhoffte Einsparung ist allerdings nicht eingetreten, da es am Morgen später hell und Licht benötigt wird, und in der Übergangszeit die Heinzungen angeschmissen werden. Die Zeitumstellung spart also weder Energie noch Strom.

Die Zeitumstellung kurbelt allerdings die Denkleistung des Hirns an. Fast jeder stellt sich doch vor der Umstellung immer wieder die Frage: Wie war das noch? Vor? oder Zurück? Um dann in der eigentlichen Nacht zu vergessen, die letzten noch nicht funkgesteuerten Uhren umzustellen.

Neu ist die Geschichte mit der Zeitumstellung nicht. Schon zu Kaisers Zeiten im Jahr 1916 wurden die Uhren für drei Jahre um eine Stunde vorgestellt. Die Weimarer Republik machte der Sommerzeit ein Ende. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen wurde zu Beginn des zweiten Weltkrieges die Sommerzeit wieder eingeführt. Diese eine Stunde Tageslicht war für die damalige Rüstungsindustrie ein nicht unbedeutender Gesichtspunkt: Eine Stunde mehr an Sonnenlicht, bedeutete auch eine Stunde mehr an Arbeitszeit.

Nach dem Krieg herrschte ein wahres Zeit-Chaos. Für die sowjetische Besatungszone und für Berlin war die Moskauer Zeit (2 Stunden vor) ausschlaggebend, wohingegen die drei westlichen Besatzungszonen die Sommerzeit aufs Auge gedrückt bekamen. Dieses Zeit-Chaos dauerte bis 1950 an. Ab da galt die einheitliche Zeit.

So, und für alle Menschen, die jetzt völlig verwirrt sind und gar nichts mehr wissen, hier kommen kleine Eselbrücken, wann wir wie an der Uhr drehen müssen, damit wir die Sommerzeit angezeigt bekommen:

Im Sommer stellen wir die Gartenmöbel vor die Tür. (Uhr: also vorstellen)

Immer zum Sommer hin. (Uhr: also vorstellen)

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Spring Frühling forward, fall Herbst back. Im Frühling (spring) den Zeiger eine Stunde vordrehen, im Herbst (fall) eine Stunde zurück. Alles klar?

| Autor: Carola Quickels